12.11.2019 – Lagerhallenbrand in Hatten – Gelbe Flüssigkeit läuft aus – Einsatzstopp aufgrund von Gefahrstoff

Sandkrug (LK OLdenburg) Am Dienstagabend wurde der Großleitstelle in Oldenburg eine ungewöhnliche Rauchentwicklung in einer Lagerhalle im Gewerbegebiet Sandkrug gemeldet.

Diese alarmierte daraufhin, um 18:11 Uhr, die Feuerwehren Sandkrug und Wardenburg mit dem Stichwort “Verdächtiger Rauch”. Kurz darauf rückten die Kameraden zur Einsatzstelle in der Hermann-Ehlers-Straße aus. Bereits auf der Anfahrt konnte dichter schwarzer Rauch und Feuerschein vom Einsatzleiter wahrgenommen werden. Umgehend wurden die Feuerwehren Kirchhatten, Sandhatten sowie die Drehleiter der Stadt Oldenburg nachgefordert.



Um ein hinter der Lagerhalle gelegenes Wohngebäude zu schützen, richtete die Feuerwehr Sandkrug beim Eintreffen sofort eine Riegelstellung ein. In der bereits zum Großteil in Vollbrand stehenden Halle befanden sich mehrere Fahrzeuge, sowie eine Werkstatt und ein Reifenlager. Während der ersten Löschmaßnahmen waren kleinere Detonationen im Gebäudeinneren zu hören. Mithilfe der nachalarmierten Kräfte wurde umgehend ein massiver Löschangriff mit mehreren Trupps unter schwerem Atemschutz aufgebaut. Dazu wurden unter anderem auch mobile Wasserwerfer, sowie der am Fahrzeug fest verbaute Wasserwerfer der Sandhatter Feuerwehr eingesetzt.



Aufgrund der massiven Rauchentwicklung wurden die Anwohner im Bereich um die Einsatzstelle aufgefordert Türen und Fenster geschlossen zu halten. Auch der Verkehr auf der nur weniger hunderte Meter entfernten A29 musste aufgrund der Sichtbehinderungen teilweise eingeschränkt werden.

Da aus der Lagerhalle eine gelbliche Flüssigkeit austritt und ein süßlicher Geruch deutlich wahrnehmbar war, wurden die Löscharbeiten unterbrochen und ein erweiterter Sicherheitsbereich eingerichtet. Der Gebäudeinhaber berichtete von im Hallenteil gelagertem Düngemittel und Phosphor Milchsäure. Da zu diesem Zeitpunkt nicht klar war, was dort genau ausläuft, wurde umgehend der Leiter des Gefahrgutzuges sowie der Einsatzleitwagen 2 des Landkreises Oldenburg nachgefordert. Aufgrund eines naheliegenden Wasserauffangbeckens wurde auch der OOWV hinzugezogen.



Nach dessen Eintreffen wurden Proben entnommen und auf Gefahrstoffe überprüft. Der Leiter der Gefahrgutkomponente konnte jedoch nach kurzer Zeit Entwarnung geben, sodass die Löscharbeiten fortgesetzt werden konnten. Kurze Zeit später konnte die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle bringen. Zur Sicherheit wurden Pumpenwagen der Firma [k]nord angefordert, um das gelbliche Löschwasser aufzufangen. Die Nachlöscharbeiten zogen sich bis in den späten Abend hinein. Unterstützt wurden die Kameraden durch die Drohnengruppe der Malteser aus Ganderkesee. Mithilfe dieser gelang es, Bilder von dem Dach des Gebäudes und dem Inneren zu bekommen. Außerdem konnten durch die integrierte Wärmebildkamera effektiv und schnell noch vorhandene Glutnester lokalisiert werden. Um ganz sicherzugehen, dass kein Gefahrstoff aus den Gebinden austritt, wurde die Halle großflächig mit einem Schaumteppich eingedeckt. Die Einsatzstellenhygiene wurde durch die Feuerwehren Wardenburg und Altmoorhausen gestellt. Gerade bei solch großen Brandeinsätzen ist Kontaminationsverschleppung ein wichtiges Thema, welches immer mehr in den Vordergrund rückt. Unterstützt wurden alle 160 Kameraden durch die Schnelle-Einsatz-Gruppe der Malteser Sandkrug. Diese sorgte für Getränke, sowie ausreichend Verpflegung für die Einsatzkräfte. Gegen 23:30 Uhr wurde vom Einsatzleiter das Einsatzende bekannt gegeben. Es wurden noch letzte Aufräumarbeiten durchgeführt und die Einsatzkräfte rückten gegen 00:10 Uhr Fahrzeug für Fahrzeug ab. Insgesamt waren 6 Feuerwehren mehrerer Gemeinden, der Einsatzleitwagen 2 und der Gefahrgutzug des Landkreises Oldenburg, sowie die Schnelle-Einsatz-Gruppe und die Drohnengruppe der Malteser vor Ort. Ein Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Sandkrug ist zur Brandwache bis in die späte Nacht an der Einsatzstelle verblieben. Die Zusammenarbeit zwischen allen Einsatzkräften hat hervorragend funktioniert. Zu dem entstanden Sachschaden kann von Seiten der Feuerwehr keine Angabe gemacht werden. Die Polizei wird hierzu Ermittlungen aufnehmen.


Bilder und Text: Tom Kramer, GPW Feuerwehr Hatten

Please follow and like us: