Wildeshausen (LK Oldenburg) – Das Weihnachtsessen unserer Kameraden war am 1. Weihnachtstag noch in vollem Gange, als die Digitalen Meldeempfänger und Sirene das besinnliche Beisammensein lautstark und piepend unterbrachen.
Die Großleitstelle Oldenburger Land alarmierte zunächst die Feuerwehren Wildeshausen und Düngstrup in den Forstweg, in dem eine Wohnung brennen sollte. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte wurde die Lage bestätigt und da sich der Brand bereits schnell auf den Dachstuhl des zweit Parteienhauses ausgebreitet hatte, erhöhten die Kräfte das Einsatzstichwort per Funk auf Dachstuhlbrand und forderten damit weitere Einsatzkräfte zur Einsatzstelle an. Es begann damit ein langwieriger Großeinsatz unserer Feuerwehr, bei dem auch zahlreiche Einsatzkräfte aus den angrenzenden Gemeinden Dötlingen und Harpstedt sowie eine zweite Drehleiter aus Ganderkesee zum Einsatz kamen. Insgesamt waren in der Hoch-Zeit des Einsatzes knapp 50 Fahrzeuge mit über 200 Einsatzkräften vor Ort.
Im Laufe des Einsatzes wurden insgesamt ca. 60 Atemschutztrupps, somit 120 Atemschutzgeräteträger eingesetzt. Zunächst wurde eine Ausbreitung des Brandes auf das restliche Brandobjekt und den weiteren Dachstuhl versucht zu verhindern. Da der Brand jedoch zu diesem Zeitpunkt bereits weit fortgeschritten und entwickelt war, konnte auch der schnelle Einsatz der Feuerwehr dies nicht verhindern. Der Dachstuhl des Gebäudes zündete durch und Stand in kürzester Zeit lichterloh in Flammen. Zwei Drehleitern wurden in Stellung gebracht, um eine Brandbekämpfung über Wenderohre durchzuführen. Es kamen eine Vielzahl an Atemschutzgeräteträgern mit Pressluftatmern im Innen- und Außenangriff zum Einsatz. Weiterhin wurde eine umfangreiche Löschwasserversorgung aufgebaut und ebenfalls eine Vielzahl an C- und B-Rohren im Außeneinsatz zur Brandbekämpfung und Verhinderung einer weiteren Ausbreitung eingesetzt. Eine besondere Gefahr für die Einsatzkräfte stellte sich auch durch eine auf dem Dach verbaute Photovoltaik-Anlage (PV) dar. Eine weitere Herausforderung stellte die Enge der Einsatzstelle im Bereich des Brandobjektes dar, so dass es eine Zeit dauerte, bis die Fahrzeuge und besonders die Drehleiter vernünftig in Stellung gebracht werden konnten. Die Ausdehnung des Gebäudes tat dann ebenfalls ihr Übriges dazu.
Das Objekt erstreckt sich über eine Grundfläche von ca. 600 qm. Um eine bessere Übersicht über die Ausdehnung und die Fortschreitung des Brandes sowie des Brandobjektes zu bekommen, kam auch eine Drohne der Malteser Ganderkesee (Drohnengruppe) zum Einsatz. Die Brandbekämpfungs- und Löschmaßnahmen zogen sich bis weit über die Nacht bis in die Morgenstunden hin. Über die gesamte Zeit kam eine Vielzahl an Kameraden unter Atemschutz zum Einsatz. Besonders für diesen kräftezehrenden und herausfordernden Einsatz kamen viele Nachbarfeuerwehren ebenfalls zum Einsatz. In den Morgenstunden fuhr die Feuerwehr die Einsatzstelle erneut zu einer Revision, d.h. Kontrolle der Brandstelle auf eventuelle Glut- und Brandstellen die ggf. noch einmal aufflackern oder sich entzünden, an um dann letztendlich die Einsatzstelle „kalt“ zu melden und diese an die Brandermittler der Polizei zu übergeben.