Kreisfeuerwehrverbandstag in Rechterfeld
Mitgliederzahlen expandieren weiterhin
Rechterfeld (LK Vechta) – Verbandsvorsitzender und KBM Matthias Trumme lies In seinem Jahresbericht das zurückliegende Jahr einmal Revue passieren. Auch im Jahr 2014 konnte die Kreisfeuerwehr im Gegensatz zum Landestrend weiter expandieren. Auf keinen Fall dürfe man sich auf den z. Zt. rosigen Zahlen ausruhen. Mitgliederwerbung und das Heranführen von Seiteneinsteigern ist wichtiger denn je, um unsere Feuerwehren auf dem gewohnt hohen Standard zu halten. Matthias Trumme, KBM & Vorsitzender.
Bestand die Kreisfeuerwehr im Jahr 2013 noch aus 1.027 Feuerwehrfrauen und Männern, so kann heute festgestellt werden, dass die Kreisfeuerwehr 2014 weiter expandiert ist und mit 1.043 aktiven Mitgliedern, zum zweiten Mal in Folge, in der Geschichte der Kreisfeuerwehr Vechta, die tausender Marke geknackt hat. Das erfüllt einen schon mit ein bisschen Stolz. Hinzu kommen die Mitglieder der Altersabteilungen und die der Jugendfeuerwehren, sowie der Feuerwehrkapelle Vörden, sodass wir eine Gesamtzahl von 1.435 Mitgliedern verzeichnen können.
Ebenfalls erfreuliche Zahlen schreiben unsere 18 Jugendfeuerwehren – unsere Jugendfeuerwehren sind erfolgreich – das ist sicherlich ein ganz besonderer Verdienst unserer Kreisjugendfeuerwehrwartin Alexandra Runnebohm mit ihrem Team, aber auch aller Jugendfeuerwehrwarte und Betreuer, bei sich Trumme ganz herzlich bedankte.
2014 war ein arbeitsreiches Jahr für die Feuerwehren, wenn auch kein außergewöhnliches. Die Einsatzzahlen sind gegenüber 2013 deutlich zurückgegangen. 2013 waren es 1.402 Einsätze und 2014 sank die Einsatzzahl auf 1.280.
Während die Anzahl der Brandeinsätze von 280 auf 263 sank, und damit relativ konstant blieb, sank die der Technischen Hilfeleistungen von 928 auf 843. Die Zahl der Fehlalarme ist mit 174 viel zu hoch. Diese Alarme sind insofern mehr als ärgerlich, als das nicht nur die Motivation der Feuerwehrkameraden bei Fehlalarmierungen deutlich nachlässt; auch bei den Arbeitgebern wird die Bereitschaft, Feuerwehrangehörige während der Arbeitszeit freizustellen, immer geringer, nur weil einige Unternehmen ihre Brandmeldeanlagen nicht in einen entsprechenden und einwandfreiem Zustand zu halten. Hier muss wirklich endlich über Konsequenzen nachgedacht werden.
Übrigens: Von den 174 Fehlalarmen waren lediglich zwei böswillige Alarme, der Rest wurde durch Brandmeldeanlagen verursacht.
Die Brandeinsätze teilen sich wie folgt auf: 59 Entstehungsbrände, 93 Kleinbrände, 75 Mittelbrände und 36 Großbrände. Die 843 Hilfeleistungseinsätze spiegeln die ganze Bandbreite der Feuerwehrarbeit wieder. Vom klassischen „Papagei aus dem Baum holen“ (oder auch Katze), über Keller auspumpen und beseitigen umgestürzter Bäume, bis zur Rettung und Bergung verunfallter Personen und Tiere.
Dabei sind natürlich die Unfallrettungs- und Bergungseinsätze sowohl auf den Straßen, als auch Bahnstrecken für die Feuerwehrkameraden besonders belastend.
Zur Unterstützung des Gefahrgutzuges konnte 2014 ein neuer Messleitwagen in Dienst gestellt werden.
Bereits im Berichtsjahr 2013 wurden fehlende Ausbildungsunterlagen in Sachen Digitalfunk Seitens der NABK bemängelt. In diesem Jahr ist festzustellen, dass noch mehr im Argen liegt.
Aufgrund fehlender Ausbilder konnte für das Jahr 2015 kein vollständiger Lehrgangsplan erstellt werden. Es wurden lediglich Lehrgänge für das erste Halbjahr angeboten. Ob, und in welchem Umfang Lehrgänge im zweiten Halbjahr angeboten werden können, war lange unklar. Leider müssen Arbeitnehmer mit zum Teil sehr langer Vorlaufzeit eine Freistellung, oder Urlaub für einen Lehrgangsbesuch beantragen. Oft findet die Urlaubsplanung bereits Anfang des Jahres statt, sodass ein komplettes Lehrgangsangebot seitens der NABK dringend erforderlich ist.
Der Ausbildermangel wird mit der Abwanderung der Ausbilder zu den Berufsfeuerwehren begründet, da der Dienst dort attraktiver ist. Vor allem in finanzieller Hinsicht. Das kann aber nicht auf dem Rücken der jungen Feuerwehrkameraden ausgetragen werden. Hier ist das Innenministerium in der Pflicht.
Ebenso kann der verstärkte Einsatz von Gastdozenten nicht der richtige Weg sein. Jeder Gastdozent gibt seine persönliche Ausbildungsmeinung wieder. Von Absolventen der NABK höre ich in letzter Zeit immer wieder, dass ein einheitliches Ausbildungskonzept nicht zu erkennen ist.
Auch die Bestrebungen die Truppführerausbildung möglicherweise auf die Landkreise herunterzubrechen bereitet zunehmend Kopfzerbrechen. Was sollen Ehrenamtliche noch alles leisten? Ebenso kann eine Truppführerausbildung durch ehrenamtliche Kreisausbilder an der NABK nicht der richtige Weg sein.
Die NABK hat einen Bildungsauftrag und diesen gilt es zu erfüllen. Ist dies nicht möglich, so ist die Politik in der Pflicht und hat dafür zu sorgen, die Ausbildertätigkeit an den NABK so attraktiv zu gestalten, dass eine konstant gute und gleichbleibende Ausbildung durch geeignete und motivierte Ausbilder stattfindet.
Positiv ist aus unseren Städten und Gemeinden zu berichten, dass weiterhin in notwendige Fahrzeuge, Einrichtungen und Gerätschaften investiert wird.
So wurde zum Beispiel in Dinklage ein neuer ELW 1 zusammen mit dem bereits erwähnten GW Messtechnik in Dienst gestellt. Ebenso wurde Ende 2014 ein HLF 10 als Ausbildungs- und Leihfahrzeug seitens des Landkreises Vechta beschafft. Der Feuerwehrhausneubau in Borringhausen ist ebenfalls weit fortgeschritten.
Für diese Investitionen in die Sicherheit ihrer Einwohner kann im Namen aller, der Kreisfeuerwehrverband, bei den Städten und Gemeinden, aber auch beim Landkreis Vechta Danke sagen.
Folgende Kameraden wurden auf dem Kreisfeuerwehrverbandstag in Rechterfeld geehrt:
Ehrennadel des LFV in Bronze erhielten Thomas Albers, Goldenstedt / Wilhelm Otte, Neuenkirchen / Hans-Georg Frye, Neuenkirchen / Arnold Frilling, Rechterfeld / Ulrich Diersen, Rechterfeld.
Mit der Verdienstmedaille des Oldenburgischen Feuerwehrverbandes in Silber wurden ausgezeichnet: Manfred Kathmann, Lohne / Heinrich Südkamp, Damme und Wolfgang Fiene, Steinfeld.
Die Ehrennadel des Oldenburgischen Feuerwehrverbandes in Gold erhielten:
Gerd Meyer, Bgm. Gemeinde Visbek und Clemens Westendorf, THW Lohne.
Mit dem Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber wurde Clemens Reinke, Rechterfeld (Bild) ausgezeichnet.
Die Firma Elektro Holthaus aus Lohne wurde mit der Plakette “Partner der Feuerwehren” ausgezeichnet.
Bild:
1. Reihe v.l: MdB Franz-Josef Holzenkamp, Gerd Meyer, Bgm. Gemeinde Visbek, EHFM Thomas Albers Goldenstedt, HBM Clemens Reinke Rechterfeld, HLM Ulrich Diersen Rechterfeld, Clemens Westendorf THW Lohne, EHBM Wolfgang Fiene Steinfeld, EHBM Alois Holthaus Lohne.
2. Reihe v.l: OBM Jörg Reinke Ortsbrandmeister Rechterfeld, stv. Landrat Josef Kläne Vechta, BM Arnold Frilling Rechterfeld, HFM Wilhelm Otte Neuenkirchen, BM Hans-Georg Frye Neuenkirchen, EHBM Manfred Kathmann Lohne, KBM Matthias Trumme Dinklage, Stv. Verbandsvorsitzender OFV Peter Sparkuhl, Stv. KBM Johannes Malik
Text: Matthias Trumme
Bilder: Reinhard Ahlers