Oldenburg. Feuerwehrfrau oder Feuerwehrmann werden – davon träumen viele Schulkinder und geben diese Antwort auf die Frage: „Was möchtest du werden, wenn du mal groß bist?“ Doch dieser Traum muss keiner bleiben, er kann Wirklichkeit werden.
Bild: Feuerwehrfrau Mariella Canella wirbt für die Arbeitgeberin Stadt Oldenburg
Denn die Berufsfeuerwehr Oldenburg bietet verschiedene Arten der Ausbildung an: Dazu zählen die Ausbildung zur Brandmeisterin beziehungsweise zum Brandmeister, zur Brandoberinspektorin oder Brandoberinspektor und die Ausbildung zur Notfallsanitäterin beziehungsweise zum Notfallsanitäter. Voraussetzung für alle drei Ausbildungen: die erfolgreiche Teilnahme am Einstellungsverfahren. Dieses besteht aus einem Sporttest, einem schriftlichen Einstellungstest, einem ärztlichen Gutachten und einem Vorstellungsgespräch. Klingt nach vielen Hürden? Vielleicht. Aber diese zu überwinden, lohnt sich.
Warum? Das erzählen diese vier Feuerwehrleute aus ihrem spannenden Werdegang und Alltag:
Brandmeister und Notfallsanitäter Jonas Thiel:
„Der Zusammenhalt unter den Kollegen schweißt ungemein zusammen, da wir im 24-Stunden-Schichtdienst arbeiten. Die Berufsfeuerwehr ist wie eine zweite Familie, mit der man sowohl gute als auch schlechte Zeiten durchlebt. Unsere Einsätze sind abwechslungsreich, weil sie jedes Mal anders sind und uns vor neue Herausforderungen stellen. Besonders interessant sind für mich die Einsätze, bei denen wir auf dem Rettungswagen sitzen, da wir bei der Berufsfeuerwehr auch den Rettungsdienst stellen. Und: Die sich ständig weiterentwickelnde Technik sorgt dafür, dass auch wir uns immer wieder weiterbilden, was unseren Beruf zusätzlich spannend gestaltet.“
Notfallsanitäter und Brandmeister-Anwärter Lennard Kleymann:
„Wie jeder Teenager musste ich mir irgendwann die Frage stellen, was ich aus meinem Leben machen möchte. Möchte ich etwas körperlich Anstrengendes lernen, bei dem ich am Ende des Tages weiß, was ich geschafft habe? Oder möchte ich später etwas machen, bei dem ich viele eigene Entscheidungen treffen muss und Verantwortung übernehme? Oder möchte ich gar etwas lernen, womit ich einen Unterschied in der Welt machen und Menschen helfen kann?
Da ich gerne alle diese Punkte erfüllt haben wollte, blieb für mich am Ende der Beruf des Notfallsanitäters übrig. Denn kaum ein Beruf bietet so viel Abwechslung zwischen schnellen Blaulichtfahrten, ewig lang erscheinenden Sekunden vor dem Treffen einer wichtigen Entscheidung, lauten Einsatzstellen wie der Autobahn und leisen Momenten mit Angehörigen oder Eltern.
Es erwartet einen nie die gleiche Büroarbeit, im Gegenteil. Mal bringt man ein Kind auf die Welt, weil die Mutter es nicht mehr rechtzeitig ins Krankenhaus geschafft hat, mal steht man zwischen Autoteilen nach einem Verkehrsunfall und versorgt die Verletzten. Man findet sich immer an neuen Orten mit neuen Menschen wieder, erfährt Dankbarkeit und hört Geschichten. Ich bin froh, dass ich diesen Beruf gewählt habe.“
Brandoberinspektor Ole Maulick
„Wie viele Kinder wollte auch ich als junger Mensch zur Feuerwehr. Über die verschiedenen Möglichkeiten und Laufbahnen wusste ich damals noch nichts. Nach einer Berufsausbildung im Rettungsdienst und dem Studium zum Rettungsingenieur konnte ich die Ausbildung für das Erste Einstiegsamt der Laufbahngruppe 2 in der Fachrichtung Feuerwehr absolvieren.
An meiner Arbeit als Brandoberinspektor faszinieren mich die Vielfältigkeit und die Abwechslung zwischen dem Einsatzleitdienst im 24-Stunden-Dienst und der Arbeit im Sachgebiet. In Oldenburg bin ich für den Operativen Rettungsdienst zuständig und darf, gemeinsam mit den vielen Kolleginnen und Kollegen von Feuerwehr und Hilfsorganisationen, einen Beitrag zur Sicherstellung der rettungsdienstlichen Versorgung der Oldenburgerinnen und Oldenburger leisten. Feuerwehr ist Teamarbeit – und gemeinsam ist man in der Lage, auch hochkomplexe Herausforderungen zu meistern. Nicht zuletzt während der Bewältigung des Hochwasserereignisses über den Jahreswechsel 2023/2024 habe ich dies wieder auf beeindruckende Weise erleben dürfen.“
FSJlerin Kaya Kramer
„Ich wollte schon von klein auf Menschen helfen und einen abwechslungsreichen Beruf ausüben. Allerdings war ich mir immer etwas unsicher, welche Fachrichtung für mich die richtige ist. Nach 12 Jahren Schule habe ich mich dann erfolgreich für das FSJ bei der Berufsfeuerwehr Oldenburg beworben – und das war für mich die beste Entscheidung. Denn schon nach kurzer Zeit war ich mir sicher: Feuerwehr und Rettungsdienst sind genau mein Ding, diesen Job will ich machen. Also habe ich mich bei der Berufsfeuerwehr Oldenburg für die Ausbildung zur Notfallsanitäterin mit anschließendem Brandmeister beworben. Meine Entscheidung habe ich bis heute nicht bereut – ganz im Gegenteil.“
Ausbildung zur Brandmeisterin oder zum Brandmeister
Die Voraussetzungen für die Ausbildung zur Brandmeisterin oder zum Brandmeister sind eine vorab abgeschlossene handwerklich-technische Ausbildung oder eine Ausbildung im Gesundheitsbereich, mindestens der Hauptschulabschluss, ein gültiger Führerschein der Klasse B, die deutsche Staatsangehörigkeit oder die eines EU-Mitgliedsstaates, keine Vorstrafen, eine uneingeschränkte körperliche Tauglichkeit für den feuerwehrtechnischen Dienst und ein Höchstalter von 40 Jahren zu Beginn der Laufbahnausbildung.
Ausbildung zur Notfallsanitäterin oder zum Notfallsanitäter
Einstellungsvoraussetzungen für die Ausbildung zur Notfallsanitäterin oder zum Notfallsanitäter sind mindestens ein Realschulabschluss oder ein Hauptschulabschluss bei einer bereits abgeschlossenen Berufsausbildung, für das Beamtenverhältnis zudem eine EU-Staatsbürgerschaft, keine Vorstrafen, die gesundheitliche Eignung, ein Mindestalter von 18 Jahren und ein Höchstalter von 36 Jahren am Tag der Einstellung (aufgrund der im Anschluss an die Ausbildung beabsichtigten Ernennung in das Beamtenverhältnis auf Widerruf). Außerdem ist ein Führerschein der Klasse B erforderlich, ebenso sind die Bereitschaft zur Ableistung von Schichtdiensten, Verantwortungs- und Risikobereitschaft, Teamfähigkeit, körperliche Fitness und Belastbarkeit für den Einsatz an Brand- und anderen Gefahrenstellen unabdingbar.
Ausbildung zur Brandoberinspektorin oder zum Brandoberinspektor
Die Voraussetzungen für die Ausbildung zur Brandoberinspektorin oder zum Brandoberinspektor sind mindestens ein Bachelorabschluss in einem Fach der Ingenieur- oder Naturwissenschaften (zum Beispiel Bauingenieurwesen, Maschinenbau Elektrotechnik, Architektur, Informatik oder Chemie) oder einer ähnlich geeigneten Studienrichtung, die deutsche Staatsangehörigkeit oder die eines EU-Mitgliedstaates, keine Vorstrafen, ein gültiger Führerschein der Klasse B und eine uneingeschränkte, gesundheitliche Eignung für den feuerwehrtechnischen Dienst. Hier beträgt das Höchstalter 40 Jahre am Einstellungstag.
Reinschnuppern mit einem freiwilligen sozialen Jahr (FSJ)
Bei der Berufsfeuerwehr Oldenburg ist es aber auch möglich, ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ) zu absolvieren. Dort hat man die Chance, gleich in drei verschiedene Bereiche reinzuschnuppern und aktiv mitzuhelfen. Wer sich für ein FSJ interessiert, sollte zwischen 18 und 27 Jahre alt sein und die Schulpflicht erfüllt haben. Ein Führerschein der Klasse B ist hier ebenfalls Voraussetzung.
Bewerben bei der Feuerwehr
Sind noch Fragen offengeblieben? Diese beantwortet gerne Andreas Schiefbahn von der Feuerwehr Oldenburg unter der Telefonnummer 0441 235-4325 oder per E-Mail an andreas.schiefbahn@stadt-oldenburg.de. Weitere Informationen über Aufgaben im Einsatz, die freiwilligen Feuerwehren oder auch aktuelle Meldungen stehen auf der städtischen Website unter www.oldenburg.de/feuerwehr.
Für alle, die schon Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau sind und Lust auf einen Tapetenwechsel haben: Auf der städtischen Karriereseite Ausbildung und Studium: Viele Wege führen zur Stadt Oldenburg > Stadt Oldenburg – Karriere sind hin und wieder auch freie Stellenangebote der Feuerwehr Oldenburg zu finden.
Bild: Stadt Oldenburg
Text: Andreas Schiefbahn