Harpstedt – Am Donnerstagabend kam es zu einer Übung der Feuerwehr Harpstedt bei der Biogasanlage in Mahlstedt.
Bild: Mit Hilfe eines Sicherheitstrupp musste ein „verunfallter“ Atemschutzgeräteträger gerettet werden
Ortsbrandmeister Eric Hormann hatte zusammen mit Gruppenführer Sascha Flügger ein mögliches Einsatzszenario ausgearbeitet. Bei der Anlage war die Entschwefelungsanlage über einen längeren Zeitraum unbemerkt ausgefallen und so kam es zum einem extremen Anstieg der Schwefelwasserstoffkonzentration innerhalb der Gasspeicher. Gleichzeitig wurde die Gasverbrauchseinrichtung wegen „derzeitigen Wartungsarbeiten“ außer Betrieb genommen, ohne die Notgasfackel in Betrieb genommen zu haben. Dadurch ist der in dem Biogas enthaltene Schwefelwasserstoff unter anderem über die Über- und Unterdrucksicherungen an die Umgebung abgegeben worden.
Bild: Ein Trupp unter Atemschutz muss eine Person vom Blockheizkraftwerk retten
Der betroffene Bereich war eine Arbeitsbühne zwischen zwei Fermentern. Außerdem kam es zu einer Verpuffung oberhalb des Blockheizkraftwerks. An beiden Orten galt es zwei „verletzte“ Personen zu retten. Die anrückenden Einsatzkräfte stellten die Fahrzeuge in einem großen Abstand zu Biogasanlage auf der Zufahrtsstraße ab und sperrten den Bereich ab. Zwei Trupps rüsteten sich mit Umluft unabhängigen Atemschutz und einem Gasmessgerät aus. Ohne Funkgeräte und weitere elektrische Geräte erkundigten sie die Anlage. Nach kurzer Zeit konnten die beiden verletzten Personen durch die Atemschutztrupps gerettet werden. Während der Rettungsarbeiten stand am Bereitstellungsplatz ein Sicherheitstrupp für den Einsatzfall bereit. Die anderen Einsatzkräfte bauten den Brandschutz für die Eigensicherung auf. Während ein Atemschutztrupp auf der Anlage weitere Orte absuchte, brach ein Truppmitglied zusammen. Da man keine Funkgeräte an Mann hatte, musste ein Truppmitglied eines anderen Atemschutztrupps zum Bereitstellungplatz gehen und dem Sicherheitstrupp Bescheid geben. Dieser machte sich auf dem Weg um den Kollegen zu retten. Nach einer guten Stunde war der Einsatz beendet. Die Schwierigkeit bei solchen Einsätzen ist, dass man viele Atemschutzgeräteträger für die Menschenrettung benötigt sowie keine Kommunikationsmittel zur Verfügung hat und man dann weite Wege zur Nachrichtenübermittlung auf sich nehmen muss. Bei einem abschließenden Gespräch und einem Kaltgetränk bedankte sich Eric Hormann bei der Firma Neue Energien Mahlstedt GmbH & Co.KG für die Bereitstellung der Anlage.
Text und Bilder: Christian Bahrs