Cloppenburg – Atemschutzkollaps? Klingt dramatisch, und dramatisch hätte es auch werden können. 39 von 46 unserer Atemschutzgeräteträger waren jetzt von einem Lizenzentzug bedroht. Wie konnte das passieren?
Die Atemschutzübungsstrecke des Landkreises ist wegen Covid-19 noch immer gesperrt. Hier legen unsere AGT jedes Frühjahr ihren Tauglichkeitsnachweis ab. Ohne Nachweis kein Atemschutz. Anfang der Woche kam die böse und unerwartete Nachricht, der Tauglichkeitsnachweis ist auch in Zeiten von Covid-19 verpflichtend. Also keine Ausnahmeregelung. Genau davon war man aber im Kreiskommando der Feuerwehr ausgegangen.
Was tun? Mit nur sieben AGT hätten wir den ganzen Laden gleich abmelden können. Feuerwehr ohne AGT ist undenkbar. Kurzerhand haben unsere Atemschutzgerätewarte David Middendorf und Florian Abshof eine eigene Belastungsübung ausgearbeitet. Diese Übung musste vor allem mit dem jährlichen Atemschutzdurchgang vergleichbar sein. Zudem sollte sie bei uns im Feuerwehrhaus durchgeführt werden können. Neuland für uns alle. Am Samstagvormittag war es soweit. In kleinen Gruppen wurden schwere Kanister getragen, große und kleine Leitern erklommen und „Verletzte“ transportiert. Wenn noch zu viel Luft in den Atemluftflaschen war oder die Mindestzeit noch nicht erreicht war, gab es als Extraaufgabe noch einen schweren B-Schlauch in der Hand zu rollen.
Bei 20 Kilo Gewicht war das keine angenehme Aufgabe. Nach der Übung zog Stadtbrandmeister Horst Lade ein positives Fazit. 27 Träger waren dem spontanen Aufruf gefolgt und haben die Übung allesamt bestanden. Mit 34 einsatzbereiten Trägern kann Lade jetzt planen. Nicht optimal, aber der drohende Kollaps ist ausgeblieben.
Text und Bilder: Björn Lichtfuß – PW FF Cloppenburg
Link: FF Cloppenburg