Berlin – Hubrettungsfahrzeuge, zu denen vor allem Drehleitern zählen, sind technisch hoch komplex und deshalb kostenintensive Feuerwehrfahrzeuge. Sie sind nur in relativ geringen Stückzahlen vorhanden und werden nur in größeren Zeitabständen ersetzt.
Nur wenige Feuerwehren verfügen daher über Personal mit entsprechender Erfahrung bei der Beschaffung. Hinzu kommt, dass noch ein komplexes Normungssystem berücksichtigt werden muss. Der Fachausschuss Technik der deutschen Feuerwehren als gemeinsames fachliches Gremium des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) und der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren in der Bundesrepublik Deutschland (AGBF Bund) hat daher nun die „Fachempfehlung zur Konzeption von Hubrettungsfahrzeugen“ erstellt.
„Die neue Fachempfehlung soll eine Feuerwehr, die nach meistens mehr als 20 Jahren ihre Drehleiter ersatzbeschaffen soll, unabhängig und anwenderorientiert über Sinn und Nutzen der Ausstattungsmöglichkeiten informieren“, berichtet Daniel Roskos-Himbert, saarländischer Vertreter im Fachausschuss Technik und Technikchef der Feuerwehr Saarbrücken. Er ist der Verfasser des 33-seitigen Dokuments.
„Die Fachempfehlung soll auch als Argumentationshilfe gegenüber Politik und Verwaltung dienen und die Vorgänge auch für Feuerwehr-Laien transparent machen“, erläutert Ausschussvorsitzender Christian Schwarze. Im Fachausschuss Technik der deutschen Feuerwehren arbeiten Experten aus ganz Deutschland mit, die bereits verschiedenste Drehleitern und andere Hubrettungsfahrzeuge beschafft haben. Diese Erfahrung ist in die Ausarbeitung eingeflossen.
„Die neue Veröffentlichung ist eine optimale Ergänzung zur Fachempfehlung ,Ausschreibung und Beschaffung von Feuerwehrfahrzeugen‘ aus dem Jahr 2017, die mittlerweile in zahllosen Feuerwehren Anwendung gefunden hat“, lobt DFV-Vizepräsident Lars Oschmann. „Die speziellen Anforderungen bei Hubrettungsfahrzeugen finden hier angemessene Berücksichtigung“, so Oschmann. Die Fachempfehlung ist eine Ergänzung und Erläuterung zur entsprechenden Drehleiter-Norm DIN EN 14043.
Die einzelnen Positionen einer Ausschreibung werden, aufgeteilt in die Kategorien Fahrgestell, Aufbau, Leiterpark und Beladung, hinsichtlich des Zwecks, ihrer Notwendigkeit und der damit einhergehenden Konsequenzen (technischer Art, Auswirkungen auf die Masse, Auswirkungen auf die Kosten) ausführlich beleuchtet und entsprechend eingeordnet.
Die Fachempfehlung zur Konzeption von Hubrettungsfahrzeugen steht unter https://www.feuerwehrverband.de/fachliches/publikationen/fachempfehlungen/ zum Herunterladen zur Verfügung.
Quelle: DFV