05.05.2015 – Eine mächtige Nordmanntanne stürzt durch Sturmtief auf ein Wohnhaus

Sturmtief Zoran wirft Riesentanne aufs Hausdach

Nach Sicherungsmaßnahmen hob Autokran den Stamm vom Dach

Cloppenburg – Kurz aber heftig hat Sturmtief Zoran in Cloppenburg gewütet. Für die Feuerwehr Cloppenburg bedeutete das viel Arbeit. Es waren zwar nur sieben Einsatzstellen, eine davon hatte es aber wirklich in sich.


Von einem Grundstück an der Emsteker Straße war eine mächtige Nordmannstanne auf ein Wohn- und Geschäftshaus in der Bahnhofstraße gefallen.
Der tonnenschwere Baum hatte dabei das ausgebaute Dachgeschoss des Hauses erheblich beschädigt. Die Baumspitze war beim Sturz über den Dachfirst abgebrochen und auf einen PKW gestürzt. Menschen kamen nicht zu Schaden.
Die Tanne lag in einem Winkel von ca. 30-40 Grad auf dem Dach, mit deutlicher Neigung zur rechten Giebelseite. Einsatzleiter Ulli Lade forderte umgehend einen Fachberater des Cloppenburger Technischen Hilfswerks an. Ein Statiker wurde hinzugezogen um den Zustand des Dachgeschosses zu beurteilen.

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Bevor an Arbeiten am Baum zu denken war, musste der Koloss zunächst gesichert werden. Diese Arbeit wurde von einem Zug des THW ausgeführt. Mit Hilfe von Erdankern und Greifzügen legten die Spezialisten den Baum fest. Um weitere Schäden am Gebäude zu verhindern, setzten das THW Baustützen und Rüsthölzer ein. Im Dachgeschoss musste ein Zimmer ausgesteift werden.
Knapp drei Stunden nach dem Unwetter konnten die ersten Kräfte den Stamm für die Bergung vorbereiten. Zwischenzeitlich musste erst ein kleinerer Baum gefällt werden. Er stand im Arbeitsfeld der Drehleiter. Ein 130-Tonnen Kran war auf der Bahnhofstraße aufgestellt worden. Er sollte den Stamm aus dem Garten auf die Bahnhofstraße transportieren.

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Gegen zwanzig vor sieben stieg Reiner Hoppmann, mit einem Seil gesichert, vom Korb der Drehleiter auf den Stamm. Zwei Aufgaben hatte er zu erfüllen. Zum einen mussten möglichst viele Äste entfernt werden, zum anderen sollte das obere Stammende separat vom Dach gehoben werden. Dazu musste Hoppmann den Stamm komplett durchsägen. Beide Maßnahmen sollten das vom Kran zu hebende Gewicht reduzieren. Bei der Ausladung von ca. 20 Metern sollte die Last möglichst nicht größer als 8 Tonnen sein.
Nach ca. eineinhalb Stunden war diese schweißtreibende Arbeit erledigt. Noch einmal musste ein Mann den Baum hinauf, um die Ketten des Kranes in die optimale Position zu bringen.
Ein Helfer des THW übernahm die Aufgabe, den Stamm ein gutes Stück oberhalb der Wurzel zu trennen. Mit einem gut geplanten zweiteiligen Schnitt stellte er sicher, dass sich die Tanne nicht unkontrolliert bewegen konnte.
Spannend wurde es, als der Kran die Nordmanntanne anhob. Unklar war, ob sie seine Lage beibehalten würde, oder durch Zurückschwingen noch weitere Schäden am Haus verursachen würde. Alles ging gut. Der Rest der Tanne hing stabil in den Ketten. Die sehr gute Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr Cloppenburg, dem THW und dem Kranbetrieb Härzschel hatte zu einem hervorragenden Ergebnis geführt.
Beendet war der Einsatz allerdings noch nicht. Die vom Hausbesitzer beauftragten Zimmerleute mussten das Dachgeschoss noch wetterfest verschließen. Die Besatzung der Drehleiter hat sie dabei unterstützt. Gegen 22:20 Uhr, mit Hilfe der Drehleiter waren noch Baumreste von der Vorderseite des Daches entfernt werden, konnten die letzten Kräfte der Feuerwehr Cloppenburg wieder ins Feuerwehrhaus einrücken.

Text & Bilder: Björn Lichtfuß

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