Huntlosen (LK Oldenburg) – Die alljährliche Versammlung des Kreisfeuerwehrverbandes fand in Huntlosen statt.
Verbandsvorsitzender Peter Sparkuhl konnte in Meyers Gasthaus zahlreiche Gäste und Vertreter verschiedener Organisationen und Verbände begrüßen. Auch Landrat Carsten Harings, Regierungsbrandmeister Dieter Schnittjer und Kreisbrandmeister Andreas Tangemann waren der Einladung des Kreisfeuerwehrverbandes gefolgt. Musikalisch begleitet wurde die Versammlung vom Jugendblasorchester der Feuerwehr Beckeln.
Der Bürgermeister der Gemeinde Großenkneten, Thorsten Schmidtke, zeigte sich erfreut, dass die Versammlung in diesem Jahr in Huntlosen stattfand und hob hervor, wie wichtig die ehrenamtliche Arbeit der Freiwilligen Feuerwehren ist. In der Gemeinde Großenkneten sei man stolz darauf, dass die vier Ortswehren so gut ausgestattet und ausgebildet sind. Mit dem neuen Gemeindebrandmeister Thorsten Schnitger und seinem Stellvertreter Rainer Hesselmann hat man neue und engagierte Vertreter der Feuerwehr gefunden.
Auch Landrat Carsten Harings unterstrich die Wichtigkeit der Feuerwehren und das Engagement der Ehrenamtlichen. In seiner Rede verurteilte Harings aufs Schärfste, dass es Menschen gibt, die anonym Strafanzeige stellen, weil bei einem Einsatz ein vermeintlich falsches Boot benutzt wurde. Die ehrenamtlichen Feuerwehrleute helfen Menschen in Notsituationen und setzen sich nach bestem Wissen und Gewissen für das Wohl der Allgemeinheit ein, dies sollte jedem klar sein. Für diese Worte erhielt Harings tosenden Applaus aus der Versammlung.
Verbandsvorsitzender Peter Sparkuhl kann ebenfalls nicht nachvollziehen, wie man Kameraden mit anonymen Briefen in der Öffentlichkeit dermaßen niedermachen kann. Aber er appellierte an die Kameraden, sich von solchen Schaumschlägern nicht niedermachen zu lassen.
Dass solche Vorkommnisse auch Diskussionen unter den Bürgern auslösen, belastet die Arbeit der Feuerwehren zusätzlich und es sollte gar nicht erst zu Veröffentlichungen anonymer Briefe kommen, wie Regierungsbrandmeister Dieter Schnittjer unterstrich.
Doch es gab auch viel positives aus dem vergangenen Jahr zu berichten, Schnittjer zeigte sich sehr erfreut über die große Biberbrand Übung, an der rund 1000 Einsatzkräfte teilgenommen haben. Besonders lobte er hier die tolle Arbeit von der Besatzung des ELW2. Großer Dank ging auch an das Trainerteam der Brandübungsanlage und an Harro Hartmann, der gerade das letzte Mal als Redakteur für den St. Florian tätig ist.
Nach den Vertreten von Polizei, Landesbrandkasse und der NABK Loy ergriff Peter Sparkuhl nochmals das Wort. Getreu dem Motto des Landesfeuerwehrverbandes für 2016 : „Vielfalt ist unsere Stärke“ berichtete er über die zahlreichen Aufgaben der Feuerwehr. Da die Flüchtlingsfrage noch lange nicht geklärt sei, sollte man sich in Integration üben und nicht die Möglichkeit außer Acht lassen, dass die neuen Mitbürger vielleicht auch in den Kinder-Jugend- und freiwilligen Feuerwehren aktiv werden könnten. Zum Jahreswechsel von 2013/2014 waren auf Landesebene 500 aktive Feuerwehrmitglieder weniger zu verzeichnen.
Auch das Einsatzspektrum der Feuerwehren ist vielfältiger geworden und verschiebt sich immer mehr in die Richtung Technische Hilfeleistungen. Es gibt immer mehr Verkehr auf den Straßen und immer öfter müssen verunfallte Personen von der Feuerwehr aus verunglückten Fahrzeugen befreit werden. Dies geht nicht nur an die physische, sondern auch an die mentale Substanz und ist nur durch guten kameradschaftlichen Zusammenhalt zu verarbeiten.
Größere Dimensionen nehmen auch die Brandeinsätze ein-bei vielen Bränden kann nur noch unter Atemschutz gelöscht werden. Die Einsatzbereitschaft am Tage bereitet vielen Feuerwehren Sorge, da viele Kameradinnen und Kameraden nicht in ihrem Wohnort arbeiten oder aus betrieblichen Gründen nicht zu Einsätzen fahren dürfen. Sparkuhl appellierte an die Arbeitgeber, Feuerwehrleute für Einsätze am Tage frei zu stellen.
Andreas Tangemann verlas einen großen Teil der Tätigkeitsberichte der verschiedenen Fachspartenleiter. Außerdem sprach er den Feuerwehrleuten seinen allergrößten Dank aus, denn alle verrichten ihren Dienst freiwillig, ehrenamtlich und unentgeltlich.
Im letzten Jahr rückten die Feuerwehren im Landkreis zu 1371 Brand- und Hilfeleistungseinsätzen aus. Zum Jahreswechsel standen im Landkreis 588 Atemschutzgeräteträger zur Verfügung.
Aus beruflichen Gründen legte der stellvertretende Kreisausbildungsleiter Lars Hinrichs sein Amt nieder und wurde am gestrigen Tag von Tangemann aus seinem Amt entlassen. Für seine geleistete Arbeit erhielt er großen Dank und ein Präsent vom Kreisbrandmeister.
Im Verlauf der Versammlung wurde der Dötlinger Ortsbrandmeister Torsten Fischer zum neuen Kassenprüfer gewählt.
Einen Großteil der Versammlung nahm der Tagesordnungspunkt Ehrungen in Anspruch, denn viele Kameraden wurden für ihr großes Engagement gewürdigt.
Die Verdienstmedaille in Silber des Oldenburgischen Feuerwehrverbandes erhielten Werner Bahrs (Ortsbrandmeister Beckeln), Karl-Heinz Hartje (stv. Ortsbrandmeister Colnrade) und Helmut Bruns (Feuerwehr Großenkneten).
Die Ehrennadel in Bronze des Landesfeuerwehrverbandes bekamen Gerd Ulrich (Feuerwehr Dötlingen) und Lars Hinrichs (Feuerwehr Sandkrug).
Die Ehrennadel in Silber wurde an Friedrich Kahlen (Feuerwehr Sandkrug) und Rolf Meiners (Feuerwehr Huntlosen) überreicht.
Das Ehrenkreuz in Silber des Deutschen Feuerwehrverbandes erhielten Horst-Dieter Meyer (Gemeindebrandmeister Ganderkesee), Rolf Meyer (ehem. Ortsbrandmeister Ganderkesee) und Heiko Henjes (stell. GBM Hude).
Die DFV-Medaille für Personen, die sich um die Feuerwehr verdient gemacht haben, erhielten die stellvertretende Landrätin Christel Zießler und der Feuerwehrausschussvorsitzende Ernst-August Bode.
Zum Abschluss der Versammlung wies Peters Sparkuhl noch auf einige Termine hin.
Am 25. April findet in der FTZ die Wahl des Kreisbrandmeisters und seines zweiten Stellvertreters statt. Andreas Tangemann wird sich zur Wiederwahl stellen und für den Posten von Gerd Wiechmann, der aus Altersgründen ausscheiden muss, wird sich Frank Hattendorf zur Wahl stellen.
Da auch Peter Sparkuhl im nächsten Jahr aus Altersgründen seinen Posten als Verbandsvorsitzender aufgeben muss, wird bei der nächsten Kreisfeuerwehrverbandssitzung sein Amt neu besetzt. Diesen Platz möchte Diane Febert einnehmen.
Der Kreisentscheid 2016 wird von der Feuerwehr Prinzhöfte-Horstedt ausgerichtet. 2017 wird die Feuerwehr Schierbrok-Schönemoor Ausrichter und 2018 die Feuerwehr Harpstedt, die dann ihr 125-jähriges Jubiläum feiert.
Das Zeltlager des Oldenburgischen Feuerwehrverbandes findet in diesem Jahr auf dem Stoppelmarktgelände in Vechta statt.
Die Schlussworte der Versammlung übernahm der zweite Vorsitzende, Frank Hattendorf.
Er bedankte sich bei der Feuerwehr Huntlosen für die Ausrichtung des Tages und freut sich schon auf das nächste Jahr, wenn sie in Wüsting stattfindet.
Hattendorf widmete seine Rede dem Thema neue Innovationen, denn diese braucht man stets und ständig in der Feuerwehr.
Die neue Innovation des Kreisfeuerwehrverbandes vom Landkreis Oldenburg wird im kommenden Jahr Diane Febert heißen!
Bild:
Reihe vorn-von links: Peter Sparkuhl, Karl-Heinz Hartje, Werner Bahrs, Gerd Ulrich, Rolf Meyer, Horst-Dieter Meyer, Christel Zießler, Heiko Henjes.
Reihe hinten-von links: Friedrich Kahlen, Lars Hinrichs, Helmut Bruns, Rolf Meiners, Dieter Schnittjer, Ernst-August Bode, Andreas Tangemann.
Text & Bild: Tanja Konegen-Peters