Ganderkesee (LK Oldenburg) – Der Abschied ging ihm sichtlich nahe.Es sei schwer die richtigen Worte zu finden, räumte der erfahrene Feuerwehrmann Klaus Stolle (61) ein, als er sich am Samstag von der Kreisfeuerwehrbereitschaft des Landkreises Oldenburg verabschiedete.
Bild: Die Kreisbereitschaft des Landkreises Oldenburg im Vordergrund Klaus Stolle
Knapp 200 Kameradinnen und Kameraden waren in der der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) in Ganderkesee angetreten. Zu den Ehrengästen dieser besonderen Versammlung gehörten der Erste Kreisrat Christian Wolf, Kreisbrandmeister Andreas Tangemann, sein 1. Stellvertreter Frak Hattendorf und sein künftiger 2. Stellvertreter Hendrik Behrends sowie die Feuerwehr-Kreisverbandsvorsitzende Diane Febert.Es blieb nicht bei diesem besonderen Defilee in der FTZ: Anschließend fuhr die 48 Fahrzeuge, darunter Wagen des Technischen Hilfswerks (THW) und des DRK-Verpflegungszugs aus Hude, zum Hatter Flugplatz. Dort entstand ein besonderes Foto mit allen Aktiven – und dem Huntloser Stolle im Vordergrund.
Die Idee dazu hatte der Dingsteder Ortsbrandmeister Hergen Schütte, zugleich stellvertretender Kreisbereitschaftsführer, wie Kreisfeuer-Sprecher Max Eilers berichtet. Die Hatter Ortswehren hatten auf dem Flugplatz-Gelände in Sandtange vor einiger Zeit eine Übung durchgeführt.Stolle – im Hauptberuf Kaufmann bei der Raiffeisen-Warengenossenschaft Hatten-Huntlosen, ist am 7. Oktober 1986 in die Freiwillige feuerwehr Huntlosen eingetreten. Hier war er von 1999 bis 2006 als Gruppenführer eingesetzt. Anfang Januar 2008 trat er ein Amt als 2. stellvertretender Kreisbrandmeister an. Seit dem 1.1.2010 war der Huntloser auch Bereitschaftsführer der Kreisfeuerwehrbereitschaft. Zuvor gab es zwei Bereitschaften. Stolle war federführend an der Zusammenlegung und der Neuausrichtung beteiligt.An zahlreichen Einsätzen war die Kreisfeuerwehrbereitschaft unter seiner Ägide beteiligt. In seine Amtszeit fiel beispielsweise der Kampf gegen das Elbe-Hochwasser im Sommer 2013. Auf einer Länge von gut 25 Kilometern –etwa zwischen den Ortschaften Neu-Darchau und Schnackenburg (Kreis Lüchow-Dannenberg) – musste die Deichkrone um gut 50 Zentimeter erhöht werden. Knapp 140 Feuerwehrleute packten mit an. Vor allem die hohen Temperaturen machten ihnen zu schaffen. Der letzte Großeinsatz der Kreisfeuerwehrbereitschaft war im Spätsommer 2018 der Moorbrand auf dem Bundeswehrgelände in Meppen (Emsland). Mehrfach wurde der Kreisbereitschaftsführer ausgezeichnet – unter anderem mit der Hochwasser-Medaille, dem Ehrenabzeichen des Landes und 2017 mit dem Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber.Stolle würdigte die große Kameradschaft in der Kreisfeuerwehr. Das habe ihm stets gefallen. Der 61-Jährige selbst wurde für seine ruhige und gelassene Art geschätzt.
Zum Abschied überreichten die Einsatzkräfte dem Familienvater eine Bank. Die Nachfolge Stolles tritt zum 1. Januar Hendrik Behrends, noch Ortsbrandmeister in Großenkneten, an. Übrigens: Zum Zeitpunkt der Wahl zum 2. stellvertretenden Kreisbrandmeister sollte Klaus Stolle eigentlich in Huntlosen Ortsbrandmeister werden. Er entschied sich dann aber für die Kreisfeuerwehr. Rolf Meiners wurde damals Ortsbrandmeister. Stolle wird „seiner“ Huntloser Wehr künftig als Feuerwehrmann dienen.
Bild und Text: Max Eilers – KPW LK Oldenburg