Steinfeld (Oldenburg) (Lk Vechta) – Am Samstag, den 12. Oktober 2024, führte die Feuerwehr Steinfeld (Oldenburg) einen intensiven Atemschutz-Workshop durch.
Bild 1: An einer Trainingstür wird die Türprozedur inklusive Rauchgaskühlung trainiert. Die Deutliche Kommunikation innerhalb des Trupps steht hierbei im Mittelpunkt.
Der Schwerpunkt der Fortbildung lag auf dem Atemschutznotfalltraining, das sowohl theoretische als auch praktische Übungen beinhaltete. Die Teilnehmer, allesamt Atemschutzgeräteträger, wurden dabei auf Notfallsituationen unter extremen Bedingungen vorbereitet.
Theorie und Praxis im Fokus
Im theoretischen Teil des Workshops wurden die Grundlagen des Atemschutznotfalls vermittelt. Insbesondere ging es darum, die richtige Handhabung der Atemschutznotfalltasche zu verinnerlichen sowie die richtige Funkmeldung eines Notfalls mittels „MAYDAY MAYDAY“ um im Ernstfall schnell und präzise reagieren zu können. Nach der Theorie folgte der praktische Teil, in dem die Teilnehmer die erlernten Techniken direkt anwenden konnten. Unter Nullsicht – das bedeutet ohne jegliche Sicht wie in einem verrauchten Gebäude – trainierten die Feuerwehrkräfte das Umstecken der Lungenautomaten, um ihre Kameraden in einer Notsituation schnell und sicher mit frischer Atemluft zu versorgen. Diese Übung ist essenziell, da im Ernstfall nur Sekunden entscheiden können.
Übungstür und Rauchgaskühlung
Bild 3: Unter Nullsicht einen Lungenautomaten bei einem verunglückten Kameraden wechseln kann kompliziert werden. Auch hier kommt es auf die richtige Kommunikation an.
Eine weitere praxisnahe Übung fand an einer speziell dafür hergestellten Übungstür statt. Hier wurde die Türprozedur unter Atemschutz geprobt. Diese Vorgehensweise ist besonders wichtig, da das Öffnen von Türen in einem Brandraum zu unvorhersehbaren Situationen führen kann, wie z. B. einem Flashover (plötzliches Durchzünden der Rauchgase). Deshalb trainierten die Teilnehmer das kontrollierte Öffnen von Türen, um Gefahren frühzeitig zu erkennen und zu minimieren. Ergänzt wurde die Türprozedur durch die Simulation der Rauchgaskühlung. Hierbei wird Wasser in kurzen Sprühstößen abgegeben, um die gefährlichen Rauchgase im Raum zu kühlen und das Risiko einer Rauchgasdurchzündung zu senken. Diese Technik ist ein wichtiger Bestandteil moderner Brandbekämpfung und wurde von den Einsatzkräften unter realitätsnahen Bedingungen intensiv geübt.
Positive Bilanz und Ausblick
Am Ende des Workshops zogen die beiden Atemschutzgerätewarte und Teilnehmer eine positive Bilanz. “Das Atemschutznotfalltraining ist ein essenzieller Bestandteil unserer Ausbildung. Es bereitet uns auf die schlimmsten Szenarien vor, die in einem Einsatz auftreten können”, erklärte Heinrich Flottemesch (1. Atemschutzgerätewart der Feuerwehr Steinfeld). “Der heutige Tag hat gezeigt, dass wir auch unter extremen Bedingungen ruhig und fokussiert handeln können und unsere Handgriffe immer sicherer werden” lobte Julian Haupt (2. Atemschutzgerätewart). Solche regelmäßigen Fortbildungen sind entscheidend, um die hohe Einsatzbereitschaft und Sicherheit der Feuerwehrkräfte in Steinfeld zu gewährleisten.
Text und Bilder: Julian Haupt – Öffentlichkeitsarbeit FF Steinfeld (Oldb.)