15.10.2016 – 140 Rettungskräfte in der Nacht zu Samstag im Einsatz

Großenkneten – Eine kurze Nacht haben die Feuerwehrleute der Gemeinde Großenkneten hinter sich.Um 4:50 Uhr wurden die Freiwilligen Feuerwehren Ahlhorn, Großenkneten, Huntlosen und Sage über Melder und Sirene alarmiert.
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In Sage war es im Windmühlenweg zu einem Brand in einem Wirtschaftsgebäude gekommen, mehrere Personen befanden sich noch in den Räumlichkeiten und wurden vermisst.
Als kurz nach der Alarmierung die ersten Einsatzkräfte aus Sage am Brandort eintrafen, wurde umgehend mit der Brandbekämpfung und Menschenrettung begonnen. Mehrere Trupps unter umluftunabhängigem Atemschutz gingen über die Eingangstüren in das Gebäude. Weitere Trupps verschafften sich über die Fenster Zugang zu den verwinkelten Zimmern. Schnell wurden die ersten Vermissten gefunden, ein verletzter Junge schrie herzzerreißend nach seinen Familienangehörigen, die sich noch im Gebäude befanden.
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Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes und der SEG der Malteser aus Sandkrug wurde der Verletzte durch die Feuerwehrleute versorgt.
Dann erreichte die Einsatzleitung über die Großleitstelle ein weiterer Hilferuf: auf der Straße vor dem Brandort war es zu einem schweren Verkehrsunfall gekommen, weil die Fahrer durch das Feuer vom Straßenverkehr abgelenkt waren. Ein Opel Corsa und ein VW Polo kollidierten. Dabei wurden zwei Personen in dem Polo sowie eine Person in den Opel eingeklemmt, der Corsa geriet zudem in Brand.
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Sofort wurden Einsatzkräfte vom Brandort zu dem Verkehrsunfall abgezogen.
Nach der ersten Lageerkundung am Unfallort wurde ein weiteres Fahrzeug mit einem Rettungssatz nachgefordert. Auch die Polizei eilte zu den Einsatzorten und machte sich ein Bild von der Lage.
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Um den Fahrer des Opels befreien zu können, musste die Fahrertür mit einem Spreizer geöffnet werden. Mit Hilfe der Malteser wurde der Mann anschließend aus seinem Fahrzeug gerettet. Zudem wurde ein dreifacher Brandschutz sichergestellt.
Da das Dach des Polos stark deformiert war, gestaltete sich die Rettung der beiden Insassen als schwieriger. Mit einer hydraulischen Rettungsschere wurde das Dach des Fahrzeugs abgetrennt, um die Verletzten retten zu können.
Nachdem alle Personen befreit waren und auch das Feuer im Wirtschaftsgebäude gelöscht war, konnte um 6:10 Uhr „Übungsende“ verkündet werden.
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Diese groß angelegte Gemeindeübung war über elf Monate lang vorbereitet worden, hauptverantwortlich waren hierbei Gemeindebrandmeister Thorsten Schnitger, der stellv. Gemeindebrandmeister Rainer Hesselmann, Gemeindesicherheitsbeauftragter Tim Wedermann, Gemeindeatemschutzwart Sebastian Wolf und der stellv. Ortsatemschutzwart Großenkneten, Christian Klaener.
Um die Übung so realitätsnah wie möglich zu gestalten, hatten sich die Feuerwehrmänner viele Details ausgedacht. In dem leer stehenden Brandobjekt, wurden Möbel aus Paletten nachgebaut, Nebelmaschinen sowie Feuerschalen und Projektoren aufgestellt und zusätzlich wurden Rauchbomben gezündet.
Die Brand- und Unfallopfer wurden geschminkt, so dass ihre Wunden echt aussahen.
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Nicht zuletzt die Uhrzeit sorgte dafür, dass auch bei Übungsbeginn immer noch alle davon  ausgingen, dass es sich um einen echten Einsatz handelte.
Auch viele Beobachter hatten sich eingefunden, um den Ablauf der Übung und die Arbeit der Feuerwehrleute mitzuerleben. Zu ihnen zählten neben dem Bürgermeister Thorsten Schmidtke und Amtsleiterin Frauke Asche auch viele Feuerwehrleute. Kreisbrandmeister Andreas Tangemann, sein Stellvertreter Klaus Stolle und Kreisatemschutzwart Björn Cording sowie der Hatter Gemeindebrandmeister Stefan Heinke gehörten ebenfalls zu ihnen, genauso wie zahlreiche Beobachter aus den Nachbarwehren. Sie hatten die Aufgabe, die Übung zu beobachten und in einem späteren Gespräch ein Feedback über die Arbeit der Wehren zu geben.
Im Anschluss an die Übung folgte eine kurze Besprechung, in der den Freiwilligen Feuerwehrmännern  und –frauen für ihren frühen Einsatz gedankt wurde. Nach einem gemeinsamen Frühstück war die Übung für alle Beteiligten gegen 7 Uhr beendet.
 Text und Bilder: Tanja Konegen-Peters
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