Linswege (Lk Ammerland) – 237 Personen ließen sich bei der Typisierungsaktion der Freiwilligen Feuerwehr Linswege als potenzielle Stammzellspender registrieren – verbunden in der Hoffnung, einen geeigneten Spender für den Ortsbrandmeister zu finden.
Bild: Gruppenbild Typisierung in Linswege
Mit diesem Andrang haben weder die stellvertretende Ortsbrandmeisterin (OBM) Sarah Jürgens und ihre Kameraden von der Freiwilligen Feuerwehr Linswege noch die Mitarbeiter von „Leukin“ gerechnet: Zu der Typisierungsaktion der Feuerwehr und des Vereins fanden sich am Samstag 237 Frauen und Männer im Feuerwehrgerätehaus in Linswege ein, um sich als mögliche Stammzellspender registrieren zu lassen.
Toller Zusammenhalt
Viel Vorbereitungszeit, diese wichtige Aktion durchzuführen, hatten die Frauen und Männer der Linsweger Feuerwehr nicht. Vor knapp vier Wochen wurde bekannt, dass ihr Ortsbrandmeister an Leukämie erkrankt sei. In Absprache mit Stadtbrandmeister Mathias Siehlmann wurde die Typisierungsaktion vor gut drei Wochen auf den Weg gebracht. Hierbei bewies sich, dass der Zusammenhalt in Linswege stark ist. Örtliche Betriebe und Privatpersonen spendeten neben Geld auch Lebensmittel, um die Typisierungen, die doch mit einigen Kosten verbunden sind, durchführen zu können. Getränke, Bratwurst, Brötchen und einiges mehr konnten kostenlos an die Besucher der Aktion ausgegeben werden, wobei gern eine Spende angenommen wurde.
Kosten und Spenden
„Uns wurde zu Beginn der Veranstaltung gesagt, wenn 50 Leute kommen, wäre es schon gut. Dass es jetzt 237 geworden sind, ist einfach unglaublich“, war nicht nur Sarah Jürgens mehr als zufrieden. Auch Christa Lindenberg, stellvertretende Vorsitzende von „Leukin“, der Verein unterstützt mit seinen Aktionen die DKMS (früher Deutsche Knochenmarkspenderdatei), war von dem großen Zuspruch angetan. „Wir hoffen, hier eine geeignete Person für den Ortsbrandmeister zu finden. Mit der Registrierung wird aber auch anderen an Leukämie erkrankten Menschen geholfen.“ Die Hoffnung auf eine Hilfe für ihren Ortsbrandmeister hat auch Sarah Jürgens. „Es wäre natürlich toll, schon hier die geeignete Frau oder den geeigneten Mann zu finden. Wir wollen jede kleine Chance nutzen. Ich bin voller Bewunderung, wie alle an einem Strang ziehen.“ An diesem Tag wurden noch 2500 Euro an Spenden für „Leukin“ eingenommen, wobei der finanzielle Aufwand bei über 10.000 Euro liegen dürfte. „Jede Registrierung kostet die DKMS 40 Euro. Diese Gelder können wir nur über Spenden hineinbekommen“, so Christa Lindenberg.
Nur ein Wattestäbchen
Für Daniel Schnieder aus Burgforde war es selbstverständlich, am Samstag hierher zu fahren. „Als ich von der Aktion erfahren hatte, stand mein Entschluss sofort fest“, berichtete er. Mit der Registrierung ging es sehr zügig. „Es wurden erst die Daten erfasst, dann erfolgte eine Aufklärung und dann wurden die Stäbchen eingesetzt.“ Es herrschte im Untersuchungsraum und auch draußen auf dem Gelände eine sehr entspannte Atmosphäre. „Selbst die Kinder hatten hier ihren Spaß.“ Jetzt hofft nicht nur er, dass alles ein gutes Ende findet.
Kreisfeuerwehr Ammerland plant größte Typisierung
Der Kreisfeuerwehr Ammerland plant am 29.12. 2023 eine riesen Typisierungsaktion. 29 Feuerwehren werden an diesem Tag Ihre Tore öffnen um möglichst viele Registrierungen durchzuführen. Ich kenne keine Kreisfeuerwehr die so eine Aktion mit allen Ortsfeuerwehren in einem Landkreis durchgeführt hat betont Dennis Eike Kreispressesprecher der Ammerländer Feuerwehren.
Bild: FF Linswege
Text: NWZ & Dennis Eike KPW