Hooksiel – Aus ungeklärter Ursache kam es in der Nacht vom 22.04. auf den 23.04.2019 zu einem Feuer in einem Zimmer eines Wohnheimes für schwerbehinderte Menschen.
Die Betreuer des Wohnheimes reagierten vorbildhaft und begannen sofort mit der Kontrolle des Bereiches. Sie stellten eine starke Verqualmung fest und informierten die Leitstelle. Diese löste umgehend Alarm für die Feuerwehren Hooksiel, Waddewarden und Hohenkirchen, sowie für den Rettungsdienst Friesland aus. Die Betreuer begannen nun mit der Räumung des Gebäudes, was sich als schwierig gestaltete, da die Menschen zum Teil nicht gehfähig waren. Insgesamt 24 Bewohner waren von dem Brand betroffen. Die eintreffenden Kräfte der Feuerwehr begannen sofort unter Atemschutz mit der Rettung der Personen. Rettungsdienst und Mitarbeiter vom Wohnheim reagierten weiterhin vorbildlich.
Schnell war jedoch klar, dass noch etwa 10 Personen im Gebäude vermisst werden. Die Rettung wurde massiv erweiterter. Parallel waren bis zu 10 Trupps unter Atemschutz (20 Einsatzkräfte) im Innenangriff mit der Rettung beauftragt. Auch die Feuerwehr Minsen wurde zur Unterstützung alarmiert. Als Sammel- und Betreuungsplatz wurde dann ein anliegendes Bäckereigeschäft genutzt. Hier wurden Vollständigskeitszählungen durchgeführt und ein Bereitstellungsraum für nachrückende Kräfte eingerichtet.
Nach nicht einmal 30 Minuten hatte die Feuerwehr alle vermissten Personen aus dem Gebäude gerettet. Zwei Bewohner wurden durch den Rettungsdienst Friesland mit Rauchgasvergiftungen in umliegende Krankenhäuser gebracht. Nur knapp 45 Minuten nach dem Alarm war das Feuer weitestgehend gelöscht und unter Kontrolle. Es erfolgten noch Nachlöscharbeiten. Parallel verlief die Alarmierung der DRK Bereitschaft aus Jever, Sande und Schortens. Diese sollten die Versorgung der Personen übernehmen. Auch die Brandbekämpfung im betroffenen Gebäude lief parallel durch die Atemschutztrupps. Da klar wurde, dass die Bewohner nicht mehr so schnell zurück in das Gebäude konnten, mussten Alternativen gefunden werden. Die Hotelanlage “Dorf Wangerland” in Hohenkirchen erklärte sich bereit, die 22 Menschen aufzunehmen. Der Busunternehmer Hans Mewes aus Hooksiel stellte einen Omnibus für den Transport der Personen von Hooksiel nach Hohenkirchen bereit. Viele Mitarbeiter des Wohnheimes kamen aus der Freischicht und unterstützten bei der Betreuung der schwerbehinderten Menschen. Die Personen wurden durch das DRK erstuntersucht und in den Bus gebracht. Gemeinsam mit der DRK Bereitschaft machte sich dann, nur 90 Minuten nach dem Alarm, ein Konvoi auf den Weg in Richtung Hohenkirchen.
Um 04:00 Uhr waren alle Menschen auf neue Zimmer verteilt. Die Feuerwehr unterstützte noch beim Transport von Medikamenten und persönlichen Gegenständen von Hooksiel nach Hohenkirchen. Das THW Jever wurde parallel mit der Sicherung des Brandobjektes beauftragt. Fenster mussten mit Holzplatten verschlossen werden, die Polizei beschlagnahmte das Objekt für die weiteren Brandermittlungen. Alles zusammen muss man sagen, dass durch die hervorragende (Zusammen)Arbeit von allen Akteuren eine mögliche Katastrophe verhindert wurde. DANKE!! DANKE – An die Mitarbeiter der Wohnanlage, die vorbildlich gehandelt haben! DANKE – An den Rettungsdienst Friesland die einen super Job gemacht haben! DANKE – An die Firma Hans Mewes, die schnell und unkompliziert den Bus zur Verfügung stellte! DANKE – An die DRK Kräfte für ihre klasse Unterstützung und Betreuung! DANKE – An die Notfallseelsorge die sofort zur Stelle war um zu helfen! DANKE – An die Polizei, die hervorragend beim Einsatz unterstützt haben und anpackten, wo es nur notwendig war! DANKE – An das Dorf Wangerland für die Unterbringung der Menschen! DANKE – An die Freiwillige Feuerwehr Wangerland, die schnell, unter Gefährdung der eigenen Gesundheit, zehn Personen aus dem verrauchten und brennenden Gebäude retten konnten!
Text: Ina Eilers
Bilder: Eike Eilers