Westerstede (LK Ammerland) – Am 19.08.2019 um 13:46 Uhr wurden die Freiwilligen Feuerwehren Hollwege, Westerstede und Elmendorf nach Westerstede zu einem Dachstuhlbrand An der Hössen alarmiert.
In einer Tennishalle gab es eine unklare Rauchentwicklung in der Zwischendecke und Wand ohne Feuerschein. Die ersten Einsatzkräfte begannen im Innenangriff die Decke und Wand zu öffnen, um an den Brandherd zu gelangen. Die gleichen Maßnahmen wurden von außen mit Unterstützung der Drehleiter aus Elmendorf vorgenommen. Eine plötzliche Rauchgasdurchzündung setzte den Dachstuhl komplett in Brand. Die eingesetzten Kräfte konnten gerade noch rechtzeitig den Rückzug antreten. Bei der eingesetzten Drehleiter konnte ein Brand- und Hitzeschaden nicht vermieden werden, die erlitt einen Totalschaden.
Das Feuer breitete sich so schnell über das gesamte Gebäude aus, dass Vollalarm für die Stadt Westerstede ausgelöst wurde. Die Einheiten Westerloy, Halsbek, Hollriede, Linswege, Garnholt, Ocholt und Torsholt wurden hinzugezogen, ebenso die Drehleiter aus Oldenburg. Feuerwehr und Polizei haben das Gelände weiträumig abgesperrt, dennoch versuchten viele Schaulustige an den Brandort zu gelangen. Durch die starke Rauchentwicklung wurden alle Anwohner dazu aufgefordert Fenster und Türen geschlossen zu halten. Ein Teil der angrenzenden Karls-Jaspers-Klinik musste evakuiert werden und die Lüftungsanlagen des Klinik Zentrums Westerstede wurden ebenfalls abgeschaltet, um zu verhindern, dass Brandrauch und somit Schadstoffe in das Innere gelangen konnte. Ein großes Problem an dieser Einsatzstelle stellte die Dachbedeckung dar.
Sie bestand aus alten Eternitplatten, die vermutlich Asbestfasern enthielten. Asbest wurde erst 1993 in der Produktion verboten. Eine genaue Bestimmung war erst in einem Labor möglich, sodass vorab alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen wurden. Um eine Kontamination der Einsatzkräfte zu umgehen, wurde die Einsatzbekleidung an der Einsatzstelle verpackt und in eine zertifizierte Reinigung gegeben. Die Brandbekämpfung zog sich bis in die frühen Morgenstunden hin. Einsatzkräfte aus Apen, Remels und der Gemeinde Bad Zwischenahn lösten am Abend die erschöpften Kameraden ab. Das Technische Hilfswerk unterstützte die Löscharbeiten mit Maschinen, das Deutsche Rote Kreuz und der Rettungsdienst übernahmen die Verpflegung der Einsatzkräfte.
Update:
Die Brandursache war ein technischer Defekt, das teilte die Polizei wenige Tage später mit. Ein Fremdverschulden schlossen die Beamten aus.
Die Schadenshöhe konnte noch nicht bekannt gegeben werden. Der vermutete Asbest Verdacht wurde durch Laboruntersuchungen bestätigt. Eingesetzte Mittel müssen gereinigt werden. Ebenso das Abgesperrte Gebiet um die Tennishalle und die Ammerland-Klinik. Die Reinigungsmaßnahmen werden noch Wochen andauern.
Text & Foto: Meike Seppenwoolde, Stadtpressewartin