Garnholt (LK Ammerland) – Bei strahlendem herbstlichem Sonnenschein fand die offizielle Übergabe des Hygieneanhängers bei der Freiwilligen Feuerwehr in Garnholt statt.
Bild: Der Hygieneanhänger mit dem aufgebauten Zelt
Was ist ein Hygieneanhänger und wozu wird er in der Feuerwehr eingesetzt? Jeder Einsatz mit Feuer birgt Gefahren für die Einsatzkräfte. Das Krebsrisiko ist in den letzten Jahrzehnten für die Feuerwehrleute stark gestiegen. Dies liegt an den Schadstoffen, die bei Bränden freigesetzt werden. Diese sind meist toxisch. Die Verunreinigungen haften an den Bekleidungen und sind nicht immer sichtbar. Wenn nicht dagegen vorgegangen wird, kommt es zu einer Kontaminationsverschleppung, die nicht nur die Einsatzkräfte, sondern auch Passanten, Familie und Freunde gefährden können.
Das Krebsrisiko steigt um etwa 30%. Um dieses zu umgehen, wurde der Hygieneanhänger in der Stadt Westerstede beschafft. Bei Brandeinsätzen wird eine Reinigungsstrecke aufgebaut. Das Zubehör befindet sich alles in dem Hygieneanhänger. Wenn die Feuerwehrkräfte ihren Atemschutzeinsatz beendet haben, begeben sie sich zur Hygienestation. Zunächst werden die Stiefel gewaschen und die Ausrüstungsgegenstände wie Leinen oder Funkgerät abgelegt und gereinigt. Dann werden der Helm und die Kleidung abgelegt. Dieses geschieht alles noch unter schwerem Atemschutz. Danach werden die Maske und die Sturmhaube abgelegt. Hände und Gesicht werden gewaschen. Von da aus geht es in den „weiß“ Bereich.
Bild: v.l. stellv. Ortbrandmeisterin Laura Schwengels, Stadtbrandmeister Mathias Siehlmann, Bürgermeister Michael Rösner, Ortsbrandmeister Frank Borgmann, stellv. Ortsbrandmeister Steffen Mastag
Dort bekommen die Einsatzkräfte Trainingsanzüge und haben ihren Feuerwehreinsatz beendet. Die Stadt Westerstede ist Vorreiter beim dem Thema Hygiene an der Einsatzstelle. Bürgermeister Michael Rösner ist stolz darauf, den Einsatzkräften bestmögliche Sicherheit bieten zu können. Nun muss noch ein Unterstellplatz für den Anhänger geschaffen werden. Ein doppeltes Lob geht von Bürgermeister Michael Rösner an die Einsatzkräfte: „Ihr macht das alles Ehrenamtlich!“ Stadtbrandmeister Mathias Siehlmann lässt die Anfangszeiten des Hygienekonzeptes Revue passieren. 2012 wurden in der Stadt Westerstede bereits die Trainingsanzüge beschafft, um mit der kontaminierten Einsatzbekleidung nicht die Einsatzfahrzeuge betreten zu müssen. Schnell wurde gemerkt, dass dies nicht ausreicht, um das Thema Feuerkrebs zu umgehen. Zunächst wurde an ein kleiner Einachser gedacht. Doch es hatte nicht ausreichende Kapazitäten für die benötigten Utensilien. Nun wird noch nach einem geeigneten Zugfahrzeug gesucht.
Text & Bild: Meike Seppenwoolde, Stadtpressewartin der Westersteder Feuerwehren