Vechta (LK Vechta) – Mehr als hundert aktive Mitglieder hat Vechtas Freiwillige Feuerwehr. Die Wehr hatte allen Grund zu feiern. Mit einem Festakt beging sie ihr 125-jähiges Bestehen im Rathaus.
“125 Jahre“. Das bedeutet auch immer mehrere Generationen von Familien in der Feuerwehr” erklärte Vechtas Bürgermeister Helmut Gels in seiner Ansprache. “Also muss der Dienst in der Feuerwehr auch faszinieren. Aber was macht die Faszination aus? Nervenstärke gehört bestimmt dazu, aber auch das Gefühl, von den Menschen dieser Stadt gebraucht zu werden”, so Gels. Aber auch die Kameradschaft gehöre dazu, “besonders im Ehrenamt”, sagte er. Und das finde sich nicht in den sozialen Netzen im Internet, sagte er und zitierte John F. Kennedy: “Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann; fragt, was ihr für euer Land tun könnt.” “Und in diesem Sinne handeln auch die Freiwilligen Feuerwehren. Hier wird Verlässlichkeit und auch Nächstenliebe gelebt”, so Gels.
Gleichzeitig machte Gels der Feuerwehr Hoffnung auf das neue Gerätehaus. Er rechnet mit Anfang des nächsten Jahres mit dem ersten Spatenstich. Und überbrachte ein Präsent, das hier seinen Platz finden wird: ein hölzernes Kreuz eines Südtiroler Künstlers.
Bild v.L.: Bürgermeister Helmut Gels und Christian Heitmann.
Die Glückwunsche des Landkreises Vechta überbrachte der Erste Kreisrat Hartmut Heinen: “125 Jahre hat die Freiwillige Feuerwehr ihren Einsatz für den Brandschutz, für das Leben und das Eigentum der Bürger in Vechta geleistet”, sagte er. Solche Einsätze seien oftmals auch mit der Gesundheit und dem Leben der Feuerwehrleute verbunden. “Sie stehen bereit, auch nachts, auch am Feierabend und am Wochenende, dabei haben sie auch noch Familie und Angehörige”, sagte Heinen. “Was Sie tun, ist unverzichtbar für das Rettungswesen im Kreis Vechta.” Auch lobte er die Zusammenarbeit der Wehren im Landkreis Vechta. “Hier zählt das Motto: Alle für einen, einer für alle.” Freiwillige Mitglieder zu finden, die sich für bestimmte Aufgaben qualifizieren, seien heute die aktuellen Herausforderungen der Feuerwehr Vechta, so der stellvertretende Stadtbrandmeister Jan-Arthur Müller. Wichtig sei es auch, die Kameraden immer wieder zu motivieren.
Bild v.l.: KBM Heinrich Oltmanns (KFV Cloppenburg) und Christian Heitmann.
Pünktlich zum Jubiläum erscheint eine neue Feuerwehrchronik. Das 220 Seiten starke Buch wurde von einem dafür eigens gegründeten Arbeitskreis erstellt. Friedrich Bunge, Reinhard Ahlers, der ehemalige Stadtbrandmeister Gerd Schumachertrugen aus Taufregistern und Archiven in Vechta und Oldenburg in mehrjähriger Arbeit alle Mitgliedsnamen und viele Fotos zusammen. In der Chronik wird auch die Entstehungsgeschichte der Feuerwehr berichtet, die aus einstmals drei Wehren der Stadt hervorging. Zu denjenigen, die sich bereits seit Jahren in der Wehr engagieren, gehört auch Reinhard Ahlers. Für seinen Einsatz konnte er während des Festakts die Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen in Bronze von Kreisbrandmeister Matthias Trumme entgegennehmen.
Bild v.l.: Reinhard Ahlers und Matthias Trumme.
Der Pressewart der Kreisfeuerwehr Vechta hatte in den vergangenen Jahren unter anderem maßgeblich an der Entstehung der Jubiläumschronik mitgewirkt.
Die Mitgliederchronik enthält die Namen von 811 Bürgern, die seit 1890 in der Freiwilligen Feuerwehr Vechta ihren Dienst getan haben. 46 Prozent davon sind mit einem Foto abgebildet. Die Chronik kostet 12,50 Euro und ist im Fachgeschäft
Karl Konerding in Vechta erhältlich.
Text: Reinhard Ahlers
Bilder: Daniela Wilke