13.05.2017 – Zahl der Fehlalarme drastisch gestiegen

OLDENBURG – 11895 Mal sind die Feuerwehren im Oldenburger Land im vergangenen Jahr zu Einsätzen in der Region ausgerückt. Diese Zahl präsentierte Dieter Schnittjer, Regierungsbrandmeister und Vorsitzender des Oldenburgischen Feuerwehrverbands, jetzt bei der Vertreterversammlung im Alten Oldenburger Landtag.

christian j. ahlers foto&video

Bild: Verbandsvorsitzender Dieter Schnittjer (vorne) konnte zahlreiche Gäste aus Verwaltung und Politik begrüßen

Doch in den wenigsten Fällen gibt es für die Feuerwehr auch etwas zu löschen. Der größte Teil der Einsätze, 7329 Stück, sind sogenannte technische Hilfeleistungen. Darunter fallen zum Beispiel Einsätze, in denen Verunglückte gerettet und geborgen, oder wenn nach einem Unwetter Keller leergepumpt werden müssen. Die höchste Zahl der technischen Hilfeleistungen hat es mit 1702 Einsätzen in Wilhelmshaven gegeben. Einsätze, in denen ein Feuer bekämpft werden musste, gab es im vergangenen Jahr demnach 2527 Mal. Die größte Gruppe macht davon die Zahl der Kleinbrände aus, die etwa mit einem Feuerlöscher zu bekämpfen sind. Zu Großbränden rückten die Wehren der Region 2016 genau 199 Mal aus, also in gerade einmal 2 Prozent aller Einsatzfälle.

Drastisch zugenommen habe laut Verbandsvorsitzendem Schnittjer die Zahl der Fehlalarme. „Im Vergleich zum Vorjahr um 85 Prozent“, so Schnittjer. Das komme einerseits von der gestiegenen Zahl der Brandmelder an sich, andererseits von den Schwierigkeiten im Umgang mit den hochsensiblen Geräten. Immer häufiger beteiligt sich die Feuerwehr an der Suche nach vermissten Personen. Polizeipräsident Johann Kühme berichtete im Rahmen eines Podiumsgesprächs, dass 2016 rund 2600 Mal Menschen einen ihrer Angehörigen vermissten – 1000 mal mehr als im Jahr zuvor. Jedoch werde nicht aus jedem Alarm auch ein Einsatz. Oft tauchen die Vermissten wieder auf. Neben der Belastung durch die Einsätze, die die vielen ehrenamtlichen Feuerwehrleute neben ihrem Berufsalltag leisten, drückt die Retter die zunehmende Respektlosigkeit ihnen gegenüber. „Jeder kennt das, wenn er beim Einsatz bepöbelt wird“, zeichnete Schnittjer ein erschreckendes Bild. Dies sei jedoch schlicht inakzeptabel.

Quelle: NWZ Online  https://www.nwzonline.de/blaulicht/fehlalarme-halten-retter-auf-trab_a_31,2,4232327100.html

Text: Tobias Schwerdtfeger

Bild: Ahlers

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