Dötlingen – Insgesamt zehn Maschinisten aus mehreren Freiwilligen Feuerwehren des Landkreises und der Stadt Oldenburg nahmen kürzlich einen Tag lang an einem Fahrsicherheitstraining des Oldenburgischen Feuerwehrverbandes (OFV) in Wilhelmshaven teil.
Bild: Mark Depenbrock von der Ortsfeuerwehr Dötlingen bei Fahrübungen mit dem Löschgruppenfahrzeug der Wehr
Auch zwei Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr Dötlingen beteiligten sich mit dem Dötlinger Löschgruppenfahrzeug an der Veranstaltung auf einem ehemaligen Kasernengelände. Angeleitet wurde das Training von zertifizierten Moderatoren und Fahrlehrern.
Für Rettungskräfte, die Einsatzfahrzeuge unter Gebrauch von Sonder- und Wegerechten im Straßenverkehr bewegen, besteht im Vergleich zu anderen Verkehrsteilnehmern ein signifikant höheres Unfallrisiko. Die Gründe hierfür können vielfältig sein, sind aber oftmals der für alle Beteiligten nicht alltäglichen Verkehrssituation geschuldet. Um die Fahrer von Feuerwehrfahrzeugen im Oldenburger Land besser auf Gefahrensituationen vorzubereiten und ihnen die Grenzbereiche der tonnenschweren LKW aufzuzeigen, bietet der OFV bereits seit über zehn Jahren regelmäßig praktische Schulungen zum Thema Fahrsicherheit an.
Die Teilnehmer des Trainings erhielten vor Ort zunächst eine theoretische Einweisung, bevor sie einen engen Slalomparcours aus Verkehrskegeln abfahren und diesen mit einer Gefahrenbremsung abschließen mussten. In mehreren Durchgängen wurde dabei jeweils die Geschwindigkeit gesteigert. Mithilfe der wiederkehrenden Lastwechsel konnte verdeutlicht werden, dass die großen Löschfahrzeuge durch das im Tank mitgeführte Wasser bereits bei geringen Geschwindigkeiten um 25km/h an Fahrstabilität verlieren und sich bei abrupten Spurwechseln leicht aufschaukeln können. Auch das bessere Einschätzen der Fahrzeugabmessungen stellte ein Lernziel dieser Übung dar.
Nach einer gemeinsamen Mittagspause wurde auf der Übungsfläche eine sogenannte Rutschfolie ausgelegt. Diese ermöglicht dank eines geringen Reibwertes bereits bei geringen Geschwindigkeiten die realistische Simulation von Fahr- und Bremsmanövern, wie man sie sonst nur bei höherem Tempo durchführen könnte. In mehreren Durchgängen wurden diverse Brems- und Ausweichsituationen abgehandelt. Dabei kristallisierte sich auch der Nutzen elektronischer Assistenzsysteme in moderneren LKW heraus, da diese die Beherrschbarkeit der Fahrzeuge in Extremsituation enorm steigern können.
Als grundlegende Erkenntnis blieb bei den Teilnehmern jedoch zurück, dass bei normalen Geschwindigkeiten gerade das vorausschauende Fahren und das Vermeiden von Gefahrensituationen mit schweren Einsatzfahrzeugen unabdingbar ist, um diese sicher durch den Straßenverkehr zu bewegen.
Neben den Dötlinger Feuerwehrleuten nahmen aus dem Landkreis Oldenburg auch Einsatzkräfte der Wehren aus Altmoorhausen, Großenkneten und Kirchhatten teil.
Bilder und Text: Jannis Wilgen GPW