Landkreis Leer/ Landkreis Cloppenburg – Zu einer groß angelegten Fernmeldeübung im Landkreis Leer waren mehr als 110 Einsatzkräfte (Feuerwehr und THW) aus den Landkreisen Cloppenburg, Leer, Osterholz-Scharmbeck und Wittmund vom 15-17 Juni 2018 im Einsatz.
Bild: Der ELW 2 des LK Cloppenburg angekommen beim Feuerwehrhaus Remels
Auf dem Gelände und der Sporthalle der Berufsbildenden Schulen in Leer trafen sich am Freitag die Einheiten und bezogen ihre Quartiere. Am Abend gab es dann die erste Einweisung in die Übungslage: Durch eine Störung in einem Atomkraftwerk in den Niederlanden, kam es in den letzten Tagen zu vermehrten Stromausfällen in Europa. Vermehrte Meldungen aus den Niederlanden berichteten von teilweise plötzlich eintretenden Stromausfällen. Besonders betroffen war unter anderem auch Amsterdam mit einem Stromausfall von ca. 6 Stunden Dauer. In der Stadt herrschten teils chaotische Zustände. Laut Netzbetreiber konnte auch ein Stromausfall im Bereich des Landkreises Leer nicht ausgeschlossen werden.
Bild: (von links): stellv. Kreisbrandmeister Ralf Heykants (hinten, von links), Landrat Matthias Groote und Kreisbrandmeister Johann Waten sahen bei der Übung Sven Woldenga (vorne, von links), Friedhold Kuiper, der die Übung leitete und Frank Zoutman
Am Freitag den 15.06.2018 wurden gegen 10:30 Uhr der Katastrophenschutzstab und die Technische Einsatzleitung des Landkreises Leer voralarmiert. Gegen 12 Uhr waren der Katastrophenschutzstab im Kreishaus und die Technische Einsatzleitung bei der FTZ einsatzbereit. Die Einheiten bereiteten sich auf einen längeren Einsatz vor. Zusätzlich wurden die ELW 2 der Landkreise Wittmund, Osterholz und Cloppenburg sowie die TEL 2 des Landkreises Leer (THW) angefordert. Durch den engen Kontakt mit den Niederlanden, erfährt man von einem Stromausfall in der Region Friesland. Gegen 18:00 Uhr wurden die ÖEL (örtlichen Einsatzleitungen) in den Feuerwehrhäusern der Gemeinden alarmiert und über den Stromausfall informiert. Nach einem gemeinsamen Abendessen ließen die mittlerweile angereisten Einheiten den Abend mit einem gemütlichen kennenlernen ausklingen.
Bild 3: Die Kameraden aus Cloppenburg bei der Arbeit
Am Samstagmorgen wurden die Einheiten nach dem Frühstück in ihre zugewiesenen Einsatzabschnitte geschickt. Der ELW 2 des Landkreises Cloppenburg wurde zum Feuerwehrhaus nach Remels geschickt und war dort gegen 08.30 Uhr Einsatzbereit. Nach der Übungsannahme war am morgen der Strom im Landkreis Leer flächendeckend ausgefallen. Daher wurde am Samstagmorgen auch Kreisweit die Auslösung des Katastrophenalarms mittels Sirenen getestet. Die örtlichen Einsatzleitungen in den Feuerwehrhäusern wurden besetzt und sollten durch die auswärtigen ELW 2 in der Abarbeitung der Einsatzlagen unterstützt werden. Der ELW 2 des Landkreises Cloppenburg war für die Gemeinden Uplengen und Jümme zuständig. In Zusammenarbeit mit den Gemeindebrandmeistern wurden die anfallenden Einsatz- und Schadensmeldungen nach und nach abgearbeitet. Hierzu zählen unter anderem mehrere Verkehrsunfälle, ein defekter Reisebus, ein Gefahrgutaustritt bei der Firma Bünting und mehrere Rettungsdiensteinsätze. Die Einsätze wurden entweder von den Feuerwehren aus den Gemeinden oder aber mit Unterstützung auswärtiger Kräfte abgearbeitet.
Bild 4: Die Kameraden aus Remels beim Erstellen der Katschutzpläne
Im Rahmen der Übung wurde das anfordern weiterer Kräfte von den Cloppenburger Kameraden bei der Übungsleitung übernommen. Zu den genannten Einsatzlagen mussten aber auch Anlauf- und Verpflegungspunkte für die Bevölkerung organisiert werden, Notstrom für ausgefallene Einrichtungen wie z.B. einer ausgefallenen Kläranlage organisiert werden und mögliche Aufnahmeplätze für Pflegepatienten mit Heimbeatmungsgeräten gesucht werden. Hier zeigte sich, wie wichtig eine Vorplanung zu einem Stromausfall werden kann. Gegen Mittag organisierten die Kameraden der Feuerwehr Remels ein gemeinsames Mittagessen. Nach dem Ende der Übung um 14.30 Uhr nutzten die Kameraden aus Remels noch die Möglichkeit, unseren ELW 2 genauer anzuschauen. Auch die Kinderfeuerwehr ließ es sich nicht nehmen, den ELW 2 genau unter die Lupe zu nehmen und sich Fahrzeug und Technik erklären zu lassen. Ein weiterer Bestandteil der Übung war auch die Evakuierung eines liegengebliebenen Zuges im Bahnhof Leer. Hier übte ein Zug der Kreisfeuerwehrbereitschaft unter realen Bedingungen die Rettung von ca. 20 Personen.
Nach der Rückkehr zu den Berufsbildenden Schulen nach Leer und einem gemeinsamen Foto aller Übungsteilnehmer folgte noch eine kurze Nachbesprechung. Hierbei bedankte der anwesende Kreisbrandmeister des Landkreises Leer Johann Waten, bei allen Teilnehmern für die gelungene Übung. Den Abend verbrachten die Teilnehmer nach einem reichlichen Buffet gemeinsam an der Berufsbildenden Schule. Nach dem Frühstück am Sonntagmorgen machten sich die Einheiten auf den Weg nach Hause.
Die Kameraden des Fernmeldezuges möchten sich auch auf diesem Wege noch einmal bei den Kameraden aus Leer für eine gelungene Übung und ein tolles Wochenende bedanken!
Text und Bilder: Thomas Giehl – stellv. Kreispressewart