25.09.2023 – Hallenbrand in Bösel

Bösel (Lk Cloppenburg) – Gegen 13:00 Uhr erreichen unsere Kameraden über Social Media- Kanäle erste Fotos einer starken Rauchentwicklung im Bereich Glasdorf.

Um 13:04 Uhr alarmieren uns unsere Melder mit dem Stichwort “Feuer 2 Hallenbrand”. Aufgrund des Stichwortes ist die Feuerwehr Friesoythe mit ihrer Drehleitereinheit direkt mit alarmiert.
Bei Eintreffen unseres einsatzleitenden Gemeindebrandmeisters kurz nach der Alarmierung steht aus bislang unbekannter Ursache eine Maschinen- und Lagerhalle auf einem landwirtschaftlichen Gehöft bereits in Vollbrand. Durch die Lage am Ende einer Stichstraße ist die Wasserversorgung schwierig. Daher lässt unser Einsatzleiter das Stichwort auf “Feuer 4” erhöhen und umgehend die Freiwillige Feuerwehr Garrel mit dazu alarmieren. Parallel dazu erfolgt die Alarmierung der TE Drohne Landkreis Cloppenburg zur Erkundung aus der Luft. Aufgrund der starken Rauchentwicklung werden über unseren Einsatzleitwagen und die GOL Warnungen über die gängigen WarnApps und Rundfunkdurchsagen veranlasst.
Hauptaugenmerk während des ganzen Einsatzes ist das Halten eines Betriebs- und Versorgungsraumes auf einer Giebelseite der brennenden Halle, da von diesem aus umliegende Ställe mit einem großen Tierbestand versorgt werden. Dies wird uns im Verlaufe des Einsatzes auch gelingen. Der restliche Teil der Halle ist von Einsatzbeginn an nicht zu halten. Glück im Unglück: Das Brandobjekt steht frei, so dass eine Brandausbreitung auf umliegende Gebäude wie Ställe oder eine Biogasanlage nicht unmittelbar gegeben sind und wir uns um diese Gefahr nicht großartig kümmern müssen.
In der ersten Phase des Einsatzes erfolgt die Wasserversorgung über zwei B- Leitungen in Verbindung mit einer Verstärkerpumpe der Feuerwehr Garrel von der Glasdorfer Straße und von den Tanks der Feuerwehrfahrzeuge aus. Insbesondere die 9.000 Liter unseres neuen GTLF zahlen sich hier aus. Im weiteren Verlauf des Einsatzes wird zunächst ein Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen aufgebaut, bevor wir unseren 10.000 Liter fassenden Faltbehälter aufbauen und mit Hilfe eines Lohnunternehmers und dessen Zubringer- Güllefass füllen können. Das Wasser dazu wird aus einer dazu eingerichteten Saugstelle im Kalksandsteinwerk geholt.
Die Brandbekämpfung erfolgt anfangs nur von Außen über die Drehleiter und im Außenangriff. Sobald das Feuer unter Kontrolle und die Resttragfähigkeit der Dachkonstruktion geklärt war, konnten wir das in der Halle gelagerte Stroh auf eine angrenzende Wiese zum endgültigen Ablöschen gefahren werden. Aufgrund der dabei immer noch vorhandenen starken Rauchentwicklung wurden die dazu benötigten Teleskoplader durch unsere mit Atemfiltern und entsprechenden Gerätekenntnissen ausgestatteten Kameraden besetzt. Anschließend wurde ein ausgebrannter Feldhäcksler aus der Halle gezogen, um das dahinter liegende, teilweise noch brennende Hackschnitzellager teilweise in kleinteiliger Handarbeit und unter Filtermasken auseinanderziehen und ablöschen zu können.
Während der heißen Phase des Einsatzes steht ein Rettungswagen des Rettungsdienstes Friesoythe zum Schutz der eingesetzten Einsatzkräfte bereit. Zwischenzeitlich stehen auch Mitglieder der PSNV DRK Oldenburg an der Einsatzstelle bereit, um nicht körperlich verletzte, aber unter Schock stehende Mitglieder der Eigentümerfamilie zu betreuen. Das DRK Bereitschaft Bösel versorgt uns parallel dazu in der Anfangsphase des Einsatzes mit Getränken, gegen 18:00 Uhr kommt noch die Versorgung mit Abendessen dazu.
Gegen 19:30 Uhr ist das Feuer gelöscht und wir verlassen die Einsatzstelle.
Fazit:
Glücklicherweise keine körperlich Verletzten soweit wir das beurteilen können- den Schock der Eigentümerfamilie mögen wir nicht beurteilen. Keine zu Schaden gekommenen Tiere. Der Betriebsraum an der Halle konnte gehalten werden. Ca. 100 Einsatzkräfte aller Blaulichtorganisationen, davon knapp die Hälfte von uns. Um 20:30 Uhr- also siebeneinhalb Stunden später- fährt das letzte Löschfahrzug wieder in die Fahrzeughalle und meldet sich einsatzbereit.
Text und Bilder: FF Bösel
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