25.11.2020 – DFV Info: Deutscher Feuerwehrverband zu Rassismus-Vorfällen: „Wir müssen gemeinsam handeln!“

Berlin – Mit Bestürzung und Verärgerung reagiert der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) auf aktuell bekannt gewordene Rassismus-Vorwürfe gegen Mitarbeiter der Bremer Feuerwehr. Der Bremer Innensenator informierte über Vorwürfe der Versendung von rechtsradikalen bzw. rassistischen Bilddokumenten in einer Chatgruppe einer Wachabteilung der Feuerwehr sowie frauenfeindliche und sexistische Vorfälle und Mobbing. Demnach ermittelt die Staatsanwaltschaft. „Vorgänge, wie sie dort beschrieben werden, passen niemals zur Feuerwehr. Einstellungen, die solche Äußerungen zustande bringen und austauschen, haben in der Feuerwehr nichts zu suchen!“, so DFV-Vizepräsident Hermann Schreck.
„Uns ist es sehr wichtig, dass sich die Feuerwehren und Verbände nicht einfach mit plakativen Appellen öffentlichkeitswirksam gegen Rechtsextremismus aussprechen, sondern aktiv sind! Wir müssen gemeinsam handeln!“, erklärt Schreck. Er verweist auf Beispiele aus den Landesfeuerwehrverbänden, die unter anderem im Rahmen des Programms „Zusammenhalt durch Teilhabe“ des Bundesinnenministeriums Extremismusbeauftragte implementiert, „Demokratie-Fachberater“ ausgebildet oder Mitbestimmungsstrukturen gestärkt haben. Hiermit wird durch Wissensvermittlung in Schulungen, aber auch durch direkte Hilfe in Feuerwehren vor Ort und auch in Beratung von Feuerwehr-Vorgesetzten gewirkt. „Somit stehen Vorgesetze und Verantwortliche nicht alleine da, wenn es um den Umgang mit solchen oder ähnlichen Vorkommnissen geht“, so der DFV-Vizepräsident. Dies sei wichtig, zumal es sich um ein sensibles Themenfeld handele: „Nicht immer kann man sofort erkennen, was tatsächlich hinter scheinbar eindeutigen Sachverhalten steckt. Es muss jedem klarwerden, dass Übermut oder „doch nur Spaß“ keine Entschuldigung dafür sein kann, extremistische Inhalte zu teilen, zu verbreiten oder gar selbst zu verfassen“, so Schreck. Auch sexistisches Verhalten von Feuerwehrangehörigen, wie es jüngst auch bei einem Vorfall in den Reihen der Feuerwehr Düsseldorf an die Öffentlichkeit gebracht worden sei, dürfe nicht toleriert werden.

Wenn klar werde, dass entsprechende Überzeugungen zutage träten, dann müsse „ganz klar ein Schlussstrich gezogen werden. Solche Einstellungen dürfen in keiner Feuerwehr ein Zuhause finden!“ Daher begrüßt der DFV die aktuellen Ermittlungen: „Gerade auch im Interesse der Mehrheit der Feuerwehrleute, die anständig und ehrenhaft ihren Dienst leisten, muss hier Klarheit geschaffen werden“, betont DFV-Vizepräsident Schreck.

Der DFV-Vizepräsident macht klar: „Solche fragwürdigen Mitglieder haben in der Feuerwehr nichts zu suchen! Es gehört unabdingbar zur DNA der Feuerwehr, dass wir allen Menschen, ungeachtet ihres Geschlechts, ihrer Herkunft, Religion oder Hautfarbe, gleichermaßen helfen!“ Der DFV plant kurzfristig weitere Maßnahmen zur Prävention gegen Rechtsextremismus mit seinen Mitgliedsverbänden: „Es geht darum, bereits vorhandene Mittel und Erfahrungen noch besser für alle nutzbar zu machen und auszubauen, um so alle zu stärken.“

Quelle: DFV – Pressemitteilung Nr. 42/2020 vom 25. November 2020

24.11.2020 – Vorwürfe gegen einzelne Mitglieder der Berufsfeuerwehr Bremen

Der OFV-Oldenburgische Feuerwehrverband e.V. ist entsetzt über die Vorwürfe gegen einzelne Mitglieder der Berufsfeuerwehr Bremen.

Seit vielen Jahren verbindet eine sehr enge Kameradschaft die Feuerwehren im Oldenburger-Land und der Stadt Bremen.

Die weltoffene Hansestadt und ihre vertrauenswürdige Feuerwehr, stehen wie wir für Vielfalt und Toleranz in unserer Gesellschaft. Tendenzen die davon abweichen müssen an der Wurzel getroffen werden. Ein klares und eindeutiges Zeichen ist es, dass Herrn Senator Mäurer, sich persönlich mit der Leitung der Feuerwehr Bremen einbringt und somit die Verantwortung an sich zieht. Er unterstützt damit den bisherigen Leiter Karl-Heinz Knorr in seinen neuen Aufgaben sowie den kommissarischen Leiter der BF Oliver Iden. Herr Mäurer gibt aber besonders allen Kameradinnen und Kameraden ein deutliches Signal zur Aufarbeitung und setzt sein großes Vertrauen in die Berufsfeuerwehr der Stadt Bremen. Seinen Appell, alle Vorwürfe aus den Reihen der Mitarbeiter*innen offen der Sonderermittlerin mitzuteilen, wird sicherlich die kleine selbstgerechte und undemokratische Gruppe in der BF Bremen isolieren und vom Dienst entfernen. Der OFV wird in diesen schweren Tagen, allen Kameraden*innen in Bremen die wie wir für die Werte der Feuerwehren und den demokratischen Grundrechten stehen, die volle Solidarität bieten.

Dieter Schnittjer – OFV-Vorsitzender – Regierungsbrandmeister a.D.

Udo Schwarz – Stellv. OFV-Vorsitzender – Regierungsbrandmeister

Heiko Basshusen – Stellv. OFV-Vorsitzender –  Kreisbrandmeister Wesermarsch

Christian Rhein – Verbandsgeschäftsführer

Zum Bericht: Link