Oldenburg – Die Feuerwehren im Oldenburger-Land wie auch in ganz Niedersachsen leiden unter der Pandemie bei Einsätzen und den so wichtigen Aus- und Fortbildungsdiensten.
Die Spitzenverbände, wie der OFV im Oldenburger-Land, der LFV in Niedersachsen oder der DFV auf Bundesebene, haben sich bisher konstruktiv und im Sinne der Sache sehr moderat geäußert und versucht, eine Lösung mit den Entscheidungsträgern für eine höhere Priorisierung der Feuerwehren zu erarbeiten. Dieses ist leider nicht gelungen. Schlimmer noch stellen wir fest, dass zwischenzeitlich 12 Millionen Bundesbürger*innen geimpft sind und sich bei den Feuerwehren der Eindruck verstärkt, dass unsere Loyalität und kooperative Zusammenarbeit ausgenutzt werden, um anderen lautstarken Interessensgruppen entgegenzukommen. Wir können dieses Vorgehen nicht mehr akzeptieren und werden unsere Zurückhaltung aufgeben. Dass Feuerwehren flächendeckend ihren Einsatzbetrieb wie bisher durchführen konnten und Familien sowie Arbeitgeber die meist ehrenamtlichen Einsatzkräfte immer noch unterstützen, ist kein geplantes Ergebnis der Landes- oder Bundesregierung, sondern ausschließlich Leistungen unserer Feuerwehrkameraden*innen und deren Führungskräfte. Wir fordern für die nächsten Wochen ein Umdenken in der Priorisierung und können nur den Kopf schütteln, wenn die neue Sozial- und Gesundheitsministerin über ihre Behörde ein Verabreichen von Restimpfstoffen an Feuerwehren ausdrücklich untersagt. Ebenso finden wir es befremdlich, wenn ein gemeinsames Dankschreiben der Ministerin mit dem Innenminister an die Feuerwehren herausgegeben wird, aus dessen Text die eigentliche Leistung der Feuerwehren eine untergeordnete Rolle spielt. Die Feuerwehren wissen sehr wohl, dass wir in einer außergewöhnlichen Zeit leben und die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung extrem gefordert sind. Dennoch ist die Geduld der Feuerwehrmitglieder nunmehr erschöpft, so dass ein wertschätzendes Signal zur Impfpriorisierung der Feuerwehren von der Landesregierung erwartet wird.
Presseinformation des OFV 19.04.2021