05.07.2023 – Sturmeinsätze im Landkreis Oldenburg – Mehrere Führungsstellen eingerichtet

Oldenburg – Am Mittwoch zog der Orkan Poly” über das Gebiet der Großleitstelle Oldenburg und auch über den Landkreis Oldenburg.

Dies blieb nicht ohne Folgen, denn die Feuerwehren im Landkreis mussten zu über 140 Einsätzen ausrücken. Bei den meisten Einsätzen blockierten Bäume oder dicke Äste Fahrbahnen oder Rad- und Fußwege. Häufig mussten Hubrettungsfahrzeuge oder Hubsteiger eingesetzt werden, um abgebrochene Baumkronen zu entfernen. Teilweise wurden Straßen gesperrt und der örtliche Bauhof beauftragt die Einsatzstelle am nächsten Tag anzufahren. In Sandhatten zerstörte ein entwurzelter Baum den Hausanschluss eines Einfamilienhauses und legte offene Stromleitungen frei. Auf der Bahnstrecke Oldenburg Richtung Osnabrück kollidierte ein Triebwagen der Nordwestbahn mit einem umgestürzten Baum.
Keiner der 70 Fahrgäste wurde verletzt. Der Zug konnte seine Fahrt nach Beseitigung des Baumes fortsetzen. Auf der A28 musste die Feuerwehr Altmoorhausen einen umgestürzten Baum von der Hauptfahrbahn entfernen. In Sage fiel ein Baum auf ein Gartenhaus und zerstörte dieses völlig. Aufgrund des hohen Einsatzaufkommens wurde in einigen Gemeinden eine sogenannte Führungsstelle eingerichtet. Bei einer Führungsstelle werden die Einsätze direkt von den Feuerwehrhäusern oder Einsatzleitwagen aus koordiniert und nicht wie üblich über die Leitstelle. Die Einsätze werden nach der Notrufannahme in der Leitstelle direkt an die Feuerwehrhäuser gesendet und diese koordinieren ihre eigenen Fahrzeuge und Einsatzmittel selbständig. Dies hat den Vorteil, dass die Leitstelle enorm entlastet wird, da die gesamte Koordination der Einsatzmittel vor Ort in den Gemeinden stattfindet. Im Zuge dieser Sturmlage wurde auch das neue Meldeportal “kein-notfall.de” aktiviert. Bürger:innen und Bürger haben hier für Gemeinden mit einer aktiven Führungsstelle die Möglichkeit, Einsätze, die keine Eile erfordern, ohne Notruf direkt an die jeweilige Feuerwehr zu übermitteln. Dies kann z.B. ein umgestürzter Baum oder ein vollgelaufener Keller sein. Der Vorteil hierbei ist, dass sogar ein Bild der Einsatzstelle direkt an die Feuerwehr übermittelt werden kann, so dass sich die Einsatzkräfte bereits aus der Ferne einen Überblick verschaffen können. Ein weiterer Vorteil ist die weitere Entlastung der Leitstelle, da diese kaum in den Prozess eingebunden ist und die Führungsstellen die Einsätze eigenständig abarbeiten können.
Text: Tom Kramer
Symbolbild Kettensäge: Jannik Stiller
Bilder Baum sägen: Max Eilers
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