Hemmelsberg – Eine große schwarze Rauchwolke stand am Dienstagabend über dem Gelände der Firma Holzbau Mertens am Claußenweg in Hemmelsberg. In einer Werkstatt war ein Feuer ausgebrochen und acht Personen wurden noch in dem Gebäude vermisst.
Um 18.16 Uhr wurde die zunächst zuständige Feuerwehr aus Altmoorhausen dorthin alarmiert. Bereits auf Anfahrt forderte der Einsatzleiter weitere Kräfte nach und somit wurden kurz darauf auch die Feuerwehren Hude und Wüsting nachalarmiert.
Die ersteintreffende Wehr aus Altmoorhausen begann sofort mit der Brandbekämpfung und schickte Trupps unter umluftunabhängigem Atemschutz in die Werkstatt, um die Vermissten zu suchen. Dazu mussten die Kameraden zunächst die verschlossene Werkstatttür mit Gewalt öffnen, um sich Zutritt zu den verqualmten Räumlichkeiten zu verschaffen.
Auch die nachrückenden Kräfte aus Hude und Wüsting schickten mehrere Trupps unter Atemschutz in das Gebäude, um möglichst schnell alle vermissten Personen aus dem Gebäude zu retten. Auch eine Löschwasserversorgung wurde zusätzlich aufgebaut. Der Malteser Rettungsdienst aus Hude war mit einem Rettungswagen vor Ort, um die Verletzten an einer Sammelstelle medizinisch zu versorgen.
Um weitere Zugänge in das Gebäude zu schaffen, wurden mehrere Fenster und Türen eingeschlagen. Auf dem Dach des Gebäudes wurden Pfannen abgetragen, um das Feuer zu löschen und über die Dachfenster in das Gebäude zu gelangen, da im Dachgeschoss weitere Vermisste vermutet wurden. Aufgrund des hohen Einsatzes an Atemschutzgeräteträgern wurde schon nach kurzer Zeit die nächstliegende Feuerwehr Sandkrug zur Unterstützung angefordert.
Acht Personen konnten die Einsatzkräfte aus dem Gebäude retten, hinzu kamen zwei Kameraden aus den eigenen Reihen, nachdem es zu einem Atemschutznotfall bei der Erkundung des Gebäudes kam.
Mehr als eineinhalb Stunden dauerte das Übungszenario, das der Huder Gemeindebrandmeister Frank Hattendorf gemeinsam mit dem Altmoorhauser Ortsbrandmeister Andreas Wicht ausgearbeitet hatte.
Großer Dank ging an die Familie Mertens, die ihre alte Werkstatt für diese Übung zur Verfügung gestellt hatte. Da das Gebäude in der nächsten Zeit abgerissen wird, konnten die Feuerwehrleute unter realen Bedingungen Fenster, Türen und Dach öffnen und mussten auch auf das Inventar keine Rücksicht nehmen. Ein solches Gebäude für eine Übung zu bekommen ist ein wahrer Glücksfall und besonders effektiv, um verschiedene Szenarien durchspielen zu können.
Zu den Beobachtern der Übung gehörte nicht nur die Familie Mertens, sondern auch der stellvertretende Huder Gemeindebrandmeister Heiko Henjes, der Gemeindebrandmeister aus Hatten, Stefan Heinke und der Huder Bürgermeister Holger Lebedinzew. Dieser lobte die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehren und ihr professionelles Vorgehen.
Nach der langen Übung gab es für alle Teilnehmer im Anschluss noch eine kleine Stärkung. Doch der Abend war für die Feuerwehrleute noch nicht zu Ende, denn im Anschluss hieß es aufräumen und alle Fahrzeuge samt Gerät wieder einsatzbereit machen, denn der nächste reale Einsatz kann jederzeit erfolgen.
Text und Bilder: Tanja Konegen-Peters