26.01.2018 – Arbeitsreiches Jahr für Dötlinger Wehr

Dötlingen – Eine Vielzahl an Beförderungen und Ehrungen standen bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr Dötlingen am 26. Januar neben Jahresberichten und Wahlen von Funktionsträgern auf der Tagesordnung.

Bild: Beförderungen und Ehrungen (mit Gratulanten), v.l.: Ralf Spille (Bürgermeister), Andree Suhr, Stefan Castens, Arne Metzing, Janine Grünhage, Jens Sölter, Alexander Wegner, Bernhard Schmoger und Heiner Ulrich (Gemeindebrandmeister)

Ortsbrandmeister Torsten Fischer konnte seitens der Feuerwehr Gemeindebrandmeister Heiner Ulrich begrüßen. Aus dem Rat waren Thore Güldner und Anke Spille der Einladung gefolgt. Auch Bürgermeister Ralf Spille und Liane Pape-Nordbrock von der Verwaltung waren zur Versammlung erschienen. Zu Beginn der Versammlung wurde eine Schweigeminute eingelegt. Gedacht wurde Ehrenortsbrandmeister Herbert Ulrich, der im vergangenen Jahr als Mitglied der Altersabteilung verstorben war. 30 Jahre lang hatte er die Geschicke der Ortswehr geleitet. Im Jahresbericht der Ortsfeuerwehr Dötlingen betrachtete Ortsbrandmeister Torsten Fischer zunächst den Mitgliederbestand. Dieser stieg durch vier Neueintritte bei drei Austritten von 49 auf 50 Aktive. Außerdem seien 15 Kameraden in der Altersabteilung. Für die Kinderfeuerwehr gelte weiterhin eine Warteliste, freie Plätze würden umgehend wieder aufgefüllt. Auch in 2017 traten wieder mehrere Mitglieder von der Kinderfeuerwehr in die Jugendfeuerwehr über. Fischer dankte in diesem Zusammenhang Kinderfeuerwehrwartin Silke Bleckwehl und dem weiteren Betreuerteam für ihr Engagement. 459 Stunden kamen hier im vergangenen Jahr zusammen. Auf die Einsätze des Jahres 2017 rückblickend, resümierte Fischer, dass sich die Zahl der Einsätze von 21 in 2016 auf 64 in 2017 mehr als verdreifacht habe. Die Einsatzstunden stiegen auf 944. Insbesondere die zahlreichen Unwetterlagen seien hierfür verantwortlich. Im Zusammenhang mit dem Brand eines Wohnmobilheims auf dem Campingplatz zu Aschenbeck lobte er dabei ausdrücklich die gute Zusammenarbeit mit den Nachbarwehren. “Hier hat sich gezeigt, dass auch bei einem solchen Einsatz durch den hohen Bedarf an Atemschutzgeräteträgern alle drei Wehren der Gemeinde erforderlich sind.”, so Fischer. Beim Brand eines mit Asbest belasteten Schuppens in Brettorf sei im Anschluss eine umfangreiche Reinigung der Ausrüstung erforderlich gewesen. Hier werde nun nach Aussage des Ortsbrandmeisters ein Konzept erarbeitet, um die Abläufe künftig zu verbessern. Fischer dankte weiterhin den Gruppenführern für ihr umsichtiges Handeln bei belastenden Einsätzen, wie beim ersten Einsatz des vergangenen Jahres, als eine Person in Aschenstedt von einem Zug erfasst wurde. Insgesamt leisteten die Ortswehr Dötlingen und die Kinderfeuerwehr 6.190 dokumentierte Stunden. Neben den regulären Übungsdiensten entfielen davon allein rund 1092 Stunden auf die Teilnahme an insgesamt 54 Lehrgängen und Fortbildungen. Unter anderem hatten erneut mehrere Atemschutzgeräteträger das Brandhaus in Lemgo besucht, die Schulungen im Bereich Digitalfunk wurden vorangetrieben und neue Motorsägenlehrgänge wurden absolviert. Die Dötlinger Ortswehr habe auch in 2017 regelmäßig zum Dorfleben beigetragen. Neben der Ausrichtung der Blutspendetermine und der Durchführung der Brandschutzerziehung in Schule und Kindergärten, habe man Schützen- und Ernteumzug sowie einen Laternenumzug begleitet. Auch die ausgerichteten Veranstaltungen wie der Theaterabend seien ein voller Erfolg gewesen. Beim Osterfeuer habe man wie üblich die Brandwache gehalten. Kritisch äußerte sich der Ortsbrandmeister über die lange Wartezeit bei den Beschaffungen von wichtigen Ausrüstungsgegenständen. Durch die sogenannte haushaltslose Zeit komme es in der Gemeinde Dötlingen dazu, dass Equipment, das bereits im September 2016 seitens der Feuerwehr für den Haushalt 2017 beantragt und auch genehmigt wurde, teilweise im Frühjahr 2018 noch immer nicht geliefert worden sei. Beim Thema Waschhalle warb Fischer noch einmal für die Zustimmung seitens des Rates. Im vergangenen Jahr habe die Wehr bei einem Ortstermin erläutert, warum die Notwendigkeit des Baus gegeben sei und die näheren Beweggründe erläutert. Sollten noch Fragen seitens der Politik offen sein, stehe Fischer gerne zur Verfügung. Er verdeutlichte noch einmal, dass die Mitglieder der Wehr bereit seien, mehr als ein Drittel der nötigen Arbeit und Kosten in Eigenleistung zu erbringen. Der Ortsbrandmeister sprach Rat und Verwaltung abschließend seinen Dank für die gute Zusammenarbeit aus. Gemeindebrandmeister Heiner Ulrich ging im Jahresbericht aus Sicht der Gemeindefeuerwehr unter anderem auf den Mitgliederbestand ein. Dieser sei bei den Aktiven von 144 im Vorjahr leicht auf 148 gestiegen.

Bild: Wahlen (mit Gratulanten), v.l.: Torsten Fischer (Ortsbrandmeister), Jannis Wilgen, Mark Depenbrock, Arne Metzing, Marvin Leutloff, Dirk Dirksen, Eike Bötefür und Simon Schröder (stv. Ortsbrandmeister)
 

Gleichzeitig habe auch die Zahl der Atemschutzgeräteträger von 51 auf 52 gesteigert werden können. Mit 137 Alarmierungen sind die Einsatzzahlen in 2017 laut Ulrich stark gestiegen. Rund 100 mal rückten die Wehren der Gemeinde damit mehr aus, als noch in 2016. Dies sei insbesondere den großen Unwetterlagen zuzurechnen. Neben acht Auslösungen durch Brandmeldeanlagen habe es aber auch zahlreiche Einsätze gegeben, die die Feuerwehren besonders gefordert hätten, so Ulrich. Dazu zählten mehrere Brände sowie diverse schwere Verkehrsunfälle. Auch auf die im Jahr 2017 getätigten Beschaffungen ging der Gemeindebrandmeister ein. Besondere Erwähnung fanden die persönliche Schutzausrüstung sowie die Umstellung auf Digitalfunk. “Hier konnten durch eine rechtzeitige Beschaffung der Funkgeräte 25.000 Euro gespart werden.”, so Ulrich. In Kürze werde das neue Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug der Neerstedter Wehr erwartet und auch die Ersatzbeschaffung des Brettorfer Löschgruppenfahrzeuges werde in diesem Jahr angegangen. Ulrich bedankte sich bei Gemeinderat und Verwaltung, insbesondere bei Liane Pape-Nordbrock, für die gute und enge Zusammenarbeit um die Belange der Dötlinger Feuerwehren. In seinen Grußworten sprach der Bürgermeister den Feuerwehrleuten seinen Dank für ihr Engagement aus. “Wie viele Stunden ihr in eure Fortbildung steckt, ist schon erheblich – das kann man euch nicht hoch genug anrechnen.”, so Spille. “Der Zusammenhalt der euch auszeichnet und die Qualität die ihr abliefert, sind etwas ganz besonderes.”, führte der Bürgermeister weiter aus. Eine gute technische Ausrüstung sei nötig, um die Einsätze für die allesamt ehrenamtlichen Einsatzkräfte sicherer zu machen und sämtliche Lagen in den Griff zu bekommen. Mit den Worten “Motorsägen braucht das Land” ging Spille auf die zahlreichen Hochwasser- und Sturmeinsätze im vergangenen Jahr ein. Diese hätten die Feuerwehren auf Trab gehalten. “Ihr erlebt den Klimawandel hautnah”, stellte der Bürgermeister fest. Aber auch beim Brand des mit Asbest belasteten Schuppens sei im vergangenen Jahr ein neues Problem aufgetreten, das für “Kopfzerbrechen im Rathaus” gesorgt habe, so Spille. Es müsse künftig genügend Ersatzkleidung vorgehalten werden, um den Zeitraum einer Dekontamination in einer Spezialreinigung überbrücken zu können. Mit Blick auf die Haushaltsberatungen sicherte er zu, dass es das Ziel sei, die haushaltslose Zeit zu verkürzen. Beim Thema Waschhalle lobte der Bürgermeister die umfangreiche Vorarbeit der Feuerwehr. “Ihr habt einen sehr guten Vortrag gehalten, nun sind die Fraktionen gefordert.”, so Spille. Der Bürgermeister unterstrich, dass, auch wenn die Summen – insbesondere bei den Fahrzeugbeschaffungen – nicht unerheblich wären, das Geld bei den Feuerwehren immer gut angelegt sei. Als Vorsitzender des Feuerwehrausschusses überbrachte Thore Güldner die Grüße und den Dank des Rates. Er berichtete von seinen positiven Eindrücken, die er bei seiner Teilnahme an einem Übungsdienst der Dötlinger Wehr Mitte Januar gewonnen hatte. Viel Spaß habe es ihm bereitet, sich ein eigenes Bild von der Arbeit der Wehr zu machen, auch wenn er am nächsten Morgen ein wenig mit Muskelkater zu kämpfen gehabt habe, resümierte Güldner mit einem Augenzwinkern. Er schloss sich den Worten des Bürgermeisters an, dass Ersatzbeschaffungen schnellstmöglich bei den Wehren eintreffen sollten. “Wenn ihr etwas benötigt, sollte es auch rechtzeitig da sein.”, so der Vorsitzende des Feuerwehrausschusses. Auch Einsparungen im Bereich der Feuerwehr seien Fehl am Platz. Beeindruckt zeigte er sich von der guten Zusammenarbeit der drei Ortsbrandmeister. Bei den anschließenden Wahlen von Funktionsträgern wurden Eike Bötefür als Schriftführer und Jannis Wilgen als Pressewart in ihren Ämtern bestätigt. Arne Metzing übernimmt künftig den Posten des Gerätewartes von Sascha Lahmann. Marvin Leutloff steht ihm als stellvertretender Gerätewart zur Seite. Als Nachfolger für Andree Suhr im Amt des stellvertretenden Atemschutzgerätewartes wurde Mark Depenbrock bestimmt. Neuer Sicherheitsbeauftragter ist außerdem Dirk Dirksen. Die Wahlen fielen einstimmig aus. Auch zahlreiche Beförderungen standen auf dem Programm. Janine Grünhage wurde zur Oberfeuerwehrfrau und Alexander Wegner zum Oberfeuerwehrmann befördert. Jens Sölter und Arne Metzing sind ab sofort Hauptfeuerwehrmänner. Andree Suhr und Bernhard Schmoger dürfen sich fortan Oberlöschmeister nennen. Den Dienstgrad des Hauptlöschmeisters darf künftig Dötlingens Zugführer Stefan Castens tragen. Bernhard Schmoger und Stefan Castens wurden außerdem durch Bürgermeister Ralf Spille geehrt. Beide wurden mit dem Niedersächsischen Ehrenzeichen für 25-jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr ausgezeichnet. Zum Abschluss der Versammlung kam unter dem Punkt Verschiedenes noch einmal das Thema Waschhalle zur Sprache. Aus Reihen der Feuerwehr wurden Fragen in Richtung der anwesenden Ratsmitglieder gerichtet, unter anderem inwieweit die geplanten Eigenleistungen der Wehr bei der anstehenden Entscheidung eine Rolle spielen würden. Ratsfrau Anke Spille sicherte zu, dass die seitens der Feuerwehr angedachten umfangreichen Eigenleistungen in den Beratungen zur Waschhalle in jedem Falle eine entsprechende Berücksichtigung finden würden.

Text und Bild: Jannis Wilgen

 

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