LK Oldenburg – Jahresrückblicke, Grußworte, Ehrungen und Wahlen standen auf der Tagesordnung der diesjährigen Vertreterversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes (KFV) Landkreis Oldenburg e.V. welche in diesem Jahr im Dötlinger Hof in der Gemeinde Dötlingenstattgefunden hat.
Bild: Regierungsbrandmeister Dieter Schnittjer (links) verlieh Heiko Erich Grotelüschen (2. Von links), und Jörn Hollmann (Mitte) die silberne Ehrennadel des OFV. Torsten Schnitger (2. Von rechts) bekam die Ehrennadel in Bronze vom LFV verliehen. Verbandsvorsitzende Diane Febert gratulierte
Vorsitzende Diane Febert lud alle Vertreter der 32 Ortsfeuerwehren sowie aus den angrenzenden Verbänden und Hilfsorganisationen ein. Zusätzlich waren neben dem Landrat Carsten Harings und der erste Kreisrat Christian Wolf zahlreiche Gäste aus der Politik vertreten. Landrat Carsten Harings betitelte die Versammlung als „Jahr eins“. Es handelte sich nicht um eine neue Zeitrechnung sondern nach dem Wechsel an der Führungsspitze im Kreisfeuerwehrverband. Diane Febert habe in große Fußstapfen treten müssen. Sie fülle diese aber mit ihrer eigenen Schlagfähigkeit aus, so Harings. In seinem Grußwort echauffierte sich der Landrat über die gesunkene Hemmschwelle gegenüber den Rettungskräften. Gerade vor einer Woche wurden in seiner Heimatgemeinde zwei Mitarbeiter vom Rettungsdienst bei einem Einsatz angegriffen. Hier müssen die Gesetzte weiter verschärft werden. Auf zwei Namen, die im letzten Jahr die Feuerwehren beschäftigten, ging Harings ebenfalls ein. Sebastian und Xavier sorgten im letzten für zahlreiche Einsätze. An solchen Tagen ist das Einsatzaufkommen schon groß genug, sodass man nicht für jede Kleinigkeit die Feuerwehr rufen muss. Wenn ein kleiner Ast auf der Straße oder dem Gehweg liegt, darf man diesen auch wegräumen, es ist nicht verboten. In seinem Schlusswort dankte er allein Feuerwehrmännern und Frauen im Landkreis für ihre Einsatzbereitschaft. Die Bewohnerinnen und Bewohner können Stolz auf die Feuerwehren sein, so Harings. Bereichsleiter der Öffentlichen Versicherung, Frank Schwerter, berichtete über die derzeitige Situation der Bewerber auf einen Ausbildungsplatz. Zweidrittel der 450 Bewerber geben bei ihren Hobbys nur noch Tätigkeiten an, die man alleine machen kann. Immer weniger interessieren sich an Ehrenämtern. Umso mehr freut es ihn dass es in den Feuerwehren noch ausreichend Führungskräfte gibt. Carsten Prellberg von der Niedersächsischen Akademie für Brand und Katastrophenschutz betonte wie wichtig eine gute Ausbildung ist, da die Einsätze werden immer extremer und komplexer werden. Aufgrund dessen wurde das Lehrgangsangebot zum Vorjahr aufgestockt und seit April ist auch der zweite Standort in Celle-Scheuen in Betrieb. Hier liegt das Hauptaugenmerk auf die technische Ausbildung. Diane Febert zog in Ihrem Jahresbericht ein Fazit aus dem Werdegang zu ihrem jetzigen Posten als Vorsitzende vom Kreisfeuerwehrverband. Sie stellte sich die Frage, was ist der Kreisfeuerwehrverband? Letztendlich sind wir alle, die Führungskräfte aber auch die Mitglieder in den 32 einzelnen Ortswehren, die 16 Jugendfeuerwehren und vier Kinderfeuerwehren der KFV. Die Zeiten ändern sich überall und so auch im Feuerwehrwesen, so Febert. Die Fahrzeuge werden immer größer und auch der bürokratische Aufwand nimmt stetig zu. Das Leiten einer Ortsfeuerwehr ist schon fast zu einem Leiten eines kleinen, mittelständigen Unternehmens gewandelt. Der KFV ist auch dafür dar, um neue Ideen und Vorstöße vorzutragen und um neue Vorgaben sowie Ernennungen weiterzugeben. Kreisbrandmeister Andreas Tangemann trug in seinem Jahresbericht aus allen Bereichen der Kreisfeuerwehr vor. Die 32 Feuerwehren und eine Werkfeuerwehr mussten neben den zahlreichen Übungs- und Ausbildungsdiensten zu Brand- und Hilfeleistungseinsätzen ausrücken. Im Vergangenen Jahr mussten, durch die bisherigen ungewöhnlichen Sturm- und Wetterlagen, wesentlich mehr Einsätze bewältigt werden, als üblich. Hierfür dankte Tangemann allen Feuerwehrkameradinnen und Kameraden. Im Bereich des Atemschutzes standen zum Ende des Jahres 578 taugliche Atemschutzgeräteträger zur Verfügung. Die Zahl ist zum Vorjahr um 30 Träger gesunken. Hier appellierte Tangemann an die jungen Kameradinnen und Kameraden, sich ausbilden zu lassen, denn es wird immer wichtiger, bei den Einsätzen ausgebildete Atemschutzgeräteträger zu haben. In der Kreisausbildung wurden 31 Lehrgänge und Fortbildungen angeboten. Bei den Jugendfeuerwehren konnte das Kreiszeltlager mit 350 Teilnehmern als Highlight im vergangenen Jahr genannt werden. Am Kreisjugendfeuerwehrtag wurde Werner Mietzon zum Kreisjugendfeuerwehrwart, Thomas Heuermann zum ersten Stellvertreter und André Gerke zum zweiten Stellvertreter gewählt. Tangemann bestellte alle drei in Ihre Funktionen und überreichte ihnen die entsprechenden Urkunden. Der Gefahrgutzug hat im letzten Jahr auch einige Veränderungen gegeben. So hat Bernd Lemke seine Funktion nach zehn Jahren an Heiner Jacobs übergeben. Tangemann überreichte Lemke die Entlassungsurkunde.
Bild: Kreisbrandmeister Andreas Tangemann (2. Von rechts) und Regierungsbrandmeister Dieter Schnittjer (links) verliehen dem stellvertretenden Kreisbrandmeister Klaus Stolle (2. Von links) und Diedrich Haje das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber. Diane Febert gratulierte den beiden
Heiner Jacobs und Marco Röpke wurden in ihren Funktionen bestätigt und bekamen ebenfalls ihre Urkunden überreicht. Beim Tagespunkt Ehrungen wurden dem Hauptbrandmeister Thorsten Schnitger (FF Sage) die Ehrennadel in Bronze vom Landesfeuerwehrverband verliehen. Regierungsbrandmeister Dieter Schnittjer zeichnete den Brandmeister Heiko Erich Grotelüschen (FF Sage) sowie den Brandmeister Jörn Hollmann (FF Großenkneten) mit der Verdienstmedaille des Oldenburgischen Feuerwehrverband in Silber aus. Das deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber bekamen der Brandmeister Diedrich Haje (FF Bookholzberg) und der stellvertretende Kreisbrandmeister Klaus Stolle (FF Huntlosen) vom Kreisbrandmeister Andreas Tangemann verliehen. Nach dem im letzten Jahr die Veränderung an der Spitze des KFV anstand, musste in diesem Jahr ein neuer Stellvertretender Vorsitzender gewählt werden. Nach seiner Wahl zum stellvertretenden Kreisbrandmeister stand Frank Hattendorf für eine weitere Amtszeit nicht zur Verfügung. Als sein Nachfolger wurde Reiner Schröder einstimmig gewählt. Als neuer Schriftwart wurde Torsten Bahrs von der Versammlung einstimmig gewählt. Nachdem Bahrs die Aufgabe des Schriftwartes übernahm, gab er seine Funktion als Kreisstabsführer ab. Als Nachfolgerin fungiert nun Sabine Engelmann-Lemke.
Text und Bild: Christian Bahrs