Döttlingen – Aufregung am Abend des 28. März auf einem ehemaligen Bauernhof an der Neerstedter Straße zwischen Dötlingen und Neerstedt: Trotz strömenden Regens steigt dichter Rauch aus dem Dach des dortigen Haupthauses. Rund 60 Feuerwehrleute rücken mitsamt ihrer Fahrzeuge an und beginnen umgehend mit umfangreichen Löscharbeiten.
Zahlreiche Atemschutztrupps gehen in das Gebäude vor, um nach vermissten Personen zu suchen. Grund zur Sorge musste trotzdem nicht bestehen: Denn bei der Szenerie handelte es sich glücklicherweise nur um die erste Gemeindeübung der Dötlinger Feuerwehren in diesem Jahr. Dabei wurde ein Brand des Wohnhauses auf der räumlich beengten Hofstelle mit nur einer Zufahrt angenommen. Teil des Szenarios, das die Ortswehr Dötlingen ausgearbeitet hatte, waren drei in den Flammen vermisste Personen sowie die drohende Ausbreitung des Feuers auf die umliegenden Gebäudekomplexe. Zur koordinierten Abwicklung der einsatzrealistischen Übung wurden drei Abschnitte gebildet. Die Besatzungen der Neerstedter Löschfahrzeuge übernahmen den ersten Abschnitt auf der Vorderseite des Gebäudes und errichteten eine sogenannte Riegelstellung zum Schutz der angrenzenden Gebäude.
Zusätzlich wurden durch den Vordereingang Atemschutztrupps zur Menschenrettung in das Gebäude geschickt. Auf der Rückseite des Wohnhauses wurde durch die Besatzungen der Brettorfer und Dötlinger Tanklöschfahrzeuge ein zweiter Abschnitt gebildet. Durch den Hintereingang wurden ebenfalls Trupps unter Atemschutz zur Personensuche entsandt. Den dritten Abschnitt stellte die Herstellung der Wasserversorgung dar. Dabei kamen der Neerstedter Schlauchwagen sowie das Brettorfer Löschgruppenfahrzeug zum Einsatz. Insgesamt wurden mehr als 600 Meter Schlauchleitung zum nächstgelegenen Hydranten verlegt.
Innerhalb kürzester Zeit konnten die drei vermissten Personen gerettet und die simulierten Brandherde bekämpft werden. Insgesamt gingen acht Atemschutztrupps vor und setzten dabei teilweise auch Wärmebildkameras ein. Nach gut einer halben Stunde hieß es dann “Übungsende” und die Schlauchleitungen wurden zurückgebaut. Im Anschluss erfolgte eine Manöverkritik in den Reihen der Führungskräfte. Mehrere Beobachter hatten die Übung begleitet und das Vorgehen beurteilt. Zu guter Letzt gab es im Dötlinger Feuerwehrhaus noch eine Stärkung vom Grill für alle Teilnehmer. Die Altersabteilung der Dötlinger Wehr hatte zwischenzeitlich die Verpflegung vorbereitet.
Text und Bilder: Jannis Wilgen – GPW