Sehestedt (LK Wesermarsch) – Eine 65-jährige Frau, die erst vor kurzem hier in Sehestedt, Gemeinde Jade, zugezogen war und vermutlich das Strandbadgelände und die Gefahren am Wasser nicht kannte, war am Freitag, 17. 01.2020 am späten Nachmittag am Deich in Höhe des Strandbadgeländes mit ihrem Hund spazieren gegangen, sie kehrte nicht zurück und wurde von ihrem Ehemann, der zunächst selbst versucht hatte, seine Frau zu finden, vermisst. Am Samstagmorgen, 18.01.2020, hat der Ehemann die Polizei informiert. Sofort wurde von der Polizei mit einer Suchstaffel eine große Suchaktion eingeleitet und dazu wurden auch die hier zuständige Stützpunktfeuerwehr Schweiburg und die Feuerwehr Seefeld (Nachbargemeinde Stadland) am Samstagmorgen, 18.01.2020, um 10,31 Uhr von der Großleitstelle Oldenburg zu einer Wasserrettung am Strandbad Sehestedt am Jadebusen (Gemeinde Jade) alarmiert. Sofort wurde mit dem Polizeihubschrauber, Suchhunden und mehreren Polizeikräften sowie Notarzt und Rettungsdienst und den Feuerwehren Schweiburg und Seefeld zunächst die nähere Umgebung des Wohnhauses und dann das Deich- und Strandbadgelände sowie das schwimmende Moor abgesucht. Wie Gemeindebrandmeister Thomas Grimm berichtete, wurde an einem Polder am schwimmenden Moor, in der Nähe des Strandbades, schließlich die Frau, die verstorben war, gefunden; der Hund war noch in der Nähe der Leiche. Einsatzkräfte der Feuerwehren übernahmen die Bergung der Verstorbenen und brachten sie an Land. Neben Polizei, Notarzt und Rettungsdienst waren hier 17 Einsatzkräfte der Stützpunktfeuerwehr Schweiburg und 16 der Feuerwehr Seefeld im Einsatz. Nach der Obduktion der Leiche ist „mit hoher Wahrscheinlichkeit klar: Die Frau verstarb an einer Kombination aus Unterkühlung und Ertrinken“. Sie war vermutlich aus Ortsunkenntnis bei Dunkelheit in einem der zahlreichen wasserführenden Polder gefallen, wie die Polizei mitteilte. Hinweise auf Gewalteinwirkung auf den Körper der Frau haben sich bei der Obduktion nicht ergeben. Erst am 30. September 2019 fand hier ein großer Wasserrettungseinsatz statt, als sich 4 Personen mit 2 Pkws auf dem Campingplatz-Gelände in Sehestedt befanden und durch das plötzliche Hochwasser in großer Gefahr waren. Der Rettungshubschrauber „Christoph 26“ aus Sanderbusch hat eine Winde an Bord und konnte dann schnell und erfolgreich eine Menschenrettung durchführen, und nach der Untersuchung durch den Rettungsdienst konnten damals alle 4 Personen zum Glück unverletzt nach Hause entlassen werden.
Text: Hans Wilkens