Varel (LK Freisland) – Ausgelöste Brandmeldeanlagen stellen im Bezug auf den Anteil des jährlichen Einsatzaufkommens einen erheblichen Anteil da.
Bild: Rechter Bereich aus Blickrichtung vom Parkplatz aus
Hinfahren, kontrollieren und wieder abrücken, so die Regel. In Varel ist das nicht anders. So dachten die alarmierten Kräfte der Feuerwehr Varel auch am Mittwoch, als kurz vor drei Uhr die Melder sie zum Hagebaumarkt an die Panzerstraße in Varel alarmierten. Auslösung der Brandmeldeanlage. Diesmal war jedoch beim Eintreffen der ersten Fahrzeuge schon offenes Feuer am Gebäude sichtbar. Die Löscharbeiten wurden sofort aufgenommen und weiter erkundet. Mit der Erkenntnis das das Feuer sich bereits auf das Marktinnere weiträumig ausgedehnt hatte. Stadtalarm für alle Vareler Feuerwehren! Wie schnell sich das Feuer ausgebreitet haben muss ließ sich daran auch erkennen, dass die Dachhaut an den ersten Stellen bereits durchgebrannt war, als die nächsten Kräfte eintrafen. Beginnend im Bereich des Lagers, weitergehend in den Verkaufsraum, fand das Feuer reichlich Nahrung in Form von Holz und Kunstoffen, der Waren in den Verkaufsregalen.
Bild: Blick von der Straße auf Parkplatz und Brandobjekt
Es wurden mehrere Einsatzabschnitte gebildet und die Feuerwehr Jaderberg zusätzlich nachalarmiert. Ebenfalls wurde das THW Varel, inklusive Baufachberater, sowie die DRLG Varel mit ihrer Drohne hinzugezogen. Ein Innenangriff kam aus Sicherheitsgründen bereits nicht mehr in Frage. Der brennende Teil des Gebäudes war zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr zu retten. Durch die intensive Hitzeeinwirkung von unten konnte man hören wie sich die Deckenträger aus Beton ausdehnten. Außerhalb des Gebäudes wurde eine leistungsfähige Wasserversorgung aufgebaut. Dabei war der SW 2000 der Ortsfeuerwehr Obenstrohe eine große Hilfe. Im Verlauf des Einsatzes verlegte er sein komplettes Schlauchmaterial von 2000m Schlauch! Mittlerweile waren Trupps von drei Seiten im Außenangriff eingesetzt. Vom Gartencenter aus wurde ein weiterer Zugang geschaffen um Gefahrstoffe dort frühzeitig aus dem Gebäude zu verbringen.
Bild: Blick aus Richtung Westen, auf den ehemaligen Lagerbereich, Bagger im Einsatz
Dieser Bereich war noch nicht vom Feuer erreicht worden, abgesehen von leichtem Brandrauch und Löschwasser. Da der Haupteingang über ein solides Vordach verfügte, welches auch ein wenig in den Markt hinein reichte, konnten von hier aus Trupps eingesetzt werden, im bedingten Innenangriff aus sicherer Position. Dadurch konnte eine weitere Ausbreitung des Feuers über die Regale weiter Richtung Gartencenter endgültig unterbunden werden. Im Hintergrund hatte das ebenfalls alarmierte DRK Varel einen Versorgungspunkt aufgebaut, wo die Kräfte verpflegt wurden. Angeforderte Bagger hatten die Aufgabe im hauptsächlich vom Brand betroffenen Bereich die Hallenkonstruktion einzureißen, instabile Wände einzureißen um später dort gefahrlos arbeiten zu können.
Bild: Blick aus Richtung Lidl-Parkplatz auf die Trümmer – Bagger im Einsatz
Trümmerteile waren zu entfernen, umso darunterliegende Brandnester überhaupt erst erreichen zu können. Diese Arbeiten in Verbindung mit den Nachlöscharbeiten zogen sich bis in den Nachmittag hinein hin. Die Feuerwehren Jaderberg, Obenstrohe und Borgstede/Winkelsheide wurden nach und nach aus dem Einsatz entlassen. Zur Ablösung der mittlerweile allein vor Ort befindlichen Ortsfeuerwehr Varel wurde am Nachmittag die Feuerwehr Bockhorn hinzugezogen. Diese führte die Nachlöscharbeiten bis zum Abend weiter aus, bis gegen 21 Uhr dann die Rückmeldung „Feuer aus“ gegeben werden konnte.
Text und Fotos: Georg von Ivernois, PW
