Meppen – Im Rahmen des Einsatzes der Kreisfeuerwehrbereitschaft des Landkreises Oldenburg rückten am frühen Morgen des 23. September auch zahlreiche Feuerwehrleute aus der Gemeinde Dötlingen zum Moorbrand nach Meppen im Emsland aus.
Bild: Unbürokratische Hilfe: Die Ortswehr Dötlingen reinigt einen Pionierpanzer Dachs, nachdem dieser eine Brandschneise in ein Waldstück gezogen hat
Dort war zuvor vom Landkreis Emsland der Katastrophenfall ausgerufen worden, nachdem sich auf dem Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle 91 der Bundeswehr ein Feuer seit Anfang September auf eine Fläche von rund 800 Hektar im Moor ausgebreitet hatte. Zur Bekämpfung des sich teilweise unter der Oberfläche ausbreitenden Brandes kamen dabei parallel hunderte ehrenamtliche Helfer von THW und Feuerwehren zum Einsatz. Auch die Bundeswehr entsandte zusätzliche Einheiten, sodass durchgehend rund 1500 Einsatzkräfte vor Ort waren.
Bild: Wasserwerfer des Tanklöschfahrzeuges der Ortswehr Brettorf im Einsatz auf dem Bundeswehrgelände
Seitens der Kreisfeuerwehrbereitschaft des Landkreises Oldenburg wurden mit den fünf Zügen Wassertransport 1, Wassertransport 2, Wasserförderung, Technische Hilfeleistung und Logistik insgesamt 175 Einsatzkräfte für knapp 40 Stunden vom Landkreis Emsland angefordert. Die Gemeinde Dötlingen, ihres Zeichens kleinste Kommune im Landkreis Oldenburg, entsandte dabei mit 25 Feuerwehrleuten und fünf Fahrzeugen eines der größten Kontingente für die Bereitschaft. Dazu gehörten aus Brettorf das Tanklöschfahrzeug (Wassertransport 1) und das Mannschaftstransportfahrzeug (Logistik), aus Dötlingen das Tanklöschfahrzeug (Wassertransport 2) sowie aus Neerstedt der Schlauchwagen des Katastrophenschutzes und das Mannschaftstransportfahrzeug (beide Wasserförderung).
Bild: Massiver Werfereinsatz durch die Kreisfeuerwehrbereitschaft des Landkreises Oldenburg
Nach der Zusammenkunft der Bereitschaft an der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Ganderkesee am 23. September um 05:30 Uhr begab sich der Fahrzeugkonvoi auf den Weg ins Einsatzgebiet. Dort wurden die Einsatzkräfte in Meppen in einer Turnhalle der Berufsbildenden Schulen untergebracht. Die autarke Verpflegung wurde durch das Deutsche Rote Kreuz sichergestellt, das Bestandteil des Logistik-Zuges der Bereitschaft ist. Die Brettorfer Einsatzkräfte unterstützten im Bereich der Logistik unter anderem mit dem Transport und Aufbau sanitärer Einrichtungen. Vor Ort gingen die Einsatzkräfte zunächst in Bereitstellung und wurden vom Landkreis Emsland für den Schutz der Bevölkerung außerhalb des Areals der Bundeswehr abgestellt. Dazu wurden Patrouillenfahrten in möglicherweise gefährdeten Waldgebieten geplant. Dieser Einsatzauftrag änderte sich im Laufe des 23. September, da die Bereitschaft des Landkreises Oldenburg ab dem frühen Nachmittag bei der Brandbekämpfung auf dem Bundeswehrgelände eingesetzt wurde. Unter anderem mit den Tanklöschfahrzeugen aus Brettorf und Dötlingen brachten die Züge Wassertransport 1 und 2 ihre Wasserwerfer am Rande eines Waldgebietes in Stellung und versuchten eine Ausbreitung des Schwelbrandes durch das Ausbringen großer Wassermengen zu verhindern. Auch die Wärmebildkamera der Brettorfer Wehr kam zum Einsatz. Die Neerstedter Feuerwehrkräfte waren im Wasserförderungs-Zug für die entsprechende Wasserversorgung über Pufferbecken und Schlauchleitungen zuständig. Parallel wurde seitens der Bundeswehr ein Pionierpanzer vom Typ Dachs zur Schaffung von Brandschneisen im angrenzenden Waldgebiet eingesetzt. Nachdem dieser seinen Auftrag im Unterholz abgearbeitet hatte, bat die Bundeswehr vor der geplanten Weiterfahrt um kurzfristige Unterstützung bei der Reinigung des Panzers. Unbürokratisch wurde das 830 PS starke Kettenfahrzeug mithilfe des Schnellangriffsschlauches des Dötlinger Tanklöschfahrzeuges mit einem Wasserstrahl von den gröbsten Verschmutzungen befreit. Der Einsatz der Kreisfeuerwehrbereitschaft im Waldgebiet dauerte bis zum Anbruch der Dunkelheit an. Im Anschluss wurde in der Sporthalle in Meppen zahlreiche Feldbetten aufgebaut und das Nachtquartier bezogen. Am nächsten Morgen konnten die Neerstedter Einsatzkräfte bereits den Heimweg antreten. Die Bereitschaftszüge Wasserförderung und Technische Hilfeleistung wurden aus dem Einsatz entlassen. Die weiteren Züge blieben vor Ort und gingen wieder zum Schutz der Bevölkerung in Bereitstellung. Bei Erkundungsfahrten durchquerten die Feuerwehrleute auch die zwischenzeitlich von Evakuierungen bedrohten Ortschaften Groß und Klein Stavern. Am späten Nachmittag des 24. September konnten sich dann auch die verbliebenen Einheiten der Kreisfeuerwehrbereitschaft auf den Heimweg machen und wurden durch andere Bereitschaften abgelöst. Während der Kolonnenfahrt zur Feuerwehrtechnischen Zentrale in Ganderkesee wurde die Ortswehr Dötlingen um 20:50 Uhr bei der Durchquerung der Gemeinde Dötlingen zu einem Einsatz alarmiert. Das Tanklöschfahrzeuig wurde daraufhin frühzeitig aus dem Konvoi entlassen und konnte den Einsatzort im Ort Dötlingen direkt anfahren. Kreisbrandmeister Andreas Tangemann dankte den ehrenamtlichen Helfern beim Empfang in Ganderkesee für ihren Einsatz.
(Sicherheitsrelevante Fotos sind freundlicherweise durch die Bundeswehr freigegeben.)
Text und Bilder: Jannis Wilgen