Dötlingen – Seit 2015 setzen die Feuerwehren im Landkreis Oldenburg für die Kommunikation zwischen den Einsatzfahrzeugen und der Leitstelle den Digitalfunk ein.
Bild: Zahlreiche Umbauarbeiten mussten die Gerätewarte der Dötlinger Feuerwehren für die vollständige Umstellung auf Digitalfunk durchführen. Von links: Andreas Reese (Brettorf), Patrick Jordt, Thorsten Falk (beide Neerstedt), Marvin Leutloff und Arne Metzing (beide Dötlingen). Es fehlt Thomas Köhler (Brettorf).
Für den Funkverkehr an Einsatzstellen, beispielsweise zwischen Führungskraft und einem vorgehenden Atemschutztrupp, wurden hingegen in vielen Kommunen weiterhin die analogen Geräte genutzt. Auch im Dötlinger Gemeindegebiet funkten die Einsatzkräfte bis vor kurzem noch über das alte analoge 2-Meter-Band. Nun hat die Gemeinde Dötlingen über 25.000 Euro in die vollständige Umrüstung der Ortsfeuerwehren Brettorf, Dötlingen und Neerstedt investiert.
Bild: Nicht nur technisch auf einem neueren Stand, sondern auch deutlich handlicher sind die neuen Funkgeräte, wie der direkte Vergleich zeigt. Von links: Marvin Leutloff, Andreas Reese, Thorsten Falk, Arne Metzing (mit altem 2-Meter-Band-Gerät) und Patrick Jordt.
Zusätzlich zu den bereits seit 2015 vorhandenen zwölf fest verbauten MRT-Fahrzeugfunkgeräten (Mobile Radio Terminal) und 25 HRT-Handsprechfunkgeräten (Handheld Radio Terminal) wurden noch einmal knapp 50 neue HRT-Geräte für den Einsatzstellenfunk beschafft. Die Vorteile der neuen abhörsicheren Technik liegen unter anderem in der besseren Sprachqualität, die beispielsweise durch das automatische Herausfiltern von Nebengeräuschen erzielt wird. Außerdem bietet der Digitalfunk durch die Nutzung verschiedener Rufgruppen die Möglichkeit, die Kommunikation an Einsatzstellen besser zu strukturieren. Diesen Funktionsumfang greift auch das Funkkonzept der Dötlinger Feuerwehren auf, bei dem unterschiedliche Führungs- und Arbeitsgruppen genutzt werden.
Die neuen digitalen Handsprechfunkgeräte wurden entsprechend ihrer Nutzung mit farbigen Blenden gekennzeichnet. Gelbe Funkgeräte sind den Orts- und Gemeindebrandmeistern vorbehalten. Rote Einleger deuten auf die Nutzung in der Führungsgruppe hin und schwarze HRT-Geräte werden standardmäßig im Arbeitskanal genutzt. Außerdem hat jede Ortswehr ein Funkgerät mit blauer Blende erhalten, das als sogenannter Repeater dient. Es kann als Verstärker zur Vergrößerung der Reichweite genutzt werden.
Um einen reibungslosen Ablauf der Umstellung zu gewährleisten, mussten alle zehn Einsatzfahrzeuge in der Gemeinde Dötlingen möglichst gleichzeitig umgebaut werden. Da die Feuerwehrtechnische Zentrale des Landkreises in Ganderkesee keine solchen Werkstatt-Kapazitäten bot, standen die ehrenamtlichen Gerätewarte der drei Dötlinger Ortswehren vor einer Mammutaufgabe. Innerhalb der Rekordzeit von nur zwei Tagen tauschten Andreas Reese und Thomas Köhler in Brettorf, Arne Metzing und Marvin Leutloff in Dötlingen sowie Thorsten Falk und Patrick Jordt in Neerstedt sämtliche analogen 2-Meter-Band-Funkgeräte gegen die digitalen Nachfolger aus. Dies umfasste insbesondere den Einbau von fast 50 neuen Ladeschalen. Dafür mussten teilweise zusätzliche Kabel verlegt und neue Halterungen konstruiert werden.
Die vollständige Umstellung auf den Digitalfunk klappte in der Gemeinde Dötlingen ohne Komplikationen, nicht zuletzt aufgrund des großen Engagements der Gerätewarte.
Text und Bilder: Jannis Wilgen