11.05.2019 – D-Schlauch-Workshop bei der Freiwilligen Feuerwehr Hooksiel

Hooksiel (LK Friesland) – Am Samstag trafen sich ca. 70 Feuerwehrleute von Freiwilligen-, Berufs- und Werkfeuerwehren aus vier Bundesländern bei der Freiwilligen Feuerwehr Hooksiel zum zweiten „D-Schlauch-Workshop“.

Nach dem ersten Hooksieler D-Schlauch-Workshop im Jahr 2016 kam es zu vielen Anfragen aus verschiedenen Bundesländern nach einer erneuten Durchführung, da diese Art der Ausbildung an den Feuerwehrschulen nicht angeboten wird.

Mit „D-Schlauch“ ist in der Feuerwehr ein Schlauch mit einem Innendurchmesser von 25 Millimetern (= 2,5 Zentimetern) gemeint. Verwendet man dieses Schlauchkaliber mit geeigneten Hohlstrahlrohren, so ist es möglich, bis zu 150 Liter pro Minute Wasser abzugeben – was für den weit überwiegenden Teil der Brandeinsätze völlig ausreichend ist. Gleichzeitig wiegt dieser Schlauch gefüllt aber nur rund ein Viertel dessen, was die sonst bei der Feuerwehr üblichen „C-Schläuche“ wiegen.

Dadurch wird die körperliche Belastung der Einsatzkräfte erheblich verringert und die Trupps können viel schneller in ein brennendes Gebäude vordringen, um Menschen zu retten und weitere Sachwerte zu schützen. „Bei der FF Hooksiel wurde diese Vorgehensweise ab 2013 eingeführt. Bei dem 2018 neu beschafften Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug (HLF 20) wurde dies bei der Gestaltung und Ausstattung des neuen Fahrzeugs konsequent berücksichtigt und umgesetzt. Mit unserer 90 Meter langen D-Schnell­angriffleitung konnten wir schon einige Einsätze erfolgreich bewältigen. Gleichzeitig haben wir die Wasserentnahme aus offenen Gewässern so optimiert, daß diese bedeutend schneller und mit weniger Personal durchgeführt werden kann“, so Ortsbrandmeister Jörg Nöchel.

Der Workshop dient dazu, auch mit anderen Feuerwehren diese Erfahrungen teilen zu können. Ein Aufruf dazu stand ab August 2018 auf der Homepage der Hooksieler Wehr, schnell füllte sich die Teilnehmerliste, selbst aus Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein reisten Teilnehmer an. Zur Durchführung des Workshops hatte sich Jörg Nöchel Unterstützung aus Hamburg geholt: Wehrführer Dr.-Ing. Holger de Vries von der FF Hamburg-Stellingen, der auf diesen Gebiet seit seiner Zeit an der Universität Wuppertal Grundlagenarbeit geleistet hat: „Mein Team und ich haben seinerzeit in einer aufwändigen und mehrwöchigen Versuchsreihe die Schlagkraft dieser Ausrüstung kritisch in Realbränden überprüft. Aber ich gebe zu: Man muß es einmal selbst in der Hand gehabt haben, um zu verstehen, wie wirksam die D-Leitungen sein können.“

Dementsprechend gliederte sich der Workshop in einen theoretischen Teil am Vormittag über die Grundlagen und Anwendungen wie Erstangriff, Vegetationsbrand, Not-Dekon und besondere Lagen. Nach einer Mittagspause folgte der praktische Teil am Hooksieler Außenhafen. Hier konnten alle Teilnehmer 1:1 mit der Hooksieler und zusätzlicher Technik aus dem Fundus von Dr. de Vries ihre eigenen Erfahrungen machen.

Bereichert wurde die Veranstaltung auch durch Jens Kläber von der Fa. TKW Armaturen GmbH aus Hanau und Stefan Timm vom Pumpencenter Nord aus Ahrensburg, die ihre Produkte zur Erprobung zur Verfügung stellten. Das Ende des Workshops fand wieder im Hooksieler Gerätehaus statt, in dem es zu einem regen und konstruktiven Meinungsaustausch zwischen den Teilnehmern gab.

Text und Bilder: FF Hooksiel

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