Hude – Gleich zwei wichtige Termine standen für den Huder Gemeindebrandmeister Frank Hattendorf am Donnerstag auf dem Terminkalender.
Zum einen hatte er die Vertreter der Zeitungen in der Region zu einer alljährlichen Pressekonferenz eingeladen. Hier stellte er die Arbeit des vergangen Jahres 2016 in den drei Huder Feuerwehren vor.
Insgesamt gesehen liegt hinter der Feuerwehren Altmoorhausen, Hude und Wüsting eines der ruhigsten Jahre, zumindest was das Einsatzaufkommen betrifft. 59 mal wurden die Feuerwehren im letzten Jahr alarmiert, was sich aufteilt in 22 Brandeinsätze, 32 Hilfeleistungen und 5 Verkehrsunfälle. Auffallend bei den Brandeinsätzen ist, dass es nicht einen Großbrand im vergangenen Jahr gab. Dies wertete Hattendorf als sehr positiv, zeigt es doch, dass der Brandschutz in der Gemeinde funktioniert und die Feuerwehr immer frühzeitig durch eine schnelle Alarmierung eingreifen konnte. Bei den Hilfeleistungseinsätzen war von Gasaustritt bis Sturmschäden und Tierrettungen alles dabei, was wiederum zeigt, dass das „Hauptgeschäft“ der Ehrenamtlichen schon lange nicht mehr das bekämpfen von Bränden ist. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr müssen in allen Bereichen gut geschult sein, um im Notfall sofort und effektiv handeln zu können. Aufgrund der geringen Einsatzzahlen im letzten Jahr konnte mehr Zeit in die Ausbildung der Einsatzkräfte investiert werden. Während bei den Einsätzen 1278,73 Stunden Arbeit geleistet wurden, kamen durch Ausbildung und Dienste 18176,97 Stunden hinzu. Dies ergibt eine Gesamtstundenzahl von 19446,70 die ehrenamtlich von den Feuerwehrleuten in der Gemeinde erbracht wurden. Würde man diese Stunden in einen Handwerkerlohn umrechnen, käme man auf knapp eine Million Euro, die der Gemeinde Hude erspart geblieben ist.
Diesen ehrenamtlichen Einsatz lobte auch Bürgermeister Holger Lebedinzew, der wie immer an der Pressekonferenz teilnahm. Für ihn verdient die Arbeit der Feuerwehren in der Gemeinde höchste Wertschätzung, denn all die Arbeit ehrenamtlich, unter Einsatz von Leib und Leben zu jeder Tages-und Nachtzeit an 365 Tagen im Jahr zu leisten, sei keine Selbstverständlichkeit. Aus diesem Grund unterstützt Lebedinzew die Arbeit der Feuerwehren wo es nur geht, genauso wie Rat und Verwaltung.
Der gute Ausbildungsstand, die hervorragende technische Ausrüstung der Feuerwehr und die Kameradschaft sorgen dafür, dass es in der Gemeinde Hude keine Nachwuchssorgen in den Feuerwehren gibt. Als einzige Gemeinde im Landkreis hat Hude keine Jugendfeuerwehr, denn glücklicherweise finden auch junge Menschen immer wieder den Weg zur Feuerwehr. Natürlich kann sich dies ändern, das weiß auch Gemeindebrandmeister Frank Hattendorf, und sollte es erforderlich sein, wird man dementsprechend handeln.
Bisher sind die Mitgliederzahlen der Wehren konstant, 226 aktive freiwillige Feuerwehrleute gibt es in der Gemeinde Hude, erfreulich hier auch die leicht gestiegene Mitgliederzahl der Frauen auf 17 insgesamt.
Natürlich ist jeder Mann und jede Frau, die sich vorstellen können, in der Feuerwehr mitzumachen, herzlich eingeladen, an einem Dienstabend vorbeizukommen und sich die Arbeit der Feuerwehr anzusehen.
Im Anschluss an die Pressekonferenz gab es dann noch einen feierlichen Anlass, zu dem mehrere Gäste ins Rathaus gekommen waren. Frank Hattendorf wurde für 15 Jahre Arbeit als Gemeindebrandmeister geehrt.
Als Hattendorf am 15.März 1984 in die Freiwillige Feuerwehr Altmoorhausen eingetreten ist, hatte er nicht damit gerechnet, dass er irgendwann einmal der jüngste Gemeindebrandmeister in Landkreis Oldenburg sein würde. Doch nachdem er im Lauf der Jahre alle notwendigen Lehrgänge und Fortbildungen absolviert hatte und gefragt wurde, ob er den Posten des Gemeindebrandmeisters übernehmen würde, zögerte er nicht lange. Er schaffte es, die teils rivalisierenden drei Ortsfeuerwehren wieder an einen Tisch zu bringen und eine gute Zusammenarbeit zu entwickeln. Dabei unterstützen ihn sein Stellvertreter, sowie die Ortsbrandmeister und Stellvertreter seit Jahren und dafür zeigte sich Hattendorf sehr dankbar. Ohne dieses Führungsteam könnte er die Arbeit als Gemeindebrandmeister kaum leisten.
Dass Hattendorf nicht nur Führungsperson sondern auch Kumpel sein kann, bestätigte auch Bürgermeister Holger Lebedinzew, als er dem Gemeindebrandmeister eine Urkunde zu seinem Dienstjubiläum überreichte. Gerade diese Mischung ist wichtig, um harmonisch miteinander arbeiten zu können. Bis zum Jahr 2020 wird Hattendorf den Posten als Gemeindebrandmeister auf jeden Fall noch besetzen, denn für diese Amtszeit wurde er bereits wiedergewählt. Doch auch über die Grenzen von Hude hinaus ist Hattendorf für die Feuerwehr tätig. Zum einen in seinen Beruf bei der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Ganderkesee, zum anderen auch als 1. Stellvertretender Kreisbrandmeister und stellvertretender Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes vom Landkreis Oldenburg.
Frank Hattendorf bedankte sich für den Rahmen der Feierstunde sowie für die Präsente und machte deutlich, dass nicht nur ein gutes Team hinter ihm steht, sondern auch Rat, Bürgermeister und Verwaltung immer ein offenes Ohr für die Belange der Feuerwehren in Hude haben. Mit diesem Rückhalt wird er auch zukünftig gern weiter Gemeindebrandmeister von Huder sein.
Bild und Text: Tanja Konegen-Peters
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