Elsfleth (Landkreis Wesermarsch) – Aufgrund eines großflächigen Stromausfalles kam es am Sonnabend, den 13.06.2020, in einem Industriebetrieb, in der Straße am Tidehafen, zu einem Stillstand der Fertigungsanlagen.
Bild: Der Nachschub von Atemschutzgeräteträgern auf dem Weg zu ihrem Einsatzort in der Produktionshalle.
Durch Stauhitze in den Trockenöfen entzündeten sich an mehreren Stellen in den Produktionsanlagen Brandstellen. Die Halle war daraufhin sehr stark verraucht und dunkel. Die Schwerpunktfeuerwehr Elsfleth wurde um 13:45 Uhr mit dem Alarmstichwort “verdächtiger Rauch” alarmiert. Noch bevor die Feuerwehr eingetroffen ist wurde das Einsatzstichwort auf “Fabrikbrand” erhöht und die Ortsfeuerwehren Neuenfelde und Sandfeld, aufgrund einer erneut von der Einsatzstelle gemeldeten Lage, nachalarmiert. Zu Einsatzbeginn gab es, vermutlich auch aufgrund des Stromausfall, erhebliche Probleme mit dem Wasserdruck der betriebseigenen Löschtechnik. Mehrere Trupps der Firma haben zu diesem Zeitpunkt bereits mit den Löscharbeiten unter schwerem Atemschutz begonnen und führten die Löscharbeiten aus diesem Grund mit Pulverfeuerlöschern durch. Die Brandstellen konnten so zwar auf die betroffenen Produktionsanlagen eingegrenzt werden. Aber ein öffnen der Öfen um die letzten Glutnester zu erreichen war zu diesem Zeitpunkt nicht möglich. Deshalb bestand die ganze Zeit die Gefahr das der Brand sich wieder entfachen könnte. Ein heikler Augenblick war dazu das wiedereinschalten der Produktionslinien, nachdem die Stromversorgung durch den Energieversorger wieder sichergestellt war. Insbesondere vor dem Einschalten der anlagenbezogenen Lüfter.
Die Anlagen mussten “leer gefahren” werden da die darin befindlichen Produkte zu sehr getrocknet waren und dort erneut Entzündungsgefahr bestand. Da diese Anlagen sehr groß sind mussten an etlichen Stellen in der Halle, sowie auf dem Dach Einsatzkräfte positioniert werden um direkt eingreifen zu können wenn der Brand sich wieder entzündet. Um ausreichend Atemschutzgeräteträger und Atemschutzgeräte zur Verfügung zu haben wurde im Einsatzverlauf auch noch die Feuerwehr Neuenbrok, sowie der Servicecontainer der Kreisfeuerwehr nachalarmiert. Auch ein Rettungswagen zum Eigenschutz der Einsatzkräfte kam zur Einsatzstelle. Für die Einsatzkräfte herrschte Aufgrund der hohen Temperaturen in der Halle eine enorme Belastung. Beim wiedereinschalten der Anlagen kam es tatsächlich an zwei Stellen zu Temperaturanstiegen und aufflammen. Diese Stellen wurden umgehend entdeckt und konnten durch Kühl- und Löschmaßnahmen schnell wieder gelöscht werden.
Zeitweise waren 11 Trupps der Feuerwehr unter Atemschutz eingesetzt. Hinzu kommen noch mehrere Trupps der Firma die unter schwerem Atemschutz eingesetzt waren. Für die Entrauchung der Halle wurde ein Überdrucklüfter genutzt. Insgesamt waren an diesem Einsatz 63 Einsatzkräfte mit 10 Fahrzeugen im Einsatz. Die Einsatzleitung lag in den Händen von Stadtbrandmeister Hans-Jürgen Zech. Der Einsatz endete nach knapp vier Stunden um 17:40 Uhr. Ein Gebäudeschaden konnte verhindert werden. Zur Ursache die den Großflächigen, mehrere Minuten andauernden, Stromausfall auslöste kann ich keine Angaben machen. Der Stromausfall betraf das ganze Stadtgebiet der Stadt Elsfleth und weitere umliegende Ortschaften.
Text und Bilder: Stefan Wilken – Stadtpressewart
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