Oldenbrok/Altendorf – Wesermarsch – Ein Großbrand auf einem Bauernhof an der Heinrich-Schütte-Straße in Oldenbrok-Altendorf, Gemeinde Ovelgönne, wurde am Dienstag, 03. Mai 2022, um 18.20 Uhr gemeldet.
Die Alarmierung durch die Großleitstelle Oldenburg folgte gleich für fünf Feuerwehren der Gemeinde Ovelgönne ( Oldenbrok, Popkenhöge, Rüdershausen, Salzendeich und Großenmeer), die auch schnell am Einsatzort waren. Das Problem war hier die Wasserversorgung; die Höfe befinden sich weit von der Bundesstraße 211 entfernt, so auch dieser Hof. Vom Hydranten an der Straße mussten für die Löschwasserversorgung 800 Meter Schlauchleitung verlegt werden. Diese wurde bei der Anfahrt gleich von den Fahrzeugen heraus verlegt und dazu zwei Tragkraftspritzen zwischengeschaltet. Auch aus einem Vorfluter, näher zum Haus hin, wurde Wasser über zwei Leitungen entnommen. An Schläuchen waren hier rd. 2000 Meter ausgerollt. Beim Eintreffen der Feuerwehren stand die Scheune in Flammen, darin befanden sich landwirtschaftliche Gerätschaften. Die Flammen griffen schnell auf das danebenstehende, ältere Wohnhaus über.
Die riesige Rauchsäule war weithin zu sehen. Mit Hilfe der Drehleiter der Feuerwehr Brake wurde die Bekämpfung des Feuers von oben auf dem Trapez-Blechdach vorgenommen. Rund um die Gebäude waren die Trupps für den Löschangriff verteil, leider konnten die Scheune und das Wohnhaus nicht gerettet werden und brannten bis auf die Grundmauern nieder; es entstand ein Totalschaden. Auf diesem Hof wohnten zwei Brüder, der eine 55-jährige Mann in dem zerstörten Gebäude. Der andere Bruder wohnte in dem neueren Wohnhaus davor, das nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde. Insgesamt waren 9 Feuerwehrfahrzeuge und der Einsatzleitwagen aus Großenmeer im Einsatz. Vorsichtshalber war auch ein Rettungswagen an der B 211 einsatzbereit. Zu Beginn des Einsatzes war die B 211 gesperrt. Einsatzleiter war hier der Oldenbroker Ortsbrandmeister Heinz-Gerd Stegie.
Auch der Servicecontainer von der Feuerwehrtechnischen Zentrale aus Brake war für den Austausch der Schläuche und Atemschutzgeräte am Einsatzort. Der 55jährige Bewohner war mit Pflasterarbeiten am neuen Wohnhaus beschäftigt, als er plötzlich Rauch aus der Scheune bemerkte. Er rief seinen Bruder zur Hilfe und sofort erfolgte die Alarmierung über den Notruf 112.„Das Feuer breitete sich rasend schnell aus,“ erzählen die beiden Brüder. Der Geschädigte kann nun vorerst bei seinem Bruder im neuen Wohnhaus untergebracht werden. Erschwerend beim Löschen waren die Brandnester, die sich unter der Dachabdeckung aus Aluminiumblech im alten Reetdach befanden und mehrere Stunden in Anspruch nahmen. Ein Kettenbagger rückte nach 20 Uhr an und riss die Aluminiumbleche auseinander. Anschließend standen noch Nachlöscharbeiten an. Die Brandursache ist unbekannt.
Die Höhe des Schades beziffert die Polizei um die 200.000 Euro. Die Kripo nahm die Ermittlungen auf. Die EWE stellte die Stromzufuhr in diesem Bereich ab. Später kappte eine Firma den Hausanschluss, damit die Anwohner in diesem Bereich wieder mit Strom versorgt werden konnten. Auch die Gaszufuhr wurde abgedreht. Einsatzleiter Heinz-Gerd Stegie sagte: „Die lange Wegstrecke für den Wasseraufbau war eine schwierige Situation mit der zeitlichen Herausforderung. Bei dem Vollbrand war nichts mehr zu retten.“ Als letzte Feuerwehr konnten die Oldenbroker die Oldenbroker gegen 22.30 Uhr die Einsatzstelle verlassen.
Text u. Fotos: Wolfgang Böning und Ria Meinardus, GPW