Littel (LK Oldenburg) – Es ist ruhig geworden im Feuerwehrhaus am Helmskamp in Littel. Übungsdienste und anfallende Arbeiten sind aufgrund der Covid-19 Pandemie auf Null heruntergefahren.
Bild: Per Videokonferenz erklärt die Freiwillige Feuerwehr Littel die Fahrzeugbeladung auf die Computer der Kameraden zu Hause
Natürlich bleiben die Kameraden einsatzbereit und rücken im Notfall gemeinsam aus. Dafür sind die Wardenburger Wehren gerüstet. Der aktuelle Lockdown verhindert aber außerhalb von Einsätzen die direkte und persönliche Zusammenkunft. Das hat Auswirkung auf die Ausbildung einerseits und auf die Kameradschaft andererseits. Die Freiwillige Feuerwehr Littel tritt daher den Weg nach vorne an und startet nun mit einer digitalen Ausbildung. „Wenn wir schon nicht persönlich zusammenkommen können, dann tun wir es zumindest online“, weiß sich die Litteler Wehr zu helfen. „Warum nicht den theoretischen Übungsdienst per Videokonferenz Lösung anbieten?“, so Ortsbrandmeister Tobias Hollmann. „Das ersetzt natürlich nicht die praktische Ausbildung, aber es wirkt sich positiv auf ein Team aus.“ Bereits seit dem ersten Lockdown setzt die Gemeindeverwaltung für interne Besprechungen eine Videolösung ein. Auch Orts- und Gemeindekommandositzungen wurden so bereits abgehalten. Es geht darum, Teamarbeit, Trainings und Besprechungen mobiler und einfacher zu machen. Da Pressesprecher Frank Frank Kirsch beruflich das Produktportfolio eines internationalen Herstellers für Video- und Kommunikationslösungen verantwortet, hat er seine Erfahrungen genutzt und der Wehr ein Konzept vorgestellt, wie es auch andere Feuerwehren und Einrichtungen einsetzen, z.B. die Freiwilligen Feuerwehren in Vechta und Visbek. Das Prinzip ist sehr innovativ und dank einer mobilen Einsatzmöglichkeit hervorragend für Schulungen geeignet.
Bild: Pressesprecher Frank Kirsch präsentiert die mobile App, welche für den Online-Dienst zum Einsatz kommt
In diesem Fall wurde das Litteler Feuerwehrhaus kurzerhand zu einem Filmstudio umfunktioniert. Ein Laptop, eine Videokonferenz-Kamera und ein Internetanschluss reichen aus, um den Unterricht professionell und live aus dem Feuerwehrhaus zu übertragen. Die Feuerwehrkameraden zu Hause erhalten, je nach Berechtigung, Zugang über einen Account oder als Gast. Eingeloggt am PC oder Laptop per Internet Browser oder mittels App am Tablet oder Smartphone können die Kameraden dann dem Dienst folgen, oder sich über die Cam zu Wort melden. 61 Teilnehmer können gleichzeitig mit Videobild dargestellt werden. Insgesamt könnten sogar bis zu 500 Teilnehmer dem Unterricht oder einer anderen Veranstaltung live folgen. Und das Besondere daran: für die Teilnehmer fallen keine gesonderten Kosten an.
Die Kameraden in Littel starten mit der digitalen Fahrzeugkunde. Aber auch weitere Themen sind online geplant, wie z.B. Knotenkunde oder die Bedienung von Funkgeräten. Und sollten KameradInnen einmal keine Zeit für den Unterricht haben, kann der Inhalt dank einer Aufzeichnungsfunktion nachträglich abgerufen werden.
Text und Bilder: Frank Kirsch – PW FF Littel