17.05.2019 – Amerikanische 5-Zentner-Bombe aus 2. Weltkrieg muss gesprengt werden

Rostrup – LK Ammerland – Am 17. Mai musste in Rostrup, Gemeinde Bad Zwischenahn, eine Amerikanische Weltkriegsbombe gesprengt werden. Gegen 10:00 Uhr am Vormittag wurde auf dem ehemaligen Bundeswehrgelände in Rostrup eine 5-Zentener-Bombe entdeckt.

Bild: Einsatzkräfte verschaffen sich einen Überblick über betroffenen Bereich

Auf dem Gelände wird derzeit Schutt und Erde mit einer Sortieranlage getrennt. Hier war der rund 1,20 Meter lange und 45 Zentimetern im Durchmesser große Sprengkörper aus dem 2. Weltkrieg bei den Arbeiten unbemerkt mit ausgegraben worden. Zum Zeitpunkt des Fundes fehlte einer der zwei Zünder und war im hinteren Bereich offen. Nachdem sich die Mitarbeiter der Kampfmittelbeseitigung Niedersachsen ein Überblick verschafft hatten, stand fest das noch rund 115 Kilogramm Sprengstoff vorhanden war. Eine Detonation bei der Entschärfung hätte große Schäden und Verletzungen zur Folge.

Bild: Einweisung der Einsatzkräfte

Somit war auch klar, dass alle Personen in einem Radius von 1000 Metern um die Bombe in Sicherheit gebracht werden mussten. Gleichzeitig wurden für den Fall der Evakuierung, von Polizei, Ordnungsamt, Rettungsdienst sowie die zahlreichen Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren, entsprechende Maßnahmen vorbereitet. Genutzt wurden die Grundschule in Rostrup um dort die Einsatzzentrale aufzuschlagen. Von hier aus wurden dann die erforderlichen Maßnahmen koordiniert. Ab 13:00 Uhr erhielten die Berufsbildenden Schulen, die Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau sowie der “Park der Gärten” die Aufforderung, Schüler und Besucher zu informieren und aufzufordern das Gebiet zu verlassen. Eine Veranstaltung am Abend wurde vorsorglich abgesagt. Gegen 13:30 Uhr lief dann bei den Freiwilligen Feuerwehren Aschhausen, Bad Zwischenahn, Dänikhorst, Elmendorf, Kayhauserfeld und Ohrwege der Alarmierung an. Sie hatten die Aufgabe von Tür zu gehen, um die betroffenen Einwohner zu informieren und dafür zu sorgen, dass sie ihre Wohnungen verlassen. Betroffen waren rund 900 Personen.

Bild: 40 Zentmeter Metallsplitter

Die Kräfte des Roten Kreuzes sorgten für den Transport von Personen, die Hilfe benötigten. Für alle die nicht bei Freunden oder Bekannten für die Zeit unterkommen konnten, war ebenfalls eine Anlaufstelle in der Grundschule eingerichtet. Hier versorgte die SEG Betreuung die Betroffenen sowie die Einsatzkräfte mit Getränken und Essen. Gegen 17:00 Uhr war das betroffene Gebiet geräumt, inklusive der Fußwege und der Meerseite. Zur Kontrolle kam auch der Polizeihubschrauber aus Rastede zum Einsatz, der noch einmal den ganzen Bereich abflog. Das Team der Kampfmittelräumung konnte mit der Entschärfung beginnen. Bei dem Versuch den noch verbliebenen Zünder zu entfernen blieb ein Teil stecken, die Deformierung des Sprengkörpers war zu stark gewesen. Als letzte Maßnahme blieb nur noch die Sprengung. Bevor diese erfolgen konnte waren noch einige Vorkehrungen zu treffen. Die 5-Zentner Bombe wurde in einem rund zweieinhalb Meter tiefen Loch mit ca. 15 Tonnen Erde bedeckt. Mit Hilfe der EWE musste zur Sicherheit noch eine Gasleitung geschlossen werden. Um 18:45 Uhr war es soweit, ein sogenannter Vogelschreck sorgte dafür, dass Tiere aus dem Gefahrenbereich vertrieben wurden bevor um 18:50 Uhr die eigentliche Sprengung erfolgte.

Bild: Abschlussbesichtigung

Hierbei verteilten sich im Umkreis um ein ca. 7 Meter übrig gebliebenes Erdloch, Erdreich und bis zu 40 cm lange, scharfkantige Metallsplitter. Kurze Zeit später gab Michael Crölle von der Kampfmittelbeseitigung Entwarnung und alle Einwohner durften wieder nach Hause. Ein Teilstück der Elmendorfer Straße in Höhe des Geländes war weiterhin gesperrt. Das Straßenstück musste erst noch von Erdreich und Metallsplittern gereinigt werden. Gegen 20:00 Uhr konnte auch diese Sperrung aufgehoben werden. Bei der Abschlussbesichtigung auf dem Geländer lobte Michael Crölle die hervorragende Zusammenarbeit mit allen Beteiligten Einsatzkräften und der Gemeinde. Wilfried Fischer schloss sich dem an.

Text und Bilder: Monika Stamer – GPW

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