26.01.2020 – Feuer in Hotelanlage – Einsatzübung

LK Friesland – Zu einem Feuer im Hotel “Upstalsboom” wurden die Feuerwehren Minsen, Wiarden, Waddewarden und Hohenkirchen, sowie die Drehleiter aus Jever am Sonntagmorgen alarmiert.

Auch der Rettungsdienst Friesland wurde, aufgrund des Stichwortes, in den Einsatz einbezogen. Vor Ort trafen die Einsatzkräfte auf eine dramatische Lage. Personen waren schwer verletzt und zum Teil mit rußgeschwärzten Gesichtern und hustend und schreiend aus dem Gebäude gelaufen.

Die ersteintreffenden Kräfte unter Einsatzleiter Norbert Freymuth (Ortsbrandmeister Minsen) mussten sich erst einmal einen Überblick verschaffen. Ganze Geschosse des 7-stöckigen Gebäudes waren verraucht und Menschen riefen an den Balkonen um Hilfe. Sofort wurde ein sogenannter MANV (Massenanfall von Verletzten) abgesetzt und die Rettungsleitstelle Friesland-Wilhelmshaven alarmierte weitere Einheiten, speziell vom Roten Kreuz Jeverland und Friesische Wehde (Bereich Varel und Umland). Auch die Lage für die Feuerwehr wurde erweitert, da eine umfangreiche Rettung unter Atemschutz und über die Drehleiter eingeleitet werden musste.

So wurden die Wehren Hooksiel, Tettens und Neugarmssiel in den Einsatz mit einbezogen. Nachdem zwischenzeitlich weit mehr als 20 Verletzte nach draußen gebracht wurden, musste das Stichwort auf MANV [gt]25 erweitert werden. Rettungstransportwagen, Krankentransportwagen, Mannschaftstransportwagen, Einsatzleitwagen, etc. der Kräfte des Roten Kreuzes machten sich auf den Weg nach Schillig. Weit mehr als 30 Fahrzeuge, zum Teil aus dem Bereich Vechta, Cloppenburg, Norden, Oldenburg, Delmenhorst, etc. waren auf dem Weg in Richtung Küste um den Menschen zu helfen.

Als besonders herausfordernd für die Feuerwehr stellte sich nicht nur die hohe Zahl an Verletzten dar, sondern auch die Beschaffenheit des Gebäudes. Immer wieder mussten die Trupps in voller Montur und unter Atemschutz mehrere Geschosse hoch und runter laufen. Zum Teil mit nicht gehfähigen Patienten auf Tragen. Diesen wurden dann am Sammelplatz an die Kräfte vom roten Kreuz und Rettungsdienst übergeben. Mehrere Stunden dauerte es und im ganzen Wangerland war immer wieder Martinhorn zu hören. Das ganze Szenario stellte sich als unangekündigte Alarmübung heraus. Die Verletztendarsteller schafften es schauspielerisch, die Lage sehr echt darzustellen und so mancher Retter kam an seine Belastungsgrenze.

Auch die Polizei war zwischenzeitlich in die Lage hineinberufen worden, da einige der “Opfer” an fingen, zu randalieren. Um die Personen nicht draußen bei der Kälte betreuen zu müssen, wurde das THW Jever alarmiert um beheizte Zelte zu errichten. Hier wurden dann die Patienten aufgewärmt. Auch die technische Einsatzleitung des Landkreises Friesland (TEL) wurde alarmiert um diese Masse an Fahrzeugen und Personen besser zu koordinieren. Nach und nach kamen alle 53 Übungsdarsteller und drei “verstorbene” in Form von Puppen aus dem Gebäude. Auch die Notfallseelsorge des Landkreises Friesland kam zum Einsatz und unterstützte die Übung. Als zwei Darsteller sich dann aus Panik aus dem Staub machten und in Richtung Strand verschwanden, alarmierte die Polizei auch die DRV Rettungshundestaffeln Friesland-Wilhelmshaven und Ems-Jade. Diese fanden die Personen dann rasch am großen Strandgelände wieder. Diese einmalige Großübung wurde von Gemeindebrandmeister Eike Eilers und seinem Stellvertreter Florian Harms initiiert (Lage der Feuerwehr).

Ein Brandstifter hatte in verschiedenen Geschossen des Hotels Brände gelegt, die für die starke Verrauchung am Morgen sorgten. Die Lage des Rettungsdienstes bzw. MANV hatte DRK Bereitschaftsführer Andreas Folkers ausgearbeitet. Er hatte sich auch maßgeblich um die Verletztendarsteller bemüht, die bereits morgens um 03:00 Uhr am Hotel eintrafen um sich schminken zu lassen. Das übernahm das Jugendrotkreuz Jeverland. Dass eine solche Übung überhaupt stattfinden konnte, dafür hatte der Landkreis Friesland gesorgt, der die Kosten übernahm. Der größte Dank gilt aber der Hotelleitung des Upstalsboom, vertreten von Romina Gaupels und Rico Mantei, die das Objekt für die Übung zu Verfügung gestellt hatten. Keine Selbstverständlichkeit in der heutigen Zeit, freuten sich sowohl die Übungsvorbereiter, als auch Mimen und Übungsteilnehmer.

Insgesamt nahmen etwa 60-70 Fahrzeuge und ca. 350 Rettungskräfte an der Großübung teil. Hinzu kamen dann noch etwa 50 Mimen. Herzliche Dank an alle Beteiligten, für diese einmalige Möglichkeit der Übung. Die Details werden in den kommenden Wochen aufgearbeitet. im Großen und Ganzen zeigten sich die Beobachter sehr zufrieden, einige Verbesserungen und Abstimmungen gibt es dann aber auch bei fast jeder Übung, vor allem in dieser Größenordnung.

Text: Ina Eilers

Bilder: Eike und Ina Eilers

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