Großenmeer (LK Wesermarsch) – Zu einem schweren Brandeinsatz mit Menschenrettung in einem Wohngebäude des Schlachtereibetriebes Hohn in der Gildestraße in Großenmeer (LK Wesermarsch) wurden in der Nacht zum 24. April 2020, um 2,33 Uhr die Feuerwehren der Gemeinde Ovelgönne sowie die benachbarte Feuerwehr Loy-Barghorn (Ammerland) und die Berufsfeuerwehr Oldenburg mit der Drehleiter und dem Großtanklöschfahrzeug alarmiert.
Bild: Bei Eintreffen der Feuerwehren stand der gesamte Dachstuhl des Wohngebäudes in Vollbrand
Drei Personen wurden aus dem brennenden und einsturzbedrohten Gebäude gerettet und mit Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Nachbargebäude, darunter der Schlachtereibetrieb, konnten gerettet werden. Durch das Feuer wurde das Wohngebäude zerstört. Claus Hauerken aus Neustadt hatte auf dem Weg zur Arbeit nach Oldenburg zum Glück das Feuer im Dachstuhl bemerkt und sofort veranlasst, dass die Feuerwehren alarmiert wurden. Bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte war der Dachstuhl bereits in Vollbrand. Zwei Atemschutztrupps sind sofort in das Gebäude vorgegangen und konnten zwei Personen, die den Brand in den inzwischen stark verqualmten Räumen wohl nicht bemerkt hatten und in ihren Betten lagen, durch das Treppenhaus retten. Ein weiterer Bewohner rettete sich auf das Flachdach und wurde von der Feuerwehr ebenfalls in Sicherheit gebracht.
Außerdem konnte sich eine weitere Person aus einem Anbau retten. Der Rettungsdienst übernahm sofort die Erstversorgung der Geretteten, drei wurden mit Verdacht auf Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Auch zwei Hunde wurden vor dem Feuer gerettet. Das Gebäude brannte inzwischen lichterloh und stürzte teilweise ein. Nachbargebäude, darunter der Schlachtereibetrieb, konnten gerettet werden. Für die Brandbekämpfung waren 6 C-Rohre und ein Innenrohr im Einsatz. Die Berufsfeuerwehr Oldenburg unterstützte die Lösch- und Rettungsarbeiten mit der Drehleiter und dem Großtanklöschfahrzeug, Ein gegenüberliegendes Reetdachhaus wurde von der Feuerwehr Loy-Barghorn mit einem Wasserschleier vor Funkenfug geschützt. Das Wohngebäude brannte völlig aus und ist einsturzgefährdet.
„Aus Sicht der Feuerwehr haben der Einsatz sowie die Suche nach Menschen im Gebäude trotz Einsturzgefahren und Brandentwicklung gut geklappt. Ich bin stolz auf unsere Feuerwehren“ sagte der Einsatzleiter, Gemeindebrandmeister Torsten Schattschneider. Im Einsatz waren hier ca. 120 Einsatzkräfte, davon 25 Atemschutzgeräteträger. Alarmiert waren die Feuerwehren Großenmeer, Salzendeich, Oldenbrok und Rüdershausen sowie die Feuerwehr Loy-Barghorn (Gemeinde Rastede), die Berufsfeuerwehr Oldenburg mit der Drehleiter und einem Großtanklöschfahrzeug, das THW Nordenham, der Umweltzug mit Lichtmast sowie Rettungsdienst und Polizei, die sofort mit der Brandermittlung begann. Die Polizei schätzte den Schaden auf 500 000 Euro. Die Ermittlungen zur Brandursache dauern noch an; das zerstörte Wohngebäude wurde beschlagnahmt. Bereits am Sonntag, 16. Februar 2020 waren die Feuerwehren hier in diesem Gebäude zu einem Wohnungsbrand (Badezimmer) im Einsatz und konnten ein Ausbreiten des Feuers schnell verhindern..
Text u. Fotos: Ria Meinardus, GPW