Wangerooge (LK Friesland) – Ungewöhnlich viele Uniformierte waren kürzlich auf Wangerooge zu sehen. Ursächlich dafür war die Verbandsversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Friesland e.V., der nach Wangerooge eingeladen hatte.
Hintere Reihe: Sven Ambrosy, Gerhard Zunken, Heiko Basshusen, Olaf Fianke, Dirk Heuer
Vordere Reihe: Reiner Hinrichs, Stefan Eilers und Markus Patschull
Der Kreisfeuerwehrverband-Friesland e.V. ist die Interessenvertretung der kommunalen Feuerwehren, zusammen 1584 Mitglieder verteilt in den einzelnen Spaten der Feuerwehren im Landkreis Friesland. Für die musikalische Untermalung sorgte der Feuerwehrspielmannszug Zetel/Neuenburg. Die Vorsitzenden Gerhard Zunken und Stellverstreter Stefan Eilers konnten zahlreiche Gäste von Feuerwehr und Politik begrüßen. Mit Heimrecht begann Frau Katja Garve, in Vertretung von Wangerooges Bürgermeisterin, mit den Grußworten und wünschte der Versammlung einen guten Verlauf. Landrat Sven Ambrosy lag es besonders am Herzen den Feuerwehren im Landkreis für die geleistete Arbeit zu danken. Dabei gab er zu bedenken das das Ehrenamt das Rückgrat der Gesellschaft darstellt. Im Landkreis sind das 1,6% der Bürger, die ihre ehrenamtliche Arbeit bei der Feuerwehr leisten. In der heutigen Zeit mit dem Krieg auf europäischen Boden, gewinnt auch der zivile Katastrophenschutz wieder mehr an Bedeutung. Der Landkreis nimmt sich dieser Aufgabe an, betonte Ambrosy. Der stv. Vorsitzende des Oldenburger Feuerwehrverbandes Heiko Basshusen überbrachte die Grüße des Oldenburgischen Feuerwehrverbandes. In seinen Worten brachte er zum Ausdruck, dass die Kommunen immer mehr Mittel für die Feuerwehren ausgeben müssen. „Brandschutz muss erschwinglich bleiben“ für die Kommunen betonte er. Beim Thema Ausbildung kritisierte er, dass hier die Arbeit immer weiter nach unten in den ehrenamtlichen Bereich verlagert wird, von den Feuerwehrschulen weg. Er wünsche sich das es bei der Altersstruktur eine gute Mischung in den Feuerwehren gäbe und an einer für die Feuerwehrmitglieder an spürbaren Vergünstigungen gearbeitet würde. Als Vorschlag nannte er zum Beispiel einen früheren Renteneintritt den Feuerwehrmitgliedern zu ermöglichen. Er dankte den Ehrenamtlichen der Feuerwehr für den tollen Job den sie machen. Abschließend wies er darauf hin, „Kameradschaft ist der Kit, der die Feuerwehr zusammenhält“. Stefan Hartmann, stv. Kreisbrandmeister des Landkreises Oldenburg, nutzte die Gelegenheit auf der Verbandsversammlung sich für den Einsatz der Friesländer Kreisfeuerwehrbereitschaft beim Weihnachtshochwasser im Landkreis Oldenburg zu bedanken.
Im Rückblick auf 2023 wies Gerhard Zunken darauf hin, dass es im letzten Jahr eine große Veränderung gegeben hat. Erstmalig wurden die Funktionen Vorsitzender/ Stellvertreter von denen des Kreisbrandmeisters und Stellvertreter getrennt. Die Personalstärke der Feuerwehren im Kreisfeuerwehrverband hat sich leicht erhöht und weist einen positiven Trend in allen Bereichen auf. Bei den Einsatzzahlen gab es kreisweit deutliche Zuwächse. So stiegen die Brandeinsätze um knapp 82% auf 257 Einsätze gegenüber 2022 kreisweit an. Bei den Technischen Hilfeleistungen, erhöhte sich die Anzahl der Alarmierungen um 33%, von 417 Einsätzen 2022 zu 555 in 2023. Am massivsten war der Anstieg bei den blinden/ böswilligen und sonstigen Alarmen, um 168% von 80 Alarmierungen 2022 auf 215 im Jahre 2023. Es war ein arbeitsreiches Jahr für Frieslands Feuerwehren. Abschließend dankte er den Führungskräften für ihr Engagement und auch dem ihrer Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden in den Feuerwehren selbst. Ferner galt der Dank auch den anderen BOS-Organisationen und Behörden für die geleistete Arbeit in 2023, sowie der Politik. Kreisbrandmeister Olaf Fianke erläuterte in seinen Worten zu den derzeitigen Aufgaben der Kreisfeuerwehr. Dabei ging er auf Änderungen bei der Kreisausbildung ein oder aber die Neuorganisation der Kreisfeuerwehrbereitschaft Friesland. Beides beruht nicht zuletzt auch auf neuen gesetzlichen Vorgaben denen Folge geleistet werden muss. Erfreuliches gab es ebenfalls von seiner Seite zu berichten. Mit Blick auch auf den Katastrophenschutz und aus Landesmitteln, wird das Land Niedersachsen eine Hochleistungspumpe im Landkreis Friesland stationieren, ebenfalls einen leistungsfähigen Stromgenerator. Vom Bund wird im Landkreis Friesland ein weiteres Löschgruppenfahrzeug Katastrophenschutz stationiert werden. Für die Kreisfeuerwehrbereitschaft Gefahrgut befindet sich ein Gerätewagen Messtechnik in der Beschaffung.
Text und Foto: Georg von Ivernois, KPW
