Hahn-Lehmden (LK Ammerland) – Brennende Elektrofahrzeuge kann man löschen; und dann…? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigten sich an einem Donnerstag die Nachbarfeuerwehren Hahn (Lk Ammerland) und Jaderberg (Lk Wesermarsch).
Hierzu fand an diesem Abend ein Sonderdienst auf dem Gelände des Abschlepp- und Bergedienstes Röben in Hahn-Lehmden statt. Die Anzahl der Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen nimmt rasant zu. Natürlich steigt somit auch die Anzahl der PKW-Brände, bei denen es sich um ein E-Auto handelt. Dass es bei solchen Fahrzeugbränden besondere Gefahren gibt, ist bereits bekannt. Auch das Löschen eines solchen Brandes ist in der Regel kein großes Problem mehr. Schwierig wird jedoch das weitere Vorgehen nach dem Löschvorgang. Der Akku bei solchen Fahrzeugen muss mindestens 24 Stunden lang gekühlt werden, da er sich sonst jederzeit von selbst entzünden könnte. Auch bei Verkehrsunfällen, bei denen kein Brandereignis stattgefunden hat, kann dies notwendig werden.
Da die Feuerwehren verständlicherweise diesen Brandschutz nicht 24 Stunden lang aufrechterhalten können, sind mittlerweile viele Abschleppunternehmen tätig geworden und haben sich eigens sogenannte Abrollbehälter-Hochvolt (AB-HV) angeschafft. Diese können bei Bedarf mit Wasser geflutet und 24 Stunden vor Ort stehen gelassen werden. Hierfür ist der Tankinhalt von mindestens zwei Tanklöschfahrzeugen (vor Ort waren beim Sonderdienst je ein Tanklöschfahrzeug TLF 16/24 und ein TLF 3000) nötig, wie an diesem Dienstabend ebenfalls festgestellt werden konnte.
Wird ein sicherer Abtransport eines Elektroautos benötigt, würde dieser AB-HV die Einsatzstelle anfahren. Das Fahrzeug kann dann mit einem Kran reingehoben oder per Seilwinde in den Abrollbehälter gezogen werden. Anschließend kann, wenn nötig, der AB-HV direkt mit Wasser gefüllt werden; muss dann aber auch vor Ort stehen bleiben, da ein Transport mit Wasser nicht möglich ist. Ist ein Fluten mit Wasser nicht sofort notwendig, wird der AB-HV mit einem Abschleppfahrzeug zum Firmensitz nach Hahn-Lehmden abtransportiert und dort von der Feuerwehr mit Wasser befüllt. Dabei reicht es aus, dass sich nur der Akku vollständig im Wasserbad befindet.
Wie sich dieses System bewährt, wird sich in Zukunft zeigen, sobald in Hahn-Lehmden und Umgebung die ersten E-Auto-Brände auftreten sollten. Die Feuerwehren Hahn und Jaderberg bedankten sich nach diesem informativen Dienstabend bei der Firma Röben für die Einladung und ließen den Abend am Gerätehaus der FF Hahn mit Getränken und Bratwurst auf die gute Zusammenarbeit bei einem vergangenen Einsatz im März dieses Jahres ausklingen.
Text u. Fotos: Mirko Frühling, PW der FF Jaderberg