Bösel – Am 28.07.18 gegen 13:10 Uhr wurden wir mit dem Stichwort „Gebäudebrand groß, Tiere in Gefahr“ alarmiert. Auf einem landwirtschaftlichen Betrieb im Böseler Ortsteil Vidam war eine Stroh- und Maschinenhalle in Brand geraten.
Aufgrund des Meldebildes und der aufgrund der Hitze zu erwartenden Belastung wurden neben uns im ersten Abmarsch auch die Feuerwehr Altenoythe und Freiwillige Feuerwehr Husbäke, die Feuerwehr Friesoythe mit der Drehleiter und die Feuerwehr Gehlenberg mit dem LUF und SW 2000 (Schlauchwagen mit 2.000 m B- Schlauch) alarmiert. Als weitere Unterstützung wurde der Einsatzleitwagen ELW 2 des Landkreises, die Drohnengruppe sowie der ABC- Dienst alarmiert.
Im weiteren Einsatzverlauf wurde durch die Freiwillige Feuerwehr Cappeln der Gerätewagen Atemschutz besetzt, um Atemluftflaschen zu tauschen. In der „heißen Phase“ des Einsatzes waren damit ca. 130 Einsatzkräfte auf der Einsatzstelle. Bei unserem Eintreffen brannte die Halle bereits in voller Ausdehnung. Durch die enorme Hitze drohte das Feuer auch auf benachbarte Ställe und das Wohnhaus überzugreifen. Hier begannen bereits die ersten Rolläden zu schmelzen und Stalltüren zu brennen. Da die Halle nicht mehr zu retten war, konzentrierten wir uns auf die anderen Gebäude und bauten sogenannte Riegelstellungen auf, um eine Ausbreitung des Feuers zu verhindern.
Parallel dazu hatten die Besitzer und eilig hinzugekommene Nachbarn damit begonnen, die Tiere aus den unmittelbar benachbarten Ställen ins Freie zu führen. Nachdem alle Tiere erstem Anschein nach unversehrt gerettet worden waren und die Riegelstellungen aufgebaut waren, konnten wir damit beginnen, das eigentliche Feuer löschen. Dazu wurde nach und nach die gesamte Halle geräumt und das Stroh auf eine angrenzende Wiese gefahren, auseinandergezogen und in Handarbeit abgelöscht. Aufgrund des hohen Wasserbedarfs mussten lange Schlauchleitungen mit Haspeln und dem Schlauchwagen gelegt werden. Parallel dazu wurde Wasser mit Tanklöschfahrzeugen und Landwirten mit Güllefässern zur Einsatzstelle gefahren. Direkt nachdem die Riegelstellungen und die Schlauchleitungen für die Wasserversorgung aufgebaut waren, wurden die Feuerwehren Friesoythe und Gehlenberg zu einem Folgeeinsatz (Brand einer Strohmiete) nach Neuscharrel gerufen. Während des Einsatzes wurden die Besitzer vom Kriseninterventionsteam betreut. Bei diesem Einsatz war nicht nur Löschwasser wichtig, sondern auch Wasser für die Feuerwehrleute. Bei Außentemperaturen von über 30° und unserer dicken Schutzkleidung war der Einsatz für alle eingesetzten Kräfte mehr als belastend. Wir möchten uns daher an dieser Stelle bei den Helfern des DRK Bereitschaft Bösel bedanken, die uns und alle anderen Einsatzkräfte und Helfer nicht nur zweimal mit Essen versorgt haben, sondern insbesondere bis 22:00 Uhr auf unsere Gesundheit aufgepasst haben und regelmäßig dafür gesorgt haben, dass rechtzeitig Pausen gemacht wurden, ausreichend getrunken wurde und sich keiner mehr als unnötig in der Sonne aufgehalten hat. Somit konnten alle Feuerwehrleute gesund nach Haus fahren. Erwähnenswert ist auch die Hilfe der Nachbarn, die auf Zuruf und unkompliziert mit Manpower und Technik dafür gesorgt haben, dass die Tiere gerettet werden konnten und schnell Güllefässer und Lader zur Verfügung standen, um diesen Brand schnell unter Kontrolle zu bringen. Und auch von Ihnen wurden wir mit Getränken versorgt. Für unsere 41 Feuerwehrleute war dieser Einsatz gegen 23:00 Uhr beendet. Noch während die Nachlöscharbeiten an der Einsatzstelle in Vidam liefen, wurden wir gegen 21:30 Uhr mit dem Stichwort „Brandmeldeanlage“ alarmiert. In einem Industriebtrieb in Bösel- Glaßdorf hatte die Brandmeldeanlage ausgelöst.
Daher wurde das HLF und der ELW aus dem Brandeinsatz herausgelöst, um diesen Einsatz zu übernehmen. Da nach Eintreffen an der Einsatzstelle eine Rauchentwicklung festgestellt wurde, wurden weitere Kräfte nachgefordert. Daher wurde ein Fahrzeug der Feuerwehr Altenoythe, das uns noch bei Nachlöscharbeiten unterstützte, und ein Altenoyther Tanklöschfahrzeug, das auf dem Rückweg von einem Einsatz in Neuscharrel war, nach Glaßdorf beordert. Nach Erkundung der Halle konnte hier lediglich ein warmgelaufener Kompressor als „Übeltäter“ identifiziert werden, sodass wir hier nicht eingreifen mussten. Dieser Einsatz war für uns gegen 22:00 Uhr beendet.
Text und Bilder: Markus Tholen / PW