Steinfeld (LK Vechta) – Am Dienstagabend, den 4. Februar 2025, zogen dichte Rauchschwaden über den Jugendtreff am Dicken Stein und sorgten bei manchen Passanten für Aufsehen.
Bild: Ein brennender E-Scooter unter einer Holztreppe sorgte dafür das, dass Objekt in zwei Einsatzabschnitte geteilt werden musste
Doch zum Glück war die Ursache harmlos: Es handelte sich um eine gut vorbereitete Einsatzübung der Feuerwehr Steinfeld (Oldenburg). Ziel dieser Übung war es, die Einsatzkräfte auf realistische Szenarien vorzubereiten, ihre Fähigkeiten zu schärfen und das Zusammenspiel innerhalb der verschiedenen Gruppen zu perfektionieren.
Die Übungslage
Das Szenario, das sich den Feuerwehrkräften bot, war anspruchsvoll und realitätsnah: Ein brennender E-Scooter unter der Holztreppe des Jugendtreffs hatte ein Feuer ausgelöst, wodurch die Treppe nicht mehr begehbar war. Laut Zeugenaussagen befanden sich noch fünf Personen im Gebäude – eine gefährliche Situation, die schnelles und koordiniertes Handeln erforderte.
Bild: Im dritten Einsatzabschnitt – Wasserversorgung, wurde der Mühlenbach gestaut, um genügend Wasser bereitzuhalten.
Drei Einsatzabschnitte für maximale Effizienz
Um die gestellte Lage zu bewältigen, wurden drei Einsatzabschnitte gebildet:
- Erster Abschnitt: Menschenrettung und Brandbekämpfung (Vorderseite des Gebäudes)
Unter der Leitung von Gruppenführer Tom Abraham rückte das HLF 2 als erstes Fahrzeug zur Einsatzstelle vor. Zwei Atemschutztrupps gingen zügig in das verrauchte Erdgeschoss vor und konnten drei Jugendliche aus den Gefahrenzonen retten. Gleichzeitig wurde der Brand erfolgreich gelöscht, und das Gebäude wurde mittels eines Überdrucklüfters von Rauch befreit. - Zweiter Abschnitt: Menschenrettung über die Steckleiter (Rückseite des Gebäudes)
Das HLF 1, geführt von Gruppenführer Julian Haupt, konzentrierte sich auf die Menschenrettung im ersten Obergeschoss. Über eine Steckleiter gelang es den Einsatzkräften, zwei weitere Personen sicher aus den oberen Räumen zu retten. Mithilfe einer Fluchthaube wurden diese durch die verrauchten Räume zu der Steckleiter an das Fenster geführt und anschließend dem Rettungsdienst übergeben. Zudem wurden die Räume mit einer Wärmebildkamera kontrolliert, um sicherzustellen, dass sich keine weiteren Personen oder Glutnester mehr im Gebäude befanden. - Dritter Abschnitt: Wasserversorgung aus offenem Gewässer
Der GW-Logistik 2 übernahm mit Gruppenführer Christian Katzer die wichtige Aufgabe der Wasserversorgung. Hierfür wurde der nahegelegene Mühlenbach als offenes Gewässer genutzt. Aufgrund des niedrigen Wasserstands bewiesen die Einsatzkräfte Einfallsreichtum: Mit einer Kombination aus Leiterteilen, Schaumkanistern, Plastiktüten und einem Spineboard wurde der Bach gestaut, um ausreichend Löschwasser bereitzustellen.
Fokus auf Lerneffekt und Zusammenarbeit
Bild: Die Personenrettung aus dem OG musste über Steckleiter erfolgen.
Die Übung wurde von Kirs Taylor und Mike Dreyer organisiert, die großen Wert auf einen möglichst hohen Lerneffekt legten. Um dies zu gewährleisten, wurden jedem Einsatzabschnitt Beobachter zugeteilt, die das Vorgehen analysierten und wertvolles Feedback gaben. Außerdem gab es vorab geplante Unterbrechungen, in denen die Gruppen gemeinsam das weitere Vorgehen besprachen. Diese Methode sorgte nicht nur für Ruhe und Besonnenheit während der Übung, sondern trug auch dazu bei, dass die Feuerwehrleute die Abläufe verinnerlichten und ihre Fähigkeiten weiterentwickeln konnten.
Fazit
Die Einsatzübung war ein voller Erfolg und zeigte die hohe Einsatzbereitschaft und Professionalität der Freiwilligen Feuerwehr Steinfeld. Dank des realitätsnahen Szenarios und der intensiven Reflexion konnte jede*r Beteiligte wichtige Erkenntnisse für den Ernstfall mitnehmen. Solche Übungen sind ein unverzichtbarer Bestandteil der Arbeit der Feuerwehr, um auch in kritischen Situationen ruhig und effektiv handeln zu können.
Text: Julian Haupt– Öffentlichkeitsarbeit FF Steinfeld (Oldb.)
Bilder: FF Steinfeld (Oldb.)