Schweiburg (LK Wesermarsch) – Auch der Dienst – und Ausbildungsbetrieb war bei der Stützpunktfeuerwehr Schweiburg durch die Coronapandemie bis in die Sommermonate hinein stark eingeschränkt.
Bild: Interessante Ausbildung bei der Stützpunktfeuerwehr Schweiburg zum Thema „Brandbekämpfung an E-Autos“.
Die Einsätze waren aber zu jeder Zeit sichergestellt. Seit einigen Wochen läuft der Dienst- und Ausbildungsbetrieb hier wieder normal und so stand jetzt auf dem jüngsten Ausbildungsabend das Thema „Alternative Antriebe an PKWs“ auf dem Ausbildungsplan. Aufgrund der immer weiter steigenden Zulassungszahlen für Pkw mit Vollelektro – bzw. Hybrid-Antrieb (laut dem Internetdienst Statista wurden von Januar 2020 bis August 2021 rund 1,5 Millionen Pkws mit solchen Antrieben in Deutschland zugelassen) und der durch die Gemeinde Jade verlaufenden B 437 mit ca. 15 000 bis 20 000 Pkw pro Tag ist es für die Feuerwehren nur noch eine Frage der Zeit bis ein Zwischenfall mit einem Fahrzeug mit solchem Antrieb ansteht. Der Ausbilder der Feuerwehr Schweiburg, Kevin Pfenning, hatte zusammen mit dem Zugführer Torsten Wiemer eine Übung vorbereitet, die die Einsatzkräfte für eben diese Gefahren sensibilisieren soll. So wurde ein Fahrzeug auf dem Gelände des Feuerwehrhauses dementsprechend präpariert, dass es für die Gruppenführer und Mannschaft vom Tanklöschfahrzeug und Löschgruppenfahrzeug so aussah, als sei dort ein Fahrzeug mit Elektroantrieb verunfallt. Das Fahrzeug war durch den simulierten Unfall auf die Seite gekippt und im Inneren waren noch zwei Insassen, dargestellt durh Übungspuppen, eingeklemmt. Die Schwierigkeit für die Einsatzkräfte lag nun darin, die Insassen möglichst schonend zu retten, aber gleichzeitig auch die Gefahren des besonderen Antriebs im Auge zu behalten, um die Mannschaft zu schützen.
Diese Aufgabe wurde zur Zufriedenheit von Ausbilder, Zugführer sowie dem Ortsbrandmeister Jörg Schröder erledigt. „Es ist gut zu sehen, dass unsere Feuerwehr auch für dieses Aufgabengebiet gerüstet ist“, sagte Ortsbrandmeister Jörg Schröder nach der Übung. Im Anschluss an diese interessante Ausbildung konnte allen Teilnehmern noch an einem Neufahrzeug mit reinem Elektroantrieb die Besonderheiten ausführlich erläutert werden. Jedes dieser Fahrzeuge hat z.B. eine sogenannte Hochvolt (HV)-Trennstelle, um die Batterien zu trennen. Diese ist in den jeweiligen Rettungsdatenblättern, welche den Feuerwehren über die Leitstelle Oldenburg mit dem jeweiligen Fahrzeug-Kennzeichen anfordern können, verzeichnet, damit die Retter im Gefahrenfall nicht lange suchen müssen. Die größte Gefahr bei einem Unfall bezw. einem Fahrzeugbrand eines Elektrofahrzeugs ist, dass die Batterie danach mindestens 24 Stunden gekühlt werden muss, damit die chemischen Reaktionen innerhalb der Batterie zum Erliegen kommen.
Text u. Fotos: Stefan Janke – GPW