17.02.2023 – Wohnhausbrand fordert vollen Einsatz in Cloppenburg

Cloppenburg – Großalarm in Cloppenburg. Am Freitagnachmittag gegen viertel nach vier heulen die Sirenen. Wohnungsbrand Y steht auf dem Melder.


Es geht um ein Haus mit sechs Wohnungen. Noch auf der Anfahrt wird das Stichwort auf Dachstuhlbrand erhöht. Was wir beim Eintreffen zu sehen bekommen, ist beeindruckend und dramatisch zugleich. Die rechte (Außen)Seite steht zum großen Teil in Flammen. Es brennt die gemeinsame Veranda zweier Wohnungen. Das Feuer hatte bereits auf die Wohnungen im Erdgeschoss übergegriffen. Die Balkone (aus Holz!) des ersten Geschosses und des ausgebauten Krüppelwalmdach standen in Flammen. Und wie gemeldet, saß das Feuer auch schon im Dach. Wir forderten eine weitere Wehr an. Die Feuerwehr Molbergen kam und brachte Atemschutzgeräteträger mit. Ein Danke Schön an gute Nachbarn! Die Bewohner hatten Glück im Unglück, niemand wurde verletzt. Das ist auch der hervorragenden Arbeit der Polizei zu verdanken. Als wir eintrafen, hatte diese das Haus schon geräumt. Ein 75jährigen Mann wurde von einer Polizistin und ihren beiden männlichen Kollegen aus seiner Wohnung gerettet. Im Dachgeschoss gab es aber eine Wohnungstür, die den Öffnungsversuchen der Beamten widerstanden hatte.

 

Es war also unklar, ob die Wohnung leer war. Unsere beiden ersten Angriffstrupps gingen ins Gebäude, öffneten die Wohnung und durchsuchten sie. Sie war leer. Während im Haus alle Wohnungen noch einmal abgesucht wurden, kämpften wir draußen gegen das Feuer. Die Flammenfront an der Gebäudeaußenseite musste schnellstens eingedämmt werden. Die Gefahr, dass Feuer würde auf weitere Wohnungen übergreifen, war sehr groß. Das baugleiche Nachbarhaus war durch die Hitzestrahlung bereits erheblich beschädigt. Geschmolzene Jalousien und gesprungene Scheiben zeigten, wie groß dort die Bedrohung durch die Strahlungswärme war. Unsere Drehleiter konnten wir günstig auf der Hausecke platzieren. Mit Wasser von oben bekamen wir das Dach recht schnell in den Griff. Wir kamen aber nicht darum herum, Trupps auch über die Steckleiter auf das Dach zu schicken. Was gibt es sonst noch zu erwähnen? Schon auf der Anfahrt, noch ein gutes Stück von der Einsatzstelle entfernt, fuhren wir durch verrauchte Straßen. Der starke Wind hatte das Feuer angefacht und den Rauch weit in die Stadt hineingetragen. Gegen Ende des Einsatzes konnten wir noch eine Katze retten. Sie hatte sich hinter einer Waschmaschine versteckt. Unsere Atemschutzgeräte konnten wir noch an der Einsatzstelle wieder klar machen. Die Feuerwehr Cappeln war mit dem AB-Atemschutz angerückt. Danke dafür! Das Fazit dieses Einsatzes? Alle sechs Wohnungen sind unbewohnbar, entweder direkt von Feuer betroffen oder verraucht. Die Polizei hat einen technischen Defekt als Brandursache festgestellt. Bei der Unterbringung der 18 Bewohner stand uns das Kriseninterventionsteam zur Seite. Niemand wurde verletzt! Wir können mit unserer Leistung zufrieden sein. Mit der erstklassigen Unterstützung aus Molbergen konnten wir in jeder Hinsicht aus dem Vollen schöpfen. Ohne Zweifel steht aber auch fest, in der Nacht hätten wir es vermutlich mit einem ungleich dramatischeren Einsatz zu tun gehabt. So gesehen – Glück gehabt!

Bilder und Text Björn Lichtfuß – Feuerwehr Cloppenburg

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