02.08.2020 – Wie entstehen eigentlich die NJF- Behelfsmasken? – Fair, Sozial, Nachhaltig

Durch das Corona Virus waren und sind Angebote für Kinder- und Jugendliche erheblich eingeschränkt. Auch die Kinder- und Jugendfeuerwehren in Niedersachsen sind davon betroffen.

Gruppenfoto: Die Mitarbeiter der sozialen Werkstätten zeigen ihre Ideen für
die Niedersächsische Jugendfeuerwehr. In der ersten Reihe stehen v.r.n.l. BL.
Karsten Deetjen, stv. LJFW Sascha Bädorf, Anna Ewert, Annette Weihe, Herta
Bornhöft. Hinter Ihnen zu sehen sind Sabine Rohde und Silke Erlach, sowie
weitere Teammitglieder rund um Karsten Deetjen.

Ein Teil der Kinder- und Jugendlichen kann sich mittlerweile wieder treffen. Doch darf auch hier eine Maske nicht fehlen. Behelfsmasken können auch bei der Niedersächsischen Jugendfeuerwehr bestellt werden. Wir haben uns angeschaut, wie sie entstehen. Bei der Herstellung der Masken war es für die Niedersächsische Jugendfeuerwehr besonders wichtig eine soziale, und zuverlässige Kooperation einzugehen. „Wir hätten die Masken auch in Fernost zu einem garantiert günstigeren Preis fertigen können“, erklärt der stellvertretende Landesjugendfeuerwehrwart (LJFW) Sascha Bädorf.

Er fügt an: „Wir wollten eine soziale, zuverlässige Kooperation eingehen, bei der Integration und Inklusion gefördert wird. Denn auch bei uns ist jeder willkommen“. Kooperationspartner der Niedersächsischen Jugendfeuerwehr sind die Gemeinnützigen Werkstätten Oldenburg e.V. an ihrem Standort am Baumschulenweg in Oldenburg (Oldb). Dort werden täglich bis zu 80 Masken für die Jugendfeuerwehr hergestellt. „Die Masken bestehen aus 100 % Baumwolle“, erläutert Herta Bornhöft. Sie steht vor einer neuen Stickmaschine mit Touchscreen. Dort führt sie den ersten Schritt in der Produktion aus. Dabei wird der blaue Stoff in die Stickmaschine eingespannt und bestickt. 2821 Stiche braucht es, um das Logo der Niedersächsischen Jugendfeuerwehr in den Stoff zu sticken. „Es ist das erste Mal, dass ich mit einem Computer arbeite“, erklärt Frau Bornhöft.

Für das Nähen und Sticken brauche man viel Geduld und handwerkliches Geschick, erläutert sie und ergänzt mit einem konzentrierten Blick auf die Maschine: „Die Arbeit macht mir Spaß, sie ist nicht einseitig und ich probiere gerne neue Dinge aus“. Bei den Gemeinnützige Werkstätten arbeiten Menschen mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen, erklärt Karsten Deetjen, Betriebsleiter am Baumschulenweg. Ziel der Werkstätten ist es durch unterschiedliche Arbeitsangebote Teilhabe am Arbeitsleben für Menschen mit
Beeinträchtigungen zu verwirklichen. „Dabei werden die Menschen entsprechend ihrer individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten gefördert und ins
Arbeitsleben integriert. Im Idealfall gelingt dadurch auch ein Übergang auf den
ersten Arbeitsmarkt.“, erläutert Deetjen.

Nach dem Besticken bekommt Anna Ewert die Maske. Damit die Maske später
gut hält, wird auf der rechten und linken Seite jeweils ein Gummiband eingenäht. Sie erzählt, dass sie in den Gemeinnützigen Werkstätten nähen gelernt hat. Mit einem Lächeln erklärt Frau Ewert: „Die Abwechslung macht mir
Spaß, es ist etwas Besonderes hier zu arbeiten.“ Im nächsten Schritt werden von Annette Weihe zwei Falten in die Maske eingebügelt und mit Nähten fixiert. Sie erzählt, dass die Arbeit bei den Gemeinnützige Werkstätten sehr abwechslungsreich ist. Sie hat bereits in Bremen gearbeitet. Dort gab es für sie nicht so viele Möglichkeiten wie in Oldenburg. „Es gibt immer wieder neue Ideen für neue Stücke. Die Arbeit ist abwechslungsreich und man kann sich einbringen, erklärt Frau Weihe“. Im letzten Schritt werden die überschüssigen Nähte entfernt. „Das Nächste Projekt mit den Gemeinnützigen Werkstätten steht bereits in den Startlöchern“, erklärt Bädorf. Dafür sollen, anders als bei den Masken, abgetragene Kleidung, welche sonst im Müll landen würde, aufgewertet
werden.

Bericht & Bilder: Markus Alexander Lehmann

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