Friesoythe – LK Cloppenburg – Ende 2016 wurde die weltweit modernste und innovativste Löschanlage in Bezug auf die Lagerung von Autoreifen bei der Gamma AG in Friesoythe in Betrieb genommen.
Bild: Halle mit Wassernebel geflutet in 35 Sekunden
Schon bei der Erprobung und bei Testläufen der Anlage wurde die Freiwillige Feuerwehr Friesoythe mit eingebunden, jetzt nahmen die Kameraden mit großem Interesse die Anlage in Augenschein und ließen sich Details und Funktionen genau erklären.
Die Löschwirkung der Hochdruck-Nebellöschanlage basiert auf dem Prinzip
der Oberflächenvergrößerung eines Wassertropfens um das 1700fache.
Feinster Nebel wird sehr schnell in großen Mengen produziert. Rauchgase
werden schnellstens gebunden und der Brandherd wird durch das
Verdunstungsprinzip gekühlt, bis er erlischt. Das Feuer löscht sich quasi
selbst durch das Ansaugen des Nebels und die Ausbreitung des Rauches wird
fast vollständig verhindert. Die Kameraden waren sehr erstaunt über die
Geschwindigkeit, mit der sich der Nebel entwickelt. In nur 35 Sekunden ist
eine Halle von der Größe 20 m x 80 m / 28.800 m³ komplett gefüllt.
Gegenüber einer herkömmlichen Sprinkleranlage wird hier nur ein Bruchteil
des Wasser benötigt.
Das Pumpenhaus ist für das gesamte Firmengelände ausgelegt. In acht
Bauabschnitten teilt sich dieses Projekt auf. Mit dem zur Zeit schnellst
ansprechenden Brandmeldesystem, das bei der Gamma AG seit Jahren im
Einsatz ist, bildet diese Anlage die größtmögliche und vor allem
schnellste eigenständige Brandbekämpfung, für große Firmenkomplexe.
Brandrauch wird angesaugt und die Brandmelder durch Rauchgase ausgelöst.
Eine Sprinkerlanlage wird erst ausgelöst, wenn in Deckenhöhe eine
dauerhafte Temperatur von ca. 60°C herrscht, diese Anlage wird bereits
durch das Einsaugen von Rauch nach etwa 1,5 Minuten ausgelöst. Eine
Sprinkerlanlage wird üblicherweise in Teilbereichen nacheinander in
Anspruch genommen, diese Anlage löst sofort in der gesamten Halle aus. Die
Löschwirkung ist somit deutlich höher und schneller gegenüber
herkömmlichen Anlagen. Auf Grund des geringen Gewichtes der Rohre, kann
diese Anlage auch nachträglich in verschiedene Hallen installiert werden.
Die Rohre sind trocken und werden im Ernstfall durch massive Pumpen in
kürzester Zeit befüllt. Für die Feuerwehr ist ein Außenzugang geschaffen,
der das Befüllen der Anlage ermöglicht. Außerdem können alle Bereiche
durch manuelle Zu- oder Abschaltung durch die Feuerwehr gesteuert werden.
Die Gamma AG investiert einen siebenstelligen Betrag für den Brandschutz.
Die Feuerwehr ist von Anfang an involviert und ist sehr beeindruckt über
dieses Brandschutzkonzept, das weltweit als Vorreiter gilt. “Mit dieser
Anlage haben wir das modernste System in Sachen Brandschutz für die
Friesoyther Bürgerinnen und Bürger installiert.”, freut sich Thomas Warm
über das gemeinsame Projekt der Firma Phoenix FireProtect Development GmbH
und der Gamma AG.
Bild: Gerald Lampe, Foto: Hölzen GmbH
Text: Heinz Jansen-Olliges, PW