Westerstede – Hollwege (LK Ammerland), dass Szenario lautete: Brand im Obergeschoss, mehrere Personen werden vermisst.
Bild: Ankunft der Feuerwehr Hollwege am Übungsort über eine kleine Seitenauffahrt
Bei Ankunft auf dem Übungsgelände wurde die Ortswehr Hollwege von einem besorgten Anwohner empfangen. Vier Mitarbeiter sollen sich im Obergeschoss befinden, in dem es auch zu brennen scheint, denn Rauch steigt durch die Dachpfannen in den Abendhimmel. Der Gruppenführer Hollwege setzte sofort die zur Verfügung stehenden Atemschutztrupps zur Personensuche ein, die mit der selbstverlegten Wasserleitung in das Gebäude vorgingen und setzte die weiteren Kameraden für den Aufbau der Wasserversorgung ein, denn der Tank des LF10/6 ist mit 1000 Litern Wasser begrenzt. Wasserentnahmestelle offenes Gewässer, lautete es vom Gruppenführer. Die Tragkraftspritze musste vom Fahrzeug an das Wasser getragen werden, die Saugschläuche, der Saugkorb und weiteres benötigtes Material wurden vom Fahrzeug genommen und an die Einsatzstelle getrage n. Mit vielen fleißige Aufgabe schnell erledigt. Es wurden die Saugschläuche zusammengekuppelt, die Leinen befestigt, die TS gestartet und die Wasserentnahme war hergerichtet. B-Rollschläuche wurden verlegt und das Hollweger Fahrzeuge wurde mit ausreichendem Wasser aus dem Teich versorgt. Im gleichen Moment positionierte sich der Einsatzleitwagen der Stadt Westerstede auf dem Übungsgelände in Hollwege bei Helmut Oeltjen.
Bild: Zwei fest installierte Arbeitsplätze sind ein Teil der neuen Technik im Einsatzleitwagen der Stadt Westerstede
Der Einsatzleitwagen wurde vor nur wenigen Wochen technisch neu ausgestattet, eine gute Möglichkeit die neue Technik und die ELW-Besatzung auf den Prüfstand zu stellen. Nicht nur Personensuche und Brandbekämpfung sollte Teil dieser Übung sein. Auf dem Gelände befanden sich noch mehrere Verletzte Personen, die es zu retten galt. Eine Person war unter einer Gitterbox gefüllt mit Steinen eingeklemmt, eine befand sich in einem Nebengebäude eingeklemmt unter einem Anhänger und eine weitere Person saß unter einem umgefallenen Baumstamm fest. Eine weitere Schwierigkeit s tellten mehrere Hinderni dar. Eine Radladerschaufel und ein 2 Tonnen Stein blockierten die Zufahrten. Der technische Zug aus Elmendorf wurde zur Unterstützung angefordert. Schnell waren diese vor Ort. Die Einsatzleitung hatte aus dem ganzen Szenario in der Zwischenzeit zwei Abschnitte gebildet. Abschnitt 1 arbeitete die Brandbekämpfung und Personenrettung im Gebäude ab, Abschnitt 2 übernahm die technische Hilfeleistung mit dem Zug Elmendorf.
Bild: RW Kran aus Elmendorf hebt eine Schaufel beiseite, die die Zufahrt blockiert
Mit kleinen Hebegeräten konnten die Personen unter der Gitterbox und dem Anhänger schnell gerettet werden. Der Baumstamm wurde abgestützt und zersägt, damit auch der dritten eingeklemmten Person geholfen werden konnte. Der RW Kran wurde zum Einsatz gebracht. Er befreite die Zuwegungen von der Radladerschaufel und dem Stein, damit die Drehleiter positioniert werden konnte und bei der Brandbekämpfung in Abschnitt 1 zum Einsatz kommen konnte. Allmählich fing es in der fortgeschrittenen Übung an zu dämmern und die Einsatzstellen wurden von den E insatzkräften ausgeleu ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden arbeiteten alle Szenarien erfolgreich ab. Stadtbrandmeister Mathias Sielmann und stellvertretender Kreisbrandmeister Jürgen Scheel lobten die gelungene Übung und bedankten sich bei der Einheit Hollwege und bei dem Eigentümer Helmut Oeltjen für die Ausarbeitung der Übung und dem zur Verfügung gestelltem Übungsplatz. Stv. Bürgermeister Heino Neumann hebte in der Abschlussbesprechung die Wichtigkeit einer solgen Übung hervor: Die Technik ist nichts, ohne geeignete Kameraden, die auch die Technik anwenden können.
Text & Foto: Meike Seppenwoolde, StPW