Sandkrug – Ein PKW besetzt mit zwei Insassen befährt am Freitagabend eine Landstraße bei Sandkrug. Als plötzlich ein Fußgänger auf die Fahrbahn tritt, leitet der PKW Fahrer eine Vollbremsung ein. Trotz der Vollbremsung wird der Fußgänger von dem PKW erfasst, und unter ihm eingeklemmt.
Ein hinter dem ersten PKW fahrender zweiter PKW erkennt die Situation zu spät, und fährt ungebremst auf das Heck des ersten PKW auf. Insgesamt sind hier sechs Personen, darunter auch ein Ersthelfer, zum teil schwer verletzt. Dies war zum Glück nur das Szenario einer großen Übung zwischen dem Rettungsdienst der Malteser sowie der Feuerwehr Sandkrug, die Gruppenfüher Philipp Gerdes am Freitagabend vorbereitet hatte. Statt gefunden hat die ganze Übung auf dem Hof der Familie Backhus am Speckmannsweg in Sandkrug. Tatkräftige Unterstützung bekam Gerdes von der Realistischen Unfalldarstellung ( RUD ) der Malteser aus Sandkrug. Diese schminkte die „Verletzten“ so, dass die „Verletzungen“ täuschend echt aussahen. Außerdem wurden Schauspielerische Fähigkeiten an den Tag gelegt, dass diese Übung kaum von einem echten Einsatz unterschieden werden konnte. Das besondere an dieser Übung war, dass es sich bei den Besatzungen der drei Rettungswagen ausschließlich um Auszubildende zum Notfallsanitäter der Malteser aus Ganderkesee, Sandkrug sowie Oldenburg handelte.
Sie mussten ihre Patienten selbstständig behandeln und das in ihrer Ausbildung bereits erlernte praktisch umsetzten. Beobachtet wurden die Auszubildenden während der gesamten Übung von Ihren Praxisanleitern mit denen Sie auch in Ihrem Arbeitsalltag zusammen Einsätze fahren. Dies sind quasi ihre Ausbilder. Außerdem hatten die Praxisanleiter zu jedem Patienten einen Zettel auf dem alle wichtigen Vitalwerte sowie die angenommenen „Verletzungen“ des Patienten standen. Diese wurden dann mit den von den Auszubildenden erarbeiteten „Verletzungen“ abgeglichen. Nachdem die „Verletzungen“ behandelt waren, wurden die „Verletzten“ mit Hilfe der Feuerwehrkameraden aus den Autos befreit und vom Rettungsdienst abtransportiert. Gerdes war sehr zufrieden mit dem Verlauf der Übung. Malteser und Feuerwehr arbeiteten „Hand in Hand“ zusammen. Solche gemeinsamen Übungen sind sehr wichtig, denn auch bei richtigen Einsätzen wird regelmäßig zusammen gearbeitet. Außerdem weiß der Rettungsdienst dann immer über die Arbeit der Feuerwehr und die Feuerwehr über die Arbeit des Rettungsdienstes bei Verkehrsunfällen bescheid. Im Anschluss an die Übung durften die Auszubildenden der Malteser noch einmal selber an Schere und Spreizer heran. An dem Grinsen in ihren Gesichtern konnte man erkennen, dass sie sichtlich Spaß daran hatten. Ein Großer Dank geht an dieser Stelle an die Familie Backhus die ihren Hof für diese Übung zur Verfügung stellte. Außerdem wurden alle Anwesenden von der Familie Backhus nach der Übung mit kalten Getränken sowie einem großen Korb voller Eis versorgt. Ein weiterer Dank geht auch an die Firma Wiechmann aus Tweelbäke die uns die Fahrzeuge für diese Übung zur Verfügung gestellt haben. Wer jetzt lust auf Feuerwehr bekommen hat, darf gerne jederzeit bei einem unserer Übungsdienste vorbeischauen. Die Übungsabende finden statt, an jedem Freitagabend von 20:00 Uhr bis 22:00 Uhr und in den geraden Kalenderwochen Montags von 20:00 Uhr bis 22:00 Uhr.
Text und Bilder: Timo Nirwing, OPW